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Geleitwort
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Agierens für das Slowenentum von Bedeutung waren,
wie z. B. der Statthalter/Landespräsident Johann Nepo-
muk Freiherr von Schloißnigg.
Die personenbezogenen Lemmata werden durch
eine Fülle weiterführender Einträge vernetzt, die
sozialhistorische, wirtschaftliche, politische, rechtli-
che, religions- und kirchengeschichtliche, kulturgeo-
grafische, künstlerische, literarische und sprachliche
Aspekte behandeln. Auch die komplexen Fragen der
Ethnogenese und der (kollektiven) Identitäten wer-
den, jeweils im chronologischen Kontext, diskutiert.
Einige willkürlich herausgegriffene Beispiele für die
inhaltliche Vielfalt, den weitreichenden Wissenshori-
zont und den breiten chronologischen Rahmen : Die
Lemmata »Kulturvereine, slowenische« und »Edinost
Šenttomaž/Katholischer slowenischer Bildungsverein
St. Thomas« beleuchten die – auch von kirchlichen
Kreisen unterstützten – Bemühungen, der kulturel-
len Unterdrückung auf lokaler Ebene zu begegnen ;
in diesem Zusammenhang sei auch auf das Lemma
»Bukovništvo« hingewiesen, das die in der einfachen
Bevölkerung verbreitete religiöse, belehrende und
politisierende Literatur thematisiert. Als Beispiel für
die archäologisch-frühgeschichtliche Komponente
der Enzyklopädie möge »Grabelsdorf/Grabalja vas
im Frühmittelalter« stehen. Für die Einbeziehung
des Staates und seiner Institutionen sei schließlich
auf das charakteristische Lemma »Landesverfassung,
Kärntner von 1849« verwiesen, das den rechtshisto-
rischen Forschungsstand zur Entwicklung der Politik
in Hinblick auf die Verfassungsstrukturen nach 1848
beschreibt.
Die wissenschaftlichen Ergebnisse der drei Bände
betreffen sowohl die slowenische Kulturgemeinschaft
per se als auch die Interaktion aller Ethnien, Sprachen
und Kulturen einer durch die gemeinsame Vergangen-
heit bis in die Gegenwart geprägten Region.
Die Enzyklopädie der slowenischen Kulturge-
schichte zeigt schließlich auch, hoffentlich zukunftwei-
send, welchen Beitrag Kärnten, als »eine kleine Welt,
in der die große ihre Probe hält«, dank seiner geogra-
fischen Lage an der Schnittstelle dreier Sprachräume
und Kulturen zu einer positiven Entwicklung der Euro-
päischen Union leisten kann, wenn diese die national-
staatlichen Grenzen und Beschränkungen hinter sich
lässt und – die eigene Geschichte nicht ausblendend,
sondern akzeptierend – auf die produktive Vielfalt der
Kulturen Europas vertraut – in höherem Maße vertraut,
als dies in der Vergangenheit geschah. Die von den Herausgebern am Ende ihres Vorworts
ausgesprochenen Wünsche teilend, hoffe ich, dass die-
ses enzyklopädische Werk als Träger kultureller Infor-
mation eine starke, auch durch Übersetzungen über
den deutschen Sprachraum hinausgehende Breitenwir-
kung erfährt und dass die darin aufbereiteten Quellen
als Ausgangspunkte einer Vielzahl weiterer Forschun-
gen dienen werden.
Johannes Koder
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 1: A – I
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 542
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
- Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
- Geleitwort von Johannes Koder 9
- Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
- Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
- Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
- Verzeichnis der Siglen 40
- Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
- Editoriale Hinweise 51
- Lemmata Band 1 A – I 55