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schen Reiches Deutscher Nation.69 Vor allem der Reichsdeputationshaupt-
schluss 1803 und die Selbstkrönung Napoleons zum Kaiser der Franzosen
1804 versetzten der römisch-deutschen Kaiserkrone schwere SchlÀge, sodass
sich Franz als Reaktion auf Napoleons Kaisererhebung am 11. August 1804
zum erblichen Kaiser von Ăsterreich ausrufen lieĂ. Zwei Jahre lang regierte
Franz nun als doppelter Kaiser: Als Franz II. war er Kaiser des Heiligen
Römischen Reiches, und als Franz I. Kaiser des neu gebildeten Kaisertums
Ăsterreich. Im Jahr 1806 aber unterzeichneten sechzehn deutsche Reichs-
stÀnde die Rheinbundakte, sagten sich vom Reich los und unterstellten sich
dem Protektorat Napoleons. Dies sollte der finale StoĂ fĂŒr das Heilige Römi-
sche Reich sein. âMit der Bildung des Rheinbundes und dem Austritt der
ihm angehörenden FĂŒrsten aus dem Reichsverband war das Ende des âHeili-
gen Römischen Reiches Deutscher Nationâ gekommen. Kaiser Franz II. sah
in der Kaiserkrone keinen Sinn mehr.â70 Und so legte er sie nieder, diese
sinnlos gewordene Kaiserkrone des römisch-deutschen Reiches; durchaus
sinnvoll aber schien ihm die Beibehaltung der österreichischen KaiserwĂŒrde
zu sein, und so regierte er fortan als Franz I. allein weiter, und dies durchaus
erfolgreich. Nach der endgĂŒltigen Besiegung Napoleons 1815 schwang sich
Ăsterreich unter Franz I. und unter Clemens Wenzel Lothar FĂŒrst Metternich
zu einer der fĂŒhrenden MĂ€chte Europas auf, geprĂ€gt von einer auf Beibehal-
tung der ĂŒberkommenen gesellschaftlichen Ordnung bedachten absolutisti-
schen Politik.71
Die unruhigen Zeiten der Napoleonischen Kriege aber waren im Jahr 1832
schon lange vorbei, und wenn auch Franz I. mittlerweile eine KaiserwĂŒrde
bekleidete, die es 1792 noch gar nicht gegeben hatte, so feierte er dennoch
69 Einen Ăberblick ĂŒber die Zeit der französischen Revolution und der Napoleonischen
Kriege bietet Elisabeth Fehrenbach, Vom Ancien RĂ©gime zum Wiener Kongress (MĂŒn-
chen Âł1993).
70 Hartmann, Schnith, Die Kaiser, S. 667.
71 Zur Politik der Zeit von Biedermeier und VormÀrz vgl. Karl Gutkas (Red.), Bieder-
meier und VormĂ€rz in Ăsterreich. Vom Wiener KongreĂ 1815 zur Revolution des Jahres
1848. Ausstellungskatalog (St. Pölten 1982); Wolfgang Hardtwig, VormÀrz. Der monar-
chische Staat und das BĂŒrgertum (MĂŒnchen 1985); Gerald Schlag (Hrsg.), Biedermeier â
Revolution â Neoabsolutismus. Die TagebĂŒcher Michael Mayrs 1822-1869 (Eisenstadt
2006); Eduard Winter, Romantismus, Restauration und FrĂŒhliberalismus im österreichi-
schen VormÀrz (Wien 1968). Eine profunde Untersuchung der politischen Situation in
einem Teil der von Raimann 1832 bereisten LĂ€nder bietet: Konrad Clewing, Staatlichkeit
und nationale IdentitĂ€tsbildung. Dalmatien in VormĂ€rz und Revolution (MĂŒnchen 2001).
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Des Kaisers Leibarzt auf Reisen
Johann Nepomuk Raimanns Reise mit Kaiser Franz I. im Jahre 1832