Page - 78 - in Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Volume 1
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Fischer
Kunst nach Ordnung, Auswahl und System
* Dieser Text ist aus meiner Dissertation hervorgegangen, die in den letzten Jahren am Kunsthistorischen Institut der
Universität Wien bei Wolfgang Prohaska durchgeführt wurde. Ihm sowie Gudrun Swoboda, Kristine Patz und Elisabeth
Hassmann, die mit mir das Thema diskutierten und mit großer Kompetenz die Erstellung des Textes unterstützt haben,
schulde ich meinen besonderen Dank. Danken möchte ich außerdem Karl Schütz, Debora J. Meijers, Elisabeth Zerbst
und Michael Nagl für die zahlreichen Denkanstöße und Anregungen, die sie mir gegeben haben.
1 Bénédicte Savoy (Hg.), Tempel der Kunst. Die Entstehung des öffentlichen Museums in Deutschland 1701–1815, Mainz am
Rhein 2006; darin die Beiträge von: Bénédicte Savoy, Zum Öffentlichkeitscharakter deutscher Museen im 18. Jahrhundert,
S. 9–23; und Edouard Pommier, Wien 1780 – Paris 1793. Welches der beiden Museen war wohl das revolutionärste?,
S. 55–65; Gabriele Bickendorf, Schule des Sehens. Die künstlerischen Schulen und der kunsthistorische Blick, in: Katharina
Krause/Klaus Niehr (Hgg.), Kunstwerk – Abbild – Buch. Das illustrierte Kunstbuch von 1730 bis 1930, München/Berlin
2007, S. 33–52; Kristina Kratz-Kessemeier/Andrea Meyer/Bénédicte Savoy, Museumsgeschichte. Kommentierte Quellentexte
1750–1950, Berlin 2010, S. 19–25; Debora J. Meijers, Classification as a principle, in: Annemarie Gethmann-Siefert/
Bernadette Collenberg-Plotnikov/Elisabeth Weisser-Lohmann (Hgg.), Kunst als Kulturgut, Band II: „Kunst“ und „Staat“,
München 2011, S. 161–180; Karl Schütz, Die Einrichtung der Wiener Gemäldegalerie durch Christian von Mechel, in:
Gethmann-Siefert/Collenberg-Plotnikov/Weisser-Lohmann 2011, S. 145–159.
2 Dafür, dass die kaiserliche Sammlung schon 1777 eine öffentliche Galerie im Sinne eines institutionellen Sammlungs-
betriebes mit fixen Öffnungszeiten war, hat vor kurzem Elisabeth Hassmann das entscheidende Dokument gefunden:
Österreichisches Staatsarchiv (ÖStA)/Haus-, Hof- und Staatsarchiv (HHStA), Oberstkämmererakten (OKäA), Index
Bd. 133, unter „R“, Eröffnung der Gemäldegalerie im Belvedere, April 1777. Das betreffende Aktenstück ist nicht mehr
erhalten; vgl. Hassmann in dieser Publikation, Band 1, Quelle 43.
3 Debora J. Meijers, Kunst als Natur. Die Habsburger Gemäldegalerie in Wien um 1780, Wien 1995. Karl Schütz,
Aufstellungen der Wiener Gemäldegalerie im 18. Jahrhundert, in: Herzog Anton Ulrich-Museum Braunschweig
Kunstmuseum des Landes Niedersachsen (Hg.), Museen und fürstliche Sammlungen im 18. Jahrhundert, Braunschweig
2004, S. 44–50; Karl Schütz, Gemäldegalerie und Kunstakademie in Wien im 18. Jahrhundert, in: Andreas Blühm/Anja
Ebert (Hgg.), Welt – Bild – Museum. Topographien der Kreativität, Köln/Weimar/Wien 2011, S. 163–173. Vgl. auch
Thomas Ketelsen, Künstlerviten, Inventare, Kataloge. Drei Studien zur Geschichte der kunsthistorischen Praxis, Hamburg
1988; Agnes Husslein-Arco/Katharina Schoeller (Hgg.), Das Belvedere. Genese eines Museums, Weitra 2011.
4 Die Virtual Reality Umgebung der Wiener Gemäldegalerie konnte ich mit Hilfe einer Software realisieren, die von
Tristan Weddigen dem Projekt zur Verfügung gestellt wurde. Ihm gilt mein herzlicher Dank.
5 Pommier 2006 (Anm. 1), S. 55–65.
6 Anonym, Auszug eines Briefes von Wien, den 12. Juni 1763, in: Bibliothek der schönen Wissenschaften und freyen Künste,
Bd. IX, 1763, S. 327.
7 Gudrun Swoboda, Die Wege der Bilder. Eine Geschichte der kaiserlichen Gemäldesammlungen von 1600 bis 1800, Wien 2008,
S. 96–109; Gudrun Swoboda, Die verdoppelte Galerie. Die Kunstsammlungen Kaiser Karls VI. in der Wiener Stallburg und
ihr Inventar, in: Sabine Haag/Gudrun Swoboda (Hgg.), Die Galerie Kaiser Karls VI. in Wien. Solimenas Widmungsbild und
Storffers Inventar (1720–1733), Wien 2010, S. 11–32.
8 Johann Basilius Küchelbecker, Allerneueste Nachricht vom Römisch=Kayserl. Hofe. Nebst einer ausführlichen historischen
Beschreibung der Kayserlichen Residentz=Stadt Wien, und der umliegenden Oerter. Theils aus den Geschichten, theils aus eigener
Erfahrung zusammen getragen und mit saubern Kupffern ans Licht gegeben, Hannover 1730, S. 866–867.
9 Ferdinand Storffer, Neu Eingerichtes Inventarium der Kayl. Bilder Gallerie in der Stallburg, welches nach denen Numeris und
Maßstab ordiniret, und von Ferdinand a Storffer gemahlen worden, 3 Bde., Wien 1720, 1730, 1733. KHM Wien,
Gemäldegalerie. – Zum Storffer-Inventar grundlegend: Swoboda 2010 (Anm. 7), S. 11–32.
10 Anton Joseph von Prenner, Theatrum artis pictoriae in quo tabulae depictae, quae in Caesarea Vindobonensi Pinacotheca
servantur, leviore coelatura aeri insculptae exhibentur, 4 Bde., Wien 1728, 1729, 1731, 1733.
11 Franz von Stampart, Anton Joseph von Prenner, Prodromus, oder Vor-Licht des eröffneten Schau- und Wunder-Prachtes aller
deren an dem Kaisl. Hof in Allerhöchst Seiner Kaiserl. Königl. und Cathol. Majestät unseres glorwürdigst Regierenden
Monarchens Carl des Sechsten Haupt- und Residenz-Stadt Wienn sich befindlichen Kunst-Schätzen und Kostbarkeiten.
Sonderheitlichen deren alldarinnen häuffig aufbehaltenen Bewunderuns-würdigen Schildereyen / Gemählden / Statuen /
Bild-Saulen und anderen von denen allervornehmsten Meistern verfertigten Gemächtnüssen. Betreulich und ohne Abgang in das
Kupfer gebracht und nebst einiger Einleitung denen Kunst-liebenden zu Nutz- und Ergetzung, Wien 1735. – Vgl. Heinrich
Zimerman, Franz von Stamparts und Anton von Prenners Prodromus zum Theatrum Artis pictoriae von den Originalplatten
in der k.k. Hofbibliothek zu Wien, abgedruckt und mit einer erläuternden Vorbemerkung neu herausgegeben, in: Jahrbuch der
kunsthistorischen Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses, 1888, Bd. 7, 2. Teil, S. VII–XIV; Astrid Bähr,
Repräsentieren, bewahren, belehren: Galeriewerke (1660–1800). Von der Darstellung herrschaftlicher Gemäldesammlungen zum
populären Bildband, Hildesheim/Zürich/New York 2009, S. 141–166.
12 Swoboda 2010 (Anm. 7), S. 19–25.
13 Zur ikonographischen Vorbildlichkeit Kaiser Karls V. für Karl VI. vgl. Franz Matsche, Die Kunst im Dienste der Staatsidee
Kaiser Karls VI. Ikonographie, Ikonologie und Programmatik des „Kaiserstils“, 2 Bde., Berlin/New York 1981, S. 242–248.
14 Zum Pendantsystem grundlegend: Felix Thürlemann, Vom Einzelbild zum Hyperimage. Eine neue Herausforderung für die
kunstgeschichtliche Hermeneutik, in: Ada Neschke-Hentschke (Hg.), Les herméneutiques au seuil du XXIème siècle – evolution
et débat actuel, Louvain/Paris/Dudley 2004, S. 223–247; Felix Thürlemann, Von der Wand ins Buch – und zurück an die
Wand, in dieser Publikation, Bd. 2; vgl. auch Swoboda 2010 (Anm. 7), S. 15.
15 Anonym 1763 (Anm. 6), S. 327.
16 Roger de Piles, Cours de Peinture par Principe, Paris 1708. Darin war am Schluss die berühmte Balance des Peintres
enthalten, worin in einer Skala Punkte von eins bis zwanzig für „Composition“, „Dessein“, „Coloris“ und „Expression“
eines Künstlers vergeben wurden. Rubens und Raffael nahmen in diesem ,Ranking‘ die Spitzenplätze ein.
17 Roger de Piles, Abrégé de la vie des Peintres, Paris 1699, S. 726–735; Vgl. dazu Joachim Penzel, Der Betrachter ist im Text.
Konversations- und Lesekultur in deutschen Gemäldegalerien zwischen 1700 und 1914, Berlin/Münster/Wien/Zürich/
London 2007, S. 39.
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Volume 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
- Subtitle
- Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837)
- Volume
- 1
- Author
- Gudrun Swoboda
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2013
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79534-6
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 312
- Category
- Kunst und Kultur