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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Volume 1
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Page - 134 - in Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Volume 1

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134 Hassmann Quellen zur Gemäldegalerie Anmerkung: Dieses Attestat des Hofbauinspektors Karner wurde sicherlich im Zusam- menhang mit der Überprüfung der von Kammervergolder Landerer und Hofbildhauer Egger vorgelegten erstmaligen Abrechnung für die neuen Bilderrahmen der Bilderga- lerie im Belvedere (Dok. 46) eingeholt. Der mit dem Hofkammerrepräsentanten Bolza am 3. Jul 1774 (Dok. 16) getroffene Preisakkord galt für die Rahmen, die in den Jahren 1774 und 1775 zur damals noch in der Stallburg befindlichen Galerie geliefert wur- den. Er hat auch weiterhin Gültigkeit für die nunmehr unter Rosa ins Belvedere gelie- ferten Rahmen. Schließlich war er auch noch für jene Rahmen maßgeblich, die für die Einrichtung der Bildergalerie unter Christian von Mechel ins Belvedere geliefert wur- den. Anlässlich einer damals erneut erforderlichen Rechnungsüberprüfung (Dok. 106) wurde auch diese beglaubigte Abschrift von Karners Attestat angefertigt. Die neuen Rahmungen waren, abgesehen von der Leistenbreite, einheitlich (Dok. 99; ihr Ausse- hen ist durch eine Zeichnung überliefert, siehe Abb. 2). Das bedeutet, dass der Rah- mentyp bereits von Rosa für die Modernisierung der Stallburg-Galerie und nicht erst von Mechel entwickelt wurde. Auf Mechel gehen lediglich die Schildchen zurück (sie- he Dok. 64), die auf der oberen Rahmenleiste montiert wurden und auf die die Num- mer des Bildes und der Name des Malers aufgemalt wurden (Mechel 1783, S. XX). 45 1777 Mai 5, Wien Arbeiten in der Galerie im April 1777 und Anlage eines neuen Wegs zur Galerie. „Belvedere … im oberen Schloß […] Bey Rangir- und Einrichtung der Bilder in der kai. Bil- der Gallerie, Abänderung verschiedener Blind- und Zierd Rammen, wird [im Mai] continu- irt. Auch Abgrabung der Schütt zu Pflasterung eines neuen Wegs in die Bilder Gallerie, und gänzliche Herstellung desselben gearbeitet worden, ist vollkommen fertig. […].“ ÖStA/HHStA, HBA, Karton 24, 5. Session ex 1777, monatlicher Hofbaubericht fol. 49r, von Canevale (fol. 51v) unterschriebene und datierte Ausfertigung. Druck: Bislang unpubliziert. Hinweis: Die Anlage eines neuen gepflasterten Weges steht wohl im Zusammenhang mit der damals erfolgten Öffnung der Galerie fürs Publikum (siehe Dok. 43). 46 ohne Datum [1777 Mai 7, Wien] Abrechnung von Landerer und Egger zu den Bilderrahmen fürs Belvedere. „Hofbau-Amts-Protocollist Hofmann überreichet die ihme zur Liquidirung und Adjustirung zugestellten 2 Conti des Kammer Vergolders Lander und des Hofbildhauers Egger über ihre, an den Rahmen in die Hofbilder Gallerie gemachte Arbeiten und der Vorstellung, daß der hiefür von denselben angesetzte Preis nach beygebrachtem Attestat des Hof-Bau In- spectoris Karner annoch von dem Hofrath Bapt. v. Bolza mit ihnen wäre accordiret wor- den, und da er nach genohmenen Augenschein und genauester Erwägung dieser Arbeiten sotanen Preis ganz billig gefunden, und deme einstimmig seye, so erübrigt ihme nichts anderes, als diese 2 Conti nur quoad Calculum zu adjustiren, welche sich auch durchge- hends richtig befunden hätte.“ ÖStA/HHStA, HBA, Karton 24, 5. Session ex 1777, zu Nr. 2, Protokoll der Hofbauamtskommission fol. 2v, Ausfertigung. Zur Datierung: Im HBA Protokoll/Index Bd. 7, fol. 48 ist zu Nr. 2 der 7. Mai 1777 vermerkt. Druck: Bislang unpubliziert. Hinweis: Laut Insinuat des Oberstkämmereramtes an das Obersthofmeisteramt vom 16. April 1777 verrechnete Landerer 4.977 f. 52 xr 2 d und Hofbildhauer Egger 2.226 f. 28 xr (ÖStA/HHStA, OKäA, Sonderreihe, Karton 38a, Mappe I, Nr. 20 ex 1777, unfol., Konzept). Anmerkung: Die beiden Rechnungen von Landerer und Egger (Nr. 2 der 5. Session von 1777) waren der Anlass für folgende eigenhändig unterschriebene Resolution der Kaiserin: „Alle in die Bilder Gallerie, Cabineten und sonsten nach Hof zu verschaffende derley Nothwenigkeiten sind künftig bey dem Bauamt zu behandlen, und von demselben die gelieferte Arbeiten nach vorläufiger Beaugenscheinigung vor der Zahlungs-Anweisung tariff mässig zu adjustiren“ (ÖStA/HHStA, HBA, Karton 25, 6. Session, Nr. 66 ex 1777, fol. 303r). Die Kaiserin wollte damit wohl das Procedere der Rechnungsüberprüfung abkürzen. So war etwa diese Abrechnung Landerers und Eggers zunächst ans Oberst- kämmereramt gelangt, von dort zum Obersthofmeisteramt weitergeleitet, und von diesem ans Hofbauamt geschickt worden. Der Oberstkämmerer, dem die Galerie, die drei Kabinette und die Schatzkammer unterstanden, verlor allerdings durch diese Be- stimmung die Kontrolle über derartige Ausgaben, was einer der Gründe gewesen sein könnte, dass im Juni 1781 die in der Galerie angefallenen Kosten so „unbegreiflich“ hoch waren. Jedenfalls forderte Kaiser Joseph II. damals, dass zukünftige „Anschaffun- gen“ die Unterschriften des Oberstkämmerers und des Generalhofbaudirektors aufzu- weisen haben (siehe Dok. 115). 47 ohne Datum [1777 Juni, zwischen 1 und 4, Wien] Arbeiten in der Bildergalerie im Mai 1777. „Kay. könig. Belvedere […] Bey Zurichtung der Bilder Gallerie und Pflasterung des neuen Weegs wird gearbeitet.“ ÖStA/HHStA, HBA, Karton 25, 6. Session, Nr. 44 ex 1777, monatlicher Hofbaubericht fol. 182r, undatierte Ausfertigung, die der Kaiserin mit Vortrag des Generalhof- baudirektors Kaunitz-Rietberg vom 4. Juni 1777 (ebd., fol. 192) übermittelt wurde. Druck: Bislang unpubliziert. Hinweis: Der exakte Berichtszeitraum zu den vorgenommenen Arbeiten umfasst den 28. April bis 28. Mai 1777. 48 1777 Juni 21, Wien Fertigstellung zweier Herrschaftszimmer im Unteren Belvedere, um dort die Bilder hängen zu können. Vortrag des Generalhofbaudirektors Kaunitz-Rietberg an die Kaiserin: „Euer Majestät geruheten […] allergnädigst anzubefehlen, daß in den allerhöchsten Herrschafts Zimmern im unteren Schloß des Belvedere die 2 braune Zimmer sowohl von Tischler als Vergolder auch andere Reparationen bis 9ten Julii in vollkommen guten Stand gesezet werden sollen, damit bis auf die anberaumte Zeit alle dahin bestimte Bilder können aufgemacht werden. Um diesen allergnädigsten Befehl fördersamst in Vollzug zu setzen, erbitte [ich] allerun- terthänigst hierüber die schriftlich allerhöchste Entschließung …, ob in gedachten zweyen Zimmern die Tischler und Vergolder Arbeiten ganz neu gemacht oder nur das schadhafte ausgebessert, und repariret werden solle.“ Eigenhändige Resolution der Kaiserin: „nur das Schadhaffte verbessert m. p.“ ÖStA/HHStA, HBA, Karton 25, 6. Session, Nr. 55 ex 1777, fol. 227−228, Ausfertigung. Druck: Bislang unpubliziert. Hinweis: In dem dazu vorhandenen umfangreichen Konvolut (ebd. fol. 222−230) liegt auch die Weisung an Hofarchitekt Canevale: „… übrigens weilln diese Arbeith sehr pressiret, vorläufig keine Überschläge eingereicht werden können, und also nach geendig- ter Arbeith nur zur Wissenschaft anzuzeigen seyn wird, wie viell selbe gekostet hat.“ (ebd., fol. 222v, datiert 1777 Juli 22). Laut Hofbaubericht für Juli 1777 wurden im „untern Schloß die 2 braune herrschafftliche Zimmer … mit all Erforderlichen gut herge- stellet“ (HBA, Karton 26, 8. Session ex 1777, fol. 90v). Anmerkung: Ob und inwieweit das Untere Belvedere (Abb. 3) damals dem allgemei- nen Publikum zugänglich war, konnte den eingesehenen Dokumenten nicht entnom- men werden. Zu belegen ist jedoch, dass Erzherzogin Marie Christine, die Gemahlin von Albert Herzog von Sachsen-Teschen, hier ihr Audienzzimmer hatte (HBA, Proto- koll/Index Bd. 7, 10. Session, Nr. 8 ex 1777, fol. 103, indiziert unter „Belvedere“). Elf Räume des Unteren Belvederes beschreibt Rotenstein nach seiner Besichtigung von 1782 (siehe Dok. 141). Für die Zeit ab 1788 siehe zu den Herrschaftszimmern des Unteren Belvederes Aurenhammer (1969, S. 63−65) mit dem Hinweis, dass diese erst 1804 „zur Gänze der kaiserlichen Galerie überlassen“ wurden. 49 ohne Datum [vor 1777 September 1, Wien] Vermehrte Putzarbeit im Belvedere seit Öffnung der Galerie. Der 58-jährige Stephan Zauner, Zimmerputzer im Belvedere, gibt in seinem Bittge- such an Kaiserin Maria Theresia an, seit 26 Jahren in kaiserlichem Dienst zu stehen, davon 15 Jahre als Zimmerputzer im Oberen und Unteren Belvedere, wo er 41 Zim- mer zu betreuen habe. „Da aber wegen den die Woche hindurch 3 mal allermildest ge- statteden Einlaß die Arbeit um ein grosses sich vermehret“ habe, könne er diesen Dienst nur mehr mit Hilfe seines Sohnes leisten, weil seine Kräfte „in den 2ten Stock … nicht hinreichend“ seien. ÖStA/HHStA, OKäA, Akten Serie B, Karton 6, Nr. 25 ex 1777, unfol., undatierte Ausfertigung. Druck: Bislang unpubliziert.
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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Volume 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Subtitle
Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837)
Volume
1
Author
Gudrun Swoboda
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2013
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79534-6
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
312
Category
Kunst und Kultur
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