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Patz Schulzimmer
racter der verschiedenen Schulen und Meister weit leichter ein, wenn er sie in einer unun-
terbrochenen Reihenfolge überblicken kann, und nicht durch jenen zerstreuenden Wech-
sel gestört wird, der Contraste auf Contraste folgen lässt und die Phantasie verwirrt und
betäubt.“29 Die Sprachwendung Mechels „zum vorübergehenden Vergnügen“, wie es die
klassische Galerie verspricht, wäre demnach wörtlich zu nehmen. Seine Zielvorstellung für
die Neuordnung der Belvederegalerie lautete: „Der Zweck alles Bestrebens gieng dahin,
dieses schöne durch seine zahlreiche Zimmer-Abtheilungen dazu völlig geschaffne Gebäu-
de so zu benutzen, daß die Einrichtung im Ganzen, so wie in den Theilen lehrreich, und
so viel möglich, sichtbare Geschichte der Kunst werden möchte. Eine solche grosse öffent-
liche, mehr zum Unterricht noch, als nur zum vorübergehenden Vergnügen, bestimmte
Sammlung scheint einer reichen Bibliothek zu gleichen, in welcher der Wißbegierige froh
ist, Werke aller Arten und aller Zeiten anzutreffen, nicht das Gefällige und Vollkommene
allein, sondern abwechselnde Kontraste, durch deren Betrachtung und Vergleichung (den
Abb. 6
Johann Zoffany, Die Tribuna der Uffizien,
1772–78, Leinwand, 123,5 x 154,9 cm.
The Royal Collection (Windsor Castle)
Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
Europäische Museumskultur um 1800, Volume 2
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien und die Anfänge des öffentlichen Kunstmuseums
- Subtitle
- Europäische Museumskultur um 1800
- Volume
- 2
- Author
- Gudrun Swoboda
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2013
- Language
- German
- License
- CC BY-NC-ND 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79534-6
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 264
- Category
- Kunst und Kultur