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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Volume 1
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Page - 159 - in Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums - Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Volume 1

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159 Hassmann Quellen zur Gemäldegalerie DIE BILDERGALERIE NACH MECHELS ABREISE (MAI 1783) BIS ZUM JAHR 1787. 150 1783 November 23, Wien Die von Rosa für die Wiener Galerie ausgewählten Gemälde des Pressburger Schlosses. Der Pressburger Schlossinspektor Andreas Szlabich erhält vom Oberstkämmereramt die Anweisung, die von Direktor Rosa für die Bildergalerie [im Belvedere] ausgewähl- ten Gemälde des Pressburger Schlosses laut beiliegender Liste bei nächster sich erge- bender Gelegenheit wohlverpackt nach Wien zu übersenden. ÖStA/HHStA, OKäA, Akten Serie B, Karton 8, Nr. 63 ex 1783, unfol., Konzept. Die erwähnte Liste liegt nicht ein. Druck: Bislang unpubliziert. Hinweis: Diese Anweisung steht in Zusammenhang mit der Überstellung von Möbeln des Pressburger Schlosses nach Ofen. Das Pressburger Schloss wurde ab 1784 als Generalseminar für die katholische Geistlichkeit genutzt und musste, nach vorheriger gänzlicher Räumung, bis 1. Mai 1784 für diesen neuen Verwendungszweck vollstän- dig instand gesetzt werden (ebd., Nr. 83 ex 1784, unfol.). Anmerkung: In den Hofbauberichten zum Jahr 1783 werden keine Arbeiten in der Bildergalerie genannt, was ein Hinweis sein könnte, dass dort keine größeren Ver- änderungen stattgefunden haben dürften. Die Hofbauamtsakten ab 1784 wurden für den vorliegenden Beitrag nicht mehr gesichtet. 151 1785 April 30, Wien Rosa rät zur Erwerbung einiger Gemälde aus den Niederlanden. Zitat nach Engerth: „Der Galerie-Director Joseph Rosa berichtet an den Oberstkäm- merer, er habe aus dem Kataloge der Bilder, welche in den Niederlanden zu haben wären, jene ausgezogen, die ihm für die kaiserliche Galerie als geeignet erscheinen, und lege dieses Verzeichnis hier vor. Die Preise sind beigesetzt. Besonders empfiehlt er das grosse Bild des Amerighi: <Dominicus, der vor dem Throne der heiligen Jungfrau Rosenkränze an das Volk vertheilt>.“ Laut Angabe bei Engerth Akten des Oberstkämmereramtes, Original Nr. 195/784. Heute offenbar verschollen (dazu der Hinweis zu Dok. 105). Druck: Kurzregest bei Engerth (1886, S. 286, Nr. 206). Hinweis: Der Kaiser gab mit Handbillet vom 4. Mai 1785 den Auftrag, die Gemälde durch Tausch für die Galerie zu erwerben; Engerth (ebd., Kurzregest Nr. 207; das Dokument scheint ebenfalls verschollen zu sein). Anmerkung: Bei dem erwähnten Gemälde von Amerighi handelt es sich um Caravaggios Rosenkranzmadonna (KHM, Gemäldegalerie, Inv.-Nr. 147). Siehe dazu Swoboda (2008, S. 113) mit weiterer Literatur. 152 ohne Datum [vor 1786 März 22] Drei Bilder der Sammlung Deblin für eine Fensterwand im 2. Stock der Galerie. Galeriedirektor Rosa meldet: „Von denen 9 Stück Bildern, welche Herr Johann Tusch Cu- stos bey der k. k. Bilder Gallerie aus der gräflich Deblinischen Fidei Commiss hierher nach Wienn gebracht hat, sind nur 3 Stücke, welche in dem 2ten Stok der k. k. Bilder Gallerie, und zwar zwischen den Fenstern oder Pfeillern könten gebraucht werden.“ ÖStA/HHStA, OKäA, Sonderreihe, Karton 38a, Mappe I, ohne Nr. (gehört zu Nr. 243 ex 1786), unfol., Abschrift einer Note des Galeriedirektors Rosa wohl an Oberstkämmerer Rosenberg, der daraufhin dem Kaiser einen mit 22. März 1786 datierten Vortrag erstattete. Druck: Erwähnt und besprochen bei Frimmel (1898, S. 248f.). 153 1786 Oktober 3, Prag Joseph II. kauft in Prag 53 Bilder aus der gräflichen Sammlung Nostitz an. Der Kaiser verständigt Oberstkämmerer Rosenberg von diesem Ankauf, zu dem sich der Kaiser „entschlossen habe, weil sich eben hiezu die schiksame Gelegenheit erboten“ habe. Der Preis für die Gemälde betrug 8.000 Dukaten. Laut der beiliegenden Liste wurden insgesamt 53 Gemälde erworben. ÖStA/HHStA, OKäA, Sonderreihe, Karton 38a, Mappe I, im Konvolut Nr. 298 ex 1786, unfol., Ausfertigung, Handbillet des Kaisers (Nr. 57). Druck: In vollem Wortlaut bei Engerth (1781 S. LVIII), Kurzregest bei Engerth (1886, S. 288, Nr. 223). Hinweis: Zu diesem Ankauf ausführlich Frimmel (1898, S. 249f.); siehe auch Swoboda (2008, S. 114) mit weiterer Literatur. 154 [Druck 1787] Beschreibung Pezzls zu den Änderungen der Galerie seit Mechel. „[…] Herr Mechel aus Basel hat sie [die Galerie] von 1778 bis 1781 in jene Ordnung gebracht. Man ließ es ihm an nichts fehlen; die Rahmen allein haben über 70.000 Gulden gekostet. […] Seit einem Jahr sind in dieser Galerie beträchtliche Veränderungen vorge- nommen worden. Bei Aufhebung der Klöster hat man in Italien und den Niederlanden manches schöne Stück gefunden, welches hieher wanderte; auch hat der Kaiser durch Kauf und sonstige Erwerbungen die Sammlung vermehrt. Man hat in den Zimmern den Raum noch besser benützt und mehr Gemälde aufgehängt oder sie vorteilhafter verteilt. Man hat einige von den von Herrn Mechel ausgeschlossenen Stücken zur offenen Ansicht hin- aufgebracht, einige der ausgehängten als Stücke von minderem Wert unter die ausge- schlossenen versetzt. Man hat die vier ehedem geschlossenen Kabinette an den Ecken des Gebäudes eröffnet und mit kleinen kostbaren Stücken behängt, um in den übrigen Zimmern mehr Raum zu gewinnen. Durch all diese Neuerungen ist freilich der von Herrn Mechel gemachte Katalog der Galerie beinahe ganz unbrauchbar geworden; indessen behaupten Kenner, daß die neue Einrichtung wirkliche Vorzüge vor der alten habe. Die Galerie ist an jedem Montag, Mittwoch und Freitag für die ganze Welt offen. [...]“ Johann Pezzl, Skizze von Wien. Ein Kultur- und Sittenbild aus der josefinischen Zeit, hg. von Gustav Gugitz/Anton Schlossar, Graz 1923, S. 492−495. Der gesamte, das Belvedere betreffend Abschnitt bei Schryen (2006, S. 489f.). Hinweis: Pezzls „Skizze von Wien“ erschien anonym zwischen 1786 und 1790 in sechs Heften. Der Bericht zum Belvedere befindet sich in Heft 3, das laut einer in der Wiener Stadtbibliothek aufbewahrten Ausgabe im Jahr 1787 erschien (Kauffmann 1994, S. 225, Anm. 80). Anmerkung: Die von Pezzl beschriebenen Änderungen, die seiner Angabe nach offen- bar 1786 vorgenommen wurden, stimmen mit Rosas und Rosenbergs Angaben von 1787 überein (Dok. 156 und 157). Nicht nachvollziehbar ist hingegen anhand der verfügbaren Archivalien, dass unter Mechel allein für die Herstellung der Rahmen über 70.000 Gulden anfielen. Pezzl war seit 1785 persönlicher Vorleser, Bibliothekar und Sekretär des Staatskanzlers Kaunitz (Kauffmann 1996, S. 225) und konnte sich da- durch möglicherweise besondere Informationen verschaffen. Laut den verfügbaren Akten lassen sich die für die Bilderrahmen angefallenen Kosten der von Mechel vorge- nommenen Einrichtungen jedoch nur in einer Höhe von 23.496 Gulden belegen (siehe die Übersicht unter Dok. 129). Nach der Resolution des Kaisers vom 16. Juni 1781 (Dok. 114), aufgrund derer alle Bilderrahmen in Verwahrung des Hofbauamtes kamen, erfolgte zunächst nur mehr die Bezahlung für bereits gelieferte Rahmen (Dok. 119). Haunold, Egger und Landerer erhielten offenbar in der Folge keine weiteren Aufträge mehr zur Anfertigung von Bilderrahmen für die Galerie. Mit deren Herstel- lung wurde nun der Galerietischler Dominik Hett beauftragt, wobei nur mehr relativ niedrige Summen verrechnet wurden (siehe etwa ÖStA/HHStA, OKäA, Akten Serie B, Karton 7, Nr. 86 ex 1782; Karton 8, Nr. 86 ex 1784; Karton 9, Nr. 202 ex 1785). Eine Ausnahme stellt die diesbezügliche Abrechnung des Ornamentbildhauers und Mitglieds der k. k. Akademie Adam Vogel dar, der im März 1787 eine Rechnung für geschnitzte Bilderrahmen legte (ebd., Karton 9, Nr. 26 ex 1787; Lhotsky 1941−1945, S. 465). 155 1787 April 11 [ohne Ort] Der Kaiser fordert einen Tätigkeits- und Gebarungsbericht für die Zeit ab September 1765. Kaiser Joseph II. teilt Obersthofmeister Fürst Starhemberg per Handbillet mit, er benö- tige „eine kurze und bündige Übersicht aller jener wichtigen Vorgänge und Veranstaltun- gen in allen Branchen der öffentlichen Staats-Verwaltung …, und dies zwar von der Zeit“ seiner „Mitregentschaft mithin vom Monate September 1765“ an. Der Fürst solle dafür sorgen, dass diese Berichte in der Zeit der Abwesenheit des Kaisers „ganz kurz, aber
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Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837), Volume 1
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Subtitle
Die Kaiserliche Galerie im Wiener Belvedere (1776–1837)
Volume
1
Author
Gudrun Swoboda
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2013
Language
German
License
CC BY-NC-ND 3.0
ISBN
978-3-205-79534-6
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
312
Category
Kunst und Kultur
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