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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Volume 1
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Page - 139 - in Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Volume 1

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139 Hassmann Quellen zur Gemäldegalerie Gerneralhofbaudirektors Kaunitz-Rietberg vom 24. August 1779 (fol. 492) der Kaise- rin übermittelt wurde. Druck: Bislang unpubliziert. 69 ohne Datum [1779 September, zwischen 1 und 19, Wien] Arbeiten in der Bildergalerie im August 1779, Beschreibung der Depotbilder. „Bellvedere […] Im oberen Gebäu […] Beschreiben der Boden Bilder von der Bilder Gallerie …, wird [im September] continuirt.“ ÖStA/HHStA, HBA, Karton 41, 10. Session, Nr. 31 ex 1779, monatlicher Hofbaubericht fol. 207r, Ausfertigung, die der Kaiserin mit Vortrag von Generalhofbaudirektor Kaunitz-Rietberg vom 19. September 1779 (ebd., fol. 180) übermittelt wurde. Druck: Bislang unpubliziert. Hinweis: Im Hofbaubericht zum September 1779 sind keine Arbeiten in der Bilder- galerie angeführt. Im Bericht zum Oktober 1779 wird für dort das Waschen der Fußböden im 2. Stock erwähnt (HBA, Karton 42, 12. Session, Nr. 15 ex 1779, fol. 349r). 70 ohne Datum [1779 Dezember, zwischen 1 und 28, Wien] Arbeiten in der Bildergalerie im November 1779. „Kai. könig. Belvedere Gebäu […] In der Bilder Gallerie die Fußböden, Gäng und Stiegen ausgewaschen und abgestaubet, einige Bilder herabgenohmen, andere aufgemacht. […]“ ÖStA/HHStA, HBA, Karton 43, 1. Session ex 1780, monatlicher Hofbaubericht fol. 98r, Ausfertigung, die der Kaiserin mit Vortrag des Generalhofbaudirektors Kaunitz- Rietberg vom 28. Dezember 1779 (ebd., fol. 74) übermittelt wurde. Druck: Bislang unpubliziert. Hinweis: Im Hofbaubericht für Dezember 1779 werden keine Arbeiten in der Gemäl- degalerie genannt. Erwähnt wird aber ein Wasserschaden oberhalb der Galerie, der saniert wurde (HBA, Karton 43, 1. Session ex 1780, fol. 165v). 71 Druck 1779 Die kaiserliche Bildergalerie in Kurzböcks Wienbeschreibung. „K. K. Bildergalerie. [...] nun aber wurde sie in das so genannte Belvedere übertragen, nachdem sie vom Hrn. Ritter v. Maron ... und Hern. v. Rosa ... in neue Ordnung gebracht, und mit kostbaren Gemälden, die bisher in dem K. K. Lustgebäuden und Schlössern in Ungarn, Böhmen und Tirol etc. zerstreuet gewesen, bereichert worden. Sie bestehet gegenwärtig aus 22 grossen Zimmern, deren 14 im ersten, und 8 im zweyten Stocke sind. Die im ersten Stockwerk sondert ein grosser Sal ab, so daß also zu jeder Seite sieben gros- se Zimmer zu stehen kommen. Man sieht hier Meisterstücke von den vornehmsten Künst- lern Italiens, als einem Paulo Veronese, Titian, Tintoretto, Giorgione, Palma, Raphael, Co- reggio, Leonardo Davinci, Ca[rr]acci, Guido, u.s.w. Im zweyten Stocke sind ebenfalls von den schönsten Gemälden zu finden, worunter viele von holländischen Meistern, als Wuver- mann, Berchem, De Hem, Reinbrandt, Vandervelden, Muscheron, und andere sind. Montags, Mitwochs, und Freytags steht die Galerie jedermann offen. [Fußnote:] Hier müssen wir anmerken, daß es verboten ist, mit einem Stock in die Galerie zu tretten, weil verschiedene Vorwitzige die Gemälde damit betastet haben. − Dieses Ver- bot ist sehr billig − ja man sollte viele nasenweise Herren, wenn es möglich wäre, ihre Finger ablegen heißen.“ [Joseph Edler von Kurzböck], Neueste Beschreibung aller Merkwürdigkeiten Wiens. Ein Handbuch für Fremde und Inländer, Wien 1779, S. 54−56. Hinweis: Mangels anderer Quellen galt das Erscheinungsjahr dieses Handbuches, 1779, bisher als Terminus ante beziehungsweise Terminus quo für die Eröffnung der Galerie im Belvedere. Diese kann nun aufgrund Dok. 43 und 49 mit 1777 festgesetzt werden. Zum Publikumsbesuch im Belvedere siehe Schryen (2006, S. 300f.). Anmerkung: Kurzböck gibt die einzig bislang bekannte Beschreibung der Bildergalerie des Belvederes in der von Rosa vorgenommenen Aufstellung. Für das Hauptgeschoß werden Italiener und für den 2. Stock Niederländer genannt. Rubens wird nicht ange- führt. Kurzböck schreibt, Rosa und Maron hätten gemeinsam die Neuanordnung be- sorgt. Archivalisch lässt sich aufgrund des Intimats vom 21. September 1772 nur die Mitarbeit Marons bei der Auswahl der Gemälde für die Galerie in der Stallburg bele- gen (siehe Dok. 4). 72 1780 März 13, Belvedere [betrifft 1780 Jänner 19] Joseph II. ordnet die Übergabe der Galerieschlüssel an Mechel an. Galeriedirektor Rosa vermerkte nachträglich im Hauptinventar der Bildergalerie von 1772: „Dieses Inventarium kann hinfüro zu nichts dienen, da ich auf allerhöchste Befehle durch Seine Excellenz des Herrn Obrist Cammärer Graffen von Rosenberg ein Hand Billiet von 19 Jan. 1780 erhielte und in Handen habe, dem Mechel die Schlüssel der k. k. Bilder Gallien [Gallerie] und dazu gehörigen Orthen einzuhändigen. − Die Zeit wird die Wahr- heit anzeugen, wass ich zum Vorauß Seiner Mayesteth dem Kayser Joseph dem zweiten wegen diesen allerhöchsten Befehle unverhalten sagte.“ KHM, Direktion der Gemäldegalerie, Galeriehauptinventar von 1772, Rückseite des Vorsatzblattes. Druck: Wörtlich bei Frimmel (1898, S. 234), Stix (1922, S. 23), Schütz (2006, S. 230), Teilzitat bei Lhotsky (1941−1945, S. 447). Anmerkung: Offenbar forderte Joseph II. Oberstkämmerer Rosenberg (mündlich?) auf, Galeriedirektor Rosa aufzutragen, dass dieser die Galerieschlüssel Mechel überge- ben solle. Rosenberg tut dies, aber nicht „amtlich“ mit einem Oberstkämmereramts- intimat, sondern in Form eines Handbillets. Für Rosa bedeutete dies eine Suspendie- rung vom Dienst. Er behielt aber weiter seine Stellung als Galeriedirektor und übte sie danach anscheinend auch noch fallweise aus, wie seine Übernahmebestätigung der Schatzkammerbilder belegt, die mit Belvedere, 28. März 1780 datiert ist (wörtlich bei Leitner 1870−1873, S. 40−43). Aus dieser Übernahmebestätigung und dem Bericht des Amtssekretärs Mercier vom März 1782 (Dok. 135) geht hervor, dass der erste Galeriekustos, Johann Tusch, Bilder übernahm und Quittungen unterschrieb. Das deu- tet darauf hin, dass ihm nun bei der Abwicklung der Galeriegeschäfte eine Art Direk- torstellvertreterfunktion zukam. Merciers Bericht ist auch zu entnehmen, dass „der Custos Tusch mit dem Mechel immer in engen Vertrauen gestanden ist“, daher ist anzu- nehmen, dass es auch bei deren Tätigkeit in der Galerie eine kooperative Zusammen- arbeit gab, die den Betrieb der Galerie trotz Suspendierung Rosas gewährleistete. Tusch war 1772/73 einer der ersten Romstipendiaten der Wiener Kunstakademie (Flei- scher 1932, Nr. 552, 612) und kam dort zu Maron, der ihm möglicherweise die Stel- lung als erster Galeriekustos, die Tusch im November 1776 erhielt (Zimmermann 1903, Nr. 19414), vermittelte. Zur Führung der Galerieinventare dürfte Tusch jedoch nicht berechtigt gewesen sein. Mehr als eine Kontroll- oder Assistenzfunktion seitens der Galeriekustoden wie im Falle der Beschreibung der deponierten Bilder (siehe Dok. 66 und 144) lässt sich in dieser Hinsicht nicht belegen. Rosa hatte die 1772 angeleg- ten Inventare nach Überführung der Galerie ins Belvedere nicht mehr aktualisiert (dazu Dok. 95). Seine Suspendierung hinderte ihn nun gänzlich, dies nachzuholen. Möglicherweise bezieht sich Rosa in der Inventarnotiz vom März 1780 auf diesen Umstand. Ob diese Notiz hingegen als Ausdruck eines Misstrauens Rosas gegenüber Mechel zu werten ist (Frimmel 1898, S. 234), ist den damaligen Akten nicht zu ent- nehmen. Die mangelhafte Inventarisation stellte sich jedenfalls als gravierendes Pro- blem heraus, das die Wiederübernahme der Galerie durch Rosa gemäß Resolution des Kaisers vom 14. September 1781 (Dok. 125) erschwerte. Es musste nun von Amtsse- kretär Mercier ein neues Inventar erstellt werden (siehe Dok. 144). Da sich dieses In- ventar nicht erhalten hat, bildet nun Mechels Katalog gleichsam ein Ersatzinventar. Der Hinweis bei Schryen (2006, S. 292 und S. 306, Anm. 158), Mechel habe im Früh- jahr 1780 „die Arbeiten am ersten Inventar der im Belvedere installierten Galerie been- det“, wobei sie sich auf das im Künstlerlexikon von Thieme/Becker (Bd. 27, S. 324) zu Mechel erwähnte vierbändige Katalogwerk zur Wiener Galerie beruft, ist irrig. Mit dem bei Thieme/Becker genannten, nicht näher bezeichneten vierbändigen Katalog ist si- cherlich der geplante zweiteilige Katalog, der in deutscher und französischer Fassung erscheinen sollte, gemeint (siehe hier Exkurs zum Katalog im Anschluss an Dok. 147). 73 ohne Datum [1780 Februar, zwischen 1 und 15, Wien] Arbeiten in der Bildergalerie im Jänner 1780. „Kai. könig. Belvedere […] in der Bilder Gallerie 1 Fensterstock ausgebrochen. Allda Bilder abgenohmen, anderst rangirt, wieder aufgemacht, Bilder aus der Schatzkammer, und 1 detto [Bild] aus der k. k. Stift-Kirche auf der Laimgrube transferirt. Die Versetzung der Bilder dauert [im Februar] noch fort. Allda einige Ofen ausgebessert und fertig gemacht. […]“
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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Volume 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Subtitle
Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837)
Volume
1
Author
Gudrun Swoboda
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2013
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79534-6
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
312
Category
Kunst und Kultur
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