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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
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Page - 59 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I

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59 Abraham per verdrängt. Bei den letzten Landtagswahlen im Rah- men der Habsburgermonarchie im Jahr 1909 erhielten die slowenischen Kandidaten in der allgemeinen Kurie 7.290 Stimmen und in der Kurie der Landgemeinden 3.337 Stimmen. Im provisorischen Kärntner Landtag von 1918 wa- ren die Slowenen trotz einer Gesamtbevölkerung von 82.212 Slowenen (offizielle Zahlen der →  Volkszäh- lung 1910) bzw. 21 %-Anteil der Gesamtbevölkerung nicht vertreten, was jedenfalls eine ethnopolitisch mo- tivierte rechtliche Diskriminierung darstellte. Nach der →  Volksabstimmung und bis zur Einrichtung des Ständestaates erlangte die slowenische Wahlpar- tei →  Koroška slovenska stranka [Kärntner slowenische Partei] immer genügend Stimmen, um zwei Vertreter in den 42 Sitze zählenden Landtag zu entsenden. Bei den Landtagswahlen am 16. Juni 1921 wurden Ferdo →  Kraiger und Vinko →  Poljanec mit 9.870 Stim- men gewählt (das Mandat von Dr. Franc →  Mišič wurde allerdings nicht verifiziert), bei jenen am 21. Oktober 1923 erneut Poljanec und Franc →  Petek mit 9.868 Stimmen, bei den Wahlen am 24. April 1927 Petek und Janez →  Starc mit 9.578 Stimmen. Bei den Landtagswahlen am 9. November 1930 erhielten diese beiden Abgeordneten 9.205 Stimmen. Als nach drei Jahren Mandatsdauer Starc sein Mandat auf- grund seines Priesteramtes aufgeben musste, folgte ihm Janko →  Ogris in diese Position. Die slowenischen Abgeordneten machten im Land- tag zwar auf die nicht verwirklichten Minderheiten- rechte sowie auf die wirtschaftliche Benachteiligung des slowenischen bzw. ethnisch gemischten Gebietes →  Südkärntens aufmerksam, doch erhielten sie keine Unterstützung für ihre diesbezüglichen Forderungen von der Mehrheit im Landtag. In der zweiten Hälfte der 20er-Jahre konnten nicht einmal die Verhandlun- gen über eine →  Kulturautonomie (bzw. Autonomie im Schulwesen) der Kärntner Slowenen erfolgreich abge- schlossen werden. Die Koroška slovenska stranka [Kärntner slowenische Partei] wirkte als Wahlliste, ihre Vertreter kamen aus der →  Slovenska krščansko-socialna zveza za Koroško (SKSZK) [Slowenischer christlich-sozialer Verband für Kärnten] (die Priester Poljanec und Starc) so- wie aus dem →  Katoliško politično gospodarsko društvo za Slovence na Koroškem (KPGDSK) [Katholisch-politi- scher und Wirtschaftsverein für die Slowenen in Kärn- ten] (der →  Bürgermeister von Globasnitz/Globasnica Ferdo →  Kraiger und der Arzt Franc Petek). Petek sorgte auch für die Herausgabe der Zeitung →  Koroški Slovenec. Die slowenischen Abgeordneten vertraten die Volksgruppe auch bei den alljährlichen →  Europäi- schen Nationalitätenkongressen (ENK). In den 20er- Jahren gelang es der Koroška slovenska stranka nicht mehr, genügend Stimmen für ein Nationalratsmandat zu erlangen. Die jüngere Generation der politischen Elite der Volksgruppe entschloss sich deshalb, bei den Parlamentswahlen im Herbst 1930 die Christlich-sozi- ale Partei zu unterstützen. Nach der Einrichtung des Ständestaates wurden 1934 die Landwirte Karel →  Mikl und Albert →  Brez- nik in den Kärntner Landtag als Vertreter der sloweni- schen Volksgruppe entsandt, während der slowenische Prälat Rudolf →  Blüml darin die Katholische Kirche in Kärnten/Koroška vertrat. Von 1921 bis 1934 war der Slowene Anton →  Falle Abgeordneter zum Nationalrat. Nach dem Tod von Florian Gröger 1928–34 wurde er Vorsitzender der Kärntner Sozialdemokraten und Leiter der Kärntner Redaktion des »Arbeiterwillens«. (Vgl. dazu auch die zahlreichen slowenischen Bür- germeister der lokal durchaus gut verankerten Koroška slovenska stranka, siehe auch Bernard Gašper →  Ross- bacher, Stadtrat in Klagenfurt/Celovec.) Lit.: ES. – F. Grafenauer : Moja leta. In : Svoboda 3 (1950) Nr. 8–9, Zit. 215–216, und 4 (1951) Nr. 3–4, 61 ; F. Petek : Iz mojih spominov. Ljubljana-Borovlje 1979 ; J. Lukan : Franz Grafenauer (:1860–1935 :). Volkstribun der Kärntner Slowenen. Klagenfurt/Celovec 1981 (Studia Carinthiaca Slovenica ; 2) ; I. Lapan : Der Kärntner Landtag von 1918– 1938 und die Tätigkeit der Abgeordneten. (Diss.) Graz 1982 ; J. Liška [e. a.] (Hg.) : Koroški Slovenci v Avstriji včeraj in danes. Ljubljana 1984, 21985 ; J. Stergar : Prva slovenska poslanca v koroškem deželnem zboru : 19.VI.1921. In : Slovenska kronika XX. stoletja (hg. M. Drnovšek, D. Bajt), Bd. 1 : 1900–1941. Ljubljana 1995, 263 ; J. Pleterski : Slowenisch oder deutsch ? : nationale Differenzierungsprozesse in Kärnten [1848– 1914]. Klagenfurt/Celovec 1996 ; V. Melik : Wahlen im alten Öster- reich : am Beispiel der Kronländer mit slowenischsprachiger Bevölkerung. Wien, Köln, Weimar 1997 ; H. Filipič : Die slowenischen politischen Parteien und Organisationen im 20. Jahrhundert. In : W. Drobesch, A. Malle (Hg.) : Nationale Frage und Öffentlichkeit, 67–90. Klagenfurt/ Celovec [e. a.] 2005 (S. Karner [Hg.] : Kärnten und die nationale Frage. Bd. 2) ; A. Rahten : Slovenski politiki in diplomati na cesarskem Dunaju. In : V. Rajšp : Slovenski odnosi z Dunajem skozi čas. Wien, Ljubljana 2013, 81–93. Janez Stergar ; Üb.: Bojan-Ilija Schnabl Abraham, Bischof von Freising († 994 in Freising). Seit 957 bis zu seinem Tod war A. Bischof von →  Freising, das sind über 30 Jahre Episkopat. A. war unter Kaiser Otto I. Berater und Mitregent der bai-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
1: A – I
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
542
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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