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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Volume 1
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Page - 129 - in Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Volume 1

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129 Hassmann Quellen zur Gemäldegalerie Galeriedirektor Rosa, bevor diese Resolution ans Hofbauamt gelangt war, mündlich bereits die Erlaubnis zur Durchführung weiterer Arbeiten erteilt hatte. Dies belegt, dass sich Maria Theresia persönlich von Rosa die Planungen zur Gemäldegalerie vor- legen ließ. Anmerkung: In diesem Betrag sind wohl nicht die 150 Gulden enthalten, die die Kai- serin Rosa monatlich für den Mehraufwand bei der „Herstellung der Bilder“ (Zimmer- mann 1903, Nr. 19389, 1773 Juli 6) „bis zur vollkommenen Herstellung der Gallerie“ (Zimmermann 1903, Nr. 19392, 1773 Oktober 9) gewährt hatte. Diese Zusatzzahlun- gen an Rosa belegen jedenfalls, dass mit der Modernisierung der Galerie auch ver- mehrte Restaurierungsarbeiten an den Gemälden verbunden waren. Zu diesen Re- staurierungen siehe Hoppe-Harnoncourt (2001, S. 142−144). 20 ohne Datum [1775 Jänner 25, Wien] Rosas Konzept zur Einrichtung der weiteren fünf Galeriezimmer in der Stallburg. Galeriedirektor Rosa ersucht das Hofbauamt, „Ihrer Mayestät in Gewärtigung der aller- höchsten Befehle allerunterthänigst vorzutragen, daß, nachdeme er mit neuer Einrichtung des 5ten Zimmers in der Gallerie gleich den anderen dermahlen zu Stande gekommen, die Zier-Rahmen in denen noch übrig einzurichten kommenden 5 Zimmern gleichförmig her- stellen zu lassen erforderlich seyn wolle, weilen er alle praetiosen Bilder auß dem Gallerie Gange allda aufmachen würde, damit solche beysamen, und nicht zersteut blieben, anbey wolte er die annoch tauglichen alten Rahmen dazu verwenden, so aber doch neu vergol- det, zu denen vorräthig aufbewahrten Bildern hingegen müsten neue Rahmen gemacht werden.“ ÖStA/HHStA, HBA, Karton 9, 1. Session, Nr. 28 ex 1775, fol. 98, Konzept zum Protokoll der Hofbauamtskommission. Zur Datierung: HBA, Protokoll/Index Bd. 4, fol. 3 zu Exhibit Nr. 28 der 25. Jänner 1775 eingetragen. Druck: Erwähnt und zum Teil zitiert bei Mader-Kratky (2010, S. 35 und S. 37, Anm. 9). Hinweis: Im Juli 1775 bewilligte die Kaiserin 300 Gulden für die Rahmen des siebenten Zimmers (Dok. 21), daher hatte sie wohl zuvor auch die diesbezüglichen Kosten für das sechste Zimmer genehmigt. Anmerkung: Diesem Antrag Rosas ist zu entnehmen, dass einerseits die Neurahmun- gen einheitlich waren, und dass andererseits auch alte Rahmen, sofern sie noch zu restaurieren waren, Verwendung fanden. Im Galeriehauptinventar von 1772 (Anm. zu Dok. 6) ist bei einigen der insgesamt 338 Gemälde der drei Gänge von Rosas Hand vermerkt: „ist in die Zimmer kommen“ oder nur kurz „inwendig“. Rosa erwähnt in sei- nem Bericht von 1787 (Dok. 156), dass sein Plan, die Bilder nach Schulen zu hängen, nach seiner wohl im März/April 1776 erfolgten Rückkehr aus den Niederlanden (siehe Anm. zu Dok. 25) genehmigt worden sei. Daraus lässt sich rückschließen, dass seine Stallburg-Aufstellung noch nicht nach Schulen geordnet gewesen sein dürfte. In Ro- senbergs Bericht von 1787 (Dok. 157) heißt es hingegen, Rosa hätte die Gemälde bereits anlässlich der Inventarisierung im Jahr 1772 in Schulen eingeteilt. Im Inventar von 1772 ist jedoch keine derartige Einteilung zu erkennen (siehe dazu die Ausführun- gen zu Rosas Inventarisierung von Nora Fischer in der vorliegenden Publikation). Da Rosenberg erst ab 1775 Oberstkämmerer war und die Situation von 1772 nicht aus eigener Anschauung kannte, ist in diesem Punkt Rosas Bericht als der verlässlichere anzusehen. 21 1775 Juli 10, Wien 300 Gulden Vorschuss für die Bilderrahmen des siebenten Galeriezimmers. Obersthofmeister Khevenhüller-Metsch teilt Generalhofbaudirektor Kaunitz-Rietberg mit, Kaiserin Maria Theresia habe angeordnet, „daß das siebende Zimmer in der Bilder Gallerie fördersamst eingerichtet, und in Folge dessen dem Bilder Gallerie Directori Joseph Rosa zur Verfertigung der zur Einrichtung gedachten Zimmers erforderlichen Rahmen 300 f. auf Verrechnung verabfolget werden sollen“. ÖStA/HHStA, HBA, Karton 10, 6. Session, Nr. 72 ex 1775, fol. 635 und 637, Ausfertigung. Druck: Erwähnt bei Mader-Kratky (2010, S. 35 und S. 37, Anm. 9); vgl. dazu Pillich (1966, Kurzregest Nr. 726 aus dem OMeA-Protokollbuch). Hinweis: Das ist die letztmalige Zahlungsbewilligung für die Renovierung der Bildergale- rie in der Stallburg. Aus Rosas Bericht von 1787 (Dok. 156) geht hervor, dass auch dieses siebente Zimmer „hergestellet“ wurde. Akten des Hofbauamtes zur Renovierung dieses Zimmers liegen nicht vor. 22 1775 August 5, Wien Ausbesserungen bei der Stiege zur Galerie und Lager für restaurierbedürftige Bilder. Oberstkämmerer Rosenberg teilt dem Obersthofmeisteramt mit, es erfordere „theils die Anständigkeit, theils die unumgängliche Nothwendigkeit, daß die Absaz-Pläze auf der zur kaiserlich-königlichen Bilder Gallerie führenden Stiege im 2ten Stock, anstatt deren schon ausgebrochenen Ziegeln, mit Stein-Platten belegt, allda saubere Hand-Gelender gemacht, die daselbst an der Seite befindlichen Laternen, wegen abzuwendender Bemack- lung der Mauern, in die Mitte übertragen, und in dem Keller nahe an dem Französischen Theater eine Thür verändert, und allda zur sicheren Aufbewahrung deren zu reparierenden Gallerie-Bildern ein Verschlag verfertiget werde.“ Rosenberg bittet um entsprechende Veranlassung beim Hofbauamt. ÖStA/HHStA, OMeA, Sonderreihe, Karton 370, in Mappe Nr. 15, unfol., Ausfertigung des Insinuats. Druck: Erwähnt bei Mader-Kratky (2010, S. 37, Anm. 9). Hinweis: Die Arbeiten wurden von der Hofbauamtskommission am 29. August 1775 veranlasst (ÖStA/HHStA, HBA, Karton 10, 7. Session, Nr. 35 ex 1775, fol. 20r; Datie- rung der Sitzung auf fol. 3r). Weitere Renovierungsarbeiten in der Bildergalerie der Stallburg sind archivalisch nicht nachzuweisen. Zum 1777/78 erfolgten Abbruch der dekorativen Ausstattung der Galerie und deren Umbau zu acht Wohnungen für Mit- glieder der kaiserlichen Leibgarde zu Fuß siehe Mader-Kratky (2010). Der in diesem Beitrag nicht erfasste Umbauplan (Grundriss) befindet sich samt der Kostenkalkulation im Konvolut ÖStA/HHStA, HBA, Karton 31, 1. Session, Nr. 29 ex 1778, fol. 166−185. Anmerkung: Der Anlass, warum die Renovierungsarbeiten wohl im September/Okto- ber 1775 eingestellt wurden, war laut Rosenbergs Bericht von 1787 (Dok. 157) die zu erwartende Überstellung von Gemälden aus den k. k. Sammlungen in Prag sowie Innsbruck und die sich daraus ergebende Platznot in den Räumlichkeiten der Stall- burg. Ob damals schon eine Überstellung der Bildergalerie ins Belvedere erwogen wurde, ist nicht belegbar. Die Mitte Dezember 1775 an Oberstkämmerer Rosenberg gestellte Anfrage der Kaiserin, ob es zur „vorhabenden Errichtung einer Savonnerie- Teppich-Fabrique einen schicklichen Ort im Belvedere“ gäbe, was Rosenberg verneinte (Zimmermann 1903, Nr. 19405), könnte darauf hinweisen, dass das Belvedere da- mals noch nicht als neuer Standort der kaiserlichen Galerie feststand. ROSAS NEUAUFSTELLUNG DER K. K. BILDERGALERIE IM BELVEDERE (1776/77). 23 1776 April 15, Wien Dem Vernehmen nach soll die Bildergalerie ins Belvedere überstellt werden. Obersthofmeister Khevenhüller-Metsch und Oberstkämmerer Rosenberg tragen Kai- serin Maria Theresia gemeinschaftlich vor, der Direktor der Bildergalerie Joseph Rosa habe, da die Kaiserin „dem Vernehmen nach bereits entschlossen, daß die kai. könig. Bilder Gallerie demnächsten aus der Stallburg in das Bellvedere übersezt werden solle, [...] bittlich angebracht, daß ihme sein dermaliger Gehalt per 1200 f. nicht hinlänglich wäre, da er wegen täglichen hin- und ruckfahren, das Jahrs hindurch einige hundert Gulden benöthiget hätte, oder sich gar Wagen und Pferd anzuschaffen bemüssiget wäre […].“ ÖStA/HHStA, OMeA, Protokoll Bd. 38, fol. 247r−247v, Abschrift. Druck: Kurzregest bei Pillich (1966, Nr. 734). Hinweis: Weder der Vortrag noch die Supplikation Rosas waren in den Akten des Obersthofmeisteramtes auffindbar. Anmerkung: Die Kaiserin resolvierte laut Protokolleintragung nicht auf diesen Vortrag („Notandum dieser Vortrag ist nicht mehr herabgelangt“). Erst nach weitgehend abge- schlossener Überstellung der Bilder von der Stallburg ins Belvedere genehmigte Maria Theresia am 7. November 1776 die Erhöhung von Rosas Gehalt (Dok. 36). 24 1776 Mai 3, Wien Trotz Verlegung der Galerie ins Belvedere verbleiben der dortige Schlosshauptmann und Zimmerwärter. Oberstkämmerer Rosenberg erstattet der Kaiserin einen Vortrag, der mit folgendem Satz beginnt: „Eure Majestät haben allergnädigst zu verordnen geruhet, daß dero Bilder-
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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Volume 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Subtitle
Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837)
Volume
1
Author
Gudrun Swoboda
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2013
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79534-6
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
312
Category
Kunst und Kultur
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