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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Volume 1
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36 Fischer Kunst nach Ordnung, Auswahl und System während umgekehrt schadhafte oder qualitativ schlechte Gemälde auf die „Böden“ ge- bracht wurden, verweist auf eine inhaltliche Verschiebung des Aufstellungskonzepts: Den künstlerischen Qualitäten des einzelnen Werks wurde zumindest die gleiche Bedeutung zugemessen wie seinem funktionellen Wert im Ensemble. Joseph Rosa durchforstete auch die Sammlungen in Ambras, Prag und Pressburg nach geeigneten Gemälden und transferierte nach Wien, was er als Bereicherung für die kaiser- liche Galerie ansah. Für das Ineinandergreifen der Zusammenführungen und Abgaben von Beständen aus den beziehungsweise in die habsburgischen Residenzen können die Bil- dertransferierungen zwischen Ambras und Wien als exemplarisch angesehen werden. Von den zahlreichen Gemälden, die 1773 in die kaiserliche Galerie gelangt sind, stellte die Lie- ferung aus Ambras wahrscheinlich den bedeutendsten Zugewinn für die Wiener Galerie dar, befanden sich doch unter den 19 Bildern italienischer Schulen Hauptwerke wie Raffa- els Madonna im Grünen, Peruginos Taufe Christi, Jacopo da Empolis Susanna im Bade oder Michele Tosinis Bildnis eines Jünglings mit Brief.50 (Abb. 11, 12, 13) Deren Wert war durch die im Gegenzug von Wien nach Ambras geführte Lieferung von Gemälden aus den Schubladen des schwarzen Kabinetts, Blumenstücken aus dem Zweiten Kabinett sowie Historiengemälden, Landschaften und Portraits aus den Depots der Galerie wahrscheinlich nicht aufzuwiegen, auch wenn der Mangel an Gemälden prominenter Autorenschaft of- fenbar durch größere Quantität der Lieferung abgegolten werden sollte. Ähnliches lässt sich für Prag und Pressburg ausmachen: In Prag wurden die sieben „besten“ für Wien abgezogenen Gemälde, darunter Samuel van Hoogstratens Alter Mann Abb. 11 Raffaello Santi, gen. Raffael, Madonna im Grünen, 1505/1506 datiert, Pappelholz, 113 x 88,5 cm. Wien, KHM, Gemäldegalerie, Inv.-Nr. 175 Abb. 12 Pietro Vanucci, gen. Perugino, Taufe Christi, um 1498/1500, Olivenholz, 30 x 23 cm. Wien, KHM, Gemäldegalerie, Inv.-Nr. 139
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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Volume 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Subtitle
Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837)
Volume
1
Author
Gudrun Swoboda
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2013
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79534-6
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
312
Category
Kunst und Kultur
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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums