Page - 9 - in Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Volume 1
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Mit der vorliegenden zweibändigen Publikation werden Ergebnisse intensiver wissen-
schaftlicher Forschungen und Auseinandersetzungen mit einem grundlegenden Thema
unseres Hauses einer interessierten Fachwelt vorgelegt. Hervorgegangen aus einem vom
Wissenschaftsministerium geförderten forMuse-Projekt unter der Leitung der Kunst-
historikerin und Kuratorin für italienische, französische und spanische Barockmalerei an
unserer Gemäldegalerie, Gudrun Swoboda, und bereichert durch Beiträge internationaler
Forscherinnen und Forscher liegen nun fundierte und neue Ergebnisse zur Geschichte der
Wiener Gemäldegalerie aus der Zeit um 1800 vor.
Gudrun Swoboda hat sich bereits 2008 mit ihrer Publikation „Die Wege der Bilder.
Eine Geschichte der kaiserlichen Gemäldesammlungen von 1600 bis 1800“ mit der
Geschichte unserer bedeutenden Gemäldesammlung auseinandergesetzt. Sie zeigte in
dieser Arbeit überzeugend auf, dass eine große Anzahl der Gemälde schon lange Zeit
in habsburgischem Besitz war, freilich nicht in Wien allein, sondern auf mehrere Zentren
der Hofhaltung verteilt, wie in Prag, Innsbruck, Graz oder Brüssel. Diese sammlungs-
geschichtlichen Untersuchungen standen lange Zeit gegenüber kunsthistorischen und
kunsttheoretischen Fragestellungen im Hintergrund.
Mit dem modernen Museumsgedanken und neuen Präsentationsformen seit der Zeit
der Aufklärung wurden auch die Wiener Bestände erstmals systematisiert und in neue
Sinnzusammenhänge gebracht. Die chronologisch geordnete und an künstlerischen
Schulzusammenhängen orientierte Präsentation im Belvedere steht somit am Beginn des
modernen Museums. Bereits mehr als 100 Jahre vor der Erbauung des Kunsthistorischen
Museums am Burgring war die Gemäldesammlung als eine der ersten ihrer Art öffentlich
zugänglich. Gudrun Swoboda und ihr Team haben diese bedeutende Phase des frühen
Museums detailgetreu und überzeugend aufgearbeitet und im Vergleich mit anderen
europäischen Institutionen den Weg zum modernen Kunstmuseum zwischen 1770 und
1840 nachgezeichnet. Für diese bedeutende Forschungsleistung ist den Wissenschaf-
terinnen des Hauses und allen am Projekt beteiligten Forscherinnen und Forschern Dank
und höchste Anerkennung auszusprechen.
Dem Böhlau Verlag danke ich für sein stetes Interesse an der Forschung, die an
unserem Museum geleistet wird und für die Aufnahme dieser zweibändigen Publikation
in sein Verlagsprogramm.
Mögen möglichst viele Leserinnen und Leser sich mit dieser spannenden Phase unserer
Sammlungsgeschichte auseinandersetzen.
Sabine Haag
Generaldirektorin des Kunsthistorischen Museums Wien
Sabine Haag
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Volume 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
- Subtitle
- Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837)
- Volume
- 1
- Author
- Gudrun Swoboda
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2013
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79534-6
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 312
- Category
- Kunst und Kultur