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443 Patz Schulzimmer
übernahm, benannte der angegebene Name den Künstler. Der sichtbar gemachte Künst-
lername lehrte bestimmte Stilmerkmale eines Gemäldes einem bestimmten Maler zuzu-
weisen oder gegebenenfalls die Zuschreibung durch Bildautopsie zu überprüfen. Zudem
übernahm er eine Scharnierfunktion, indem der ihm zugeordnete Individualstil aufgrund
der sich ergebenden Gemeinsamkeiten im Vergleich mit den anderen Gemälden im Raum
einem weiteren Stilbegriff zugeführt wurde, der dem normativ geprägten Begriff der
‚Schule‘ entsprach.
Waren die Stallburgrahmen Teil der Wandverkleidung im Sinne einer als ‚Gesamtkunst-
werk’ konzipierten barocken Galerie gewesen (Abb. 5), so hatte bereits vor Mechel der am-
tierende Galeriedirektor Joseph Rosa einheitliche frühklassizistische Rahmen für die Gemälde
der Belvederegalerie anfertigen lassen.21 Die dialektische Grunddisposition des Rahmens Abb. 5
Einblick in die Galerieräume der Stallburg,
in: Franciscus de Stampart und Antonius de
Brenner, Prodromus [...], Wien 1735, fol. 12
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Europäische Museumskultur um 1800, Volume 2
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- Title
- Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
- Subtitle
- Europäische Museumskultur um 1800
- Volume
- 2
- Author
- Gudrun Swoboda
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2013
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79534-6
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 264
- Category
- Kunst und Kultur