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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
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Page - 63 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I

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63 Achomitz/Zahomec Achomitz/Zahomec um 1900, Archiv Martin Wiegele Družina Zwitter, Travǝnčǝ sa žiǝ zeliǝnǝ treter des Wahlkreises Hermagor/Šmohor – Tarvisio/ Tarvis/Trbiž – Arnoldstein/Podklošter – Kötschach/ Koče wurde er nach einer spontanen Entscheidung der Wahlmänner am 8. August 1884 in die Kurie der Land- gemeinden des Kärntner Landtages gewählt (→  Wahl- ordnungen). Unmittelbar nach seiner Wahl trat er of- fen ins deutsch-liberale Lager über (in slowenischen Zeitungen als »Geschäfts-Slovene« qualifiziert ; vgl. →  Assimilant, →  Assimilationszwang) und begann Positionen gegen die slowenische nationale Bewegung einzunehmen, die mit den Deutsch-Konservativen und Klerikalen in Verbindung standen. Er hielt schrift- lich fest und wiederholte dies im Landtag, dass er in deutschen Schulen ausgebildet worden sei und dass er deshalb mit den Deutschen sympathisiere, die in Kärn- ten/Koroška führend seien. Die deutsche Seite vertrat er in der Folge mehrmals in Rechtsangelegenheiten gegen die slowenische Zeitung →  Mir und gegen ih- ren Herausgeber, den →  Landtagsabgeordneten Gre- gor →  Einspieler. Nach dem Wahlkampf, in dem er seine Liebe zur slowenischen →  Muttersprache betont hatte und zugleich seine Dankbarkeit gegenüber den deutsch-fortschrittlichen Kräften für die umfassende Entwicklung des Gailtales/Ziljska dolina Ausdruck verlieh, wurde A. erneut am 20. August 1890 in den Landtag gewählt (und zwar diesmal ausdrücklich als Gegenkandidat zum Slowenen J. Ehrlich). Bei den folgenden Wahlen am 21. September 1896 unterlag er dem slowenischen »Volkstribun« Franc Grafenauer, der seinen Gegenspieler als »konzilianten Mann und hervorragenden Redner« (im Landtag und bei Treffen des Bauernbundes) bezeichnete. A. gratulierte diesem zur Wahl und bot ihm seinen guten Rat an (Grafe- nauer erachtete als wahre »Verräter des eigenen Vol- kes«, als »unterwürfige Knappen« und als »deutsch- dressierte Abgeordnete – →  Deutschtümler« im Landtag die Abgeordneten Martin Fischer/Fišer, Simon Michor/Mihor, Matthäus Orasch/Oraš, Franc Kirchner/Kiršner [sic !] und Hans Pinte- ritsch/Pinterič). In der Folge wurde A. im Wahl- kreis Tarvisio/Tarvis/Trbiž – Arnoldstein/Podklošter nochmals am 10. November 1902 (gegen J. Ehrlich) gewählt, verstarb jedoch ein Jahr danach. A. war zeit- weilig auch Stadtrat in Klagenfurt/Celovec. Archive : KLA, Stenographische Protokolle des kärntnerischen Landtages. Quellen : Stenographische Protokolle des kärntnerischen Landtages, IV. Session der VI. Wahlperiode des kärntnerischen Landtages vom 24. November 1887 bis 21. Dezember 1887 und vom 9. Jänner 1888 bis 19. Jänner 1888, Klagenfurt 1888, S. XLVI und 693  ff.; Slovenski narod (Ljubljana) XVII, 29.8.1884, Nr. 199, S. 1 ; Mir (Celovec) XXII, 1903, 26.11., Nr. 48, S. 195. Lit.: F. Grafenauer : Moja leta. In : Svoboda 3 (1950) Nr. 8–9, Zit. 215– 216, und 4 (1951) Nr. 3–4, 61 ; J. Pleterski : Politični profil koroškega časopisa »Mir«. In : ZČ 10–11 (1956–1957) 183–216, Zit. 190–191 ; V. Melik : Wahlen im alten Österreich : am Beispiel der Kronländer mit slowenischsprachiger Bevölkerung. Wien, Köln, Weimar 1997 (slo- wenische Erstausgabe Ljubljana 1965) ; J. Pleterski : Slowenisch oder deutsch ? : nationale Differenzierungsprozesse in Kärnten [1848–1914]. Klagenfurt/Celovec 1996 (slowenische Erstausgabe Ljubljana 1965) ; J. Lukan : Franz Grafenauer (:1860–1935 :). Volkstribun der Kärntner Slowenen. Klagenfurt/Celovec 1981 (Studia Carinthiaca Slovenica ; 2) 28–29, 31, 42, 44, 46, 47 ; H. Grafenauer : Geschichte der Katastral- gemeinde Vorderberg/Blače von 1830 bis zur zweiten Hälfte des zwan- zigsten Jahrhunderts. Sozial-wirtschaftliche Entwicklung und nationaler Differenzierungsprozess (Diplomarbeit). Klagenfurt 1988, Zit. 84–85, 110–111. Janez Stergar ; Üb.: Bojan-Ilija Schnabl Achomitz/Zahomec, vgl. Sachlemmata : →  Zila, Ka- toliško slovensko izobraževalno društvo [Katholischer slowenischer Bildungsverein Zila (Gail/-tal)], sowie →  »Aleksandrinke« [Alexandrinerinnen] ; →  Edinost Škofiče. Slovensko prosvetno društvo »Edinost« Škofiče [Slo- wenischer Kulturverein Edinost (Einheit) Schiefling] ; →  Gailtal/Ziljska dolina ; →  Klub koroških slovenskih
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
1: A – I
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
542
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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