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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
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Page - 70 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I

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70 Ägypten Regensburg an den dortigen Superintendenten Nico- laus Gallus (1516–1570) geschrieben mit der Bitte um geistlichen Nachwuchs. In A./Z., so stellte Mirko Bogataj in einer einschlägigen Untersuchung über die Kärntner Slowenen (Klagenfurt/Wien 1989) ent- täuscht fest, »gibt es heute […] kein Bedürfnis mehr nach slowenischen Gottesdiensten«. Dieser konsta- tierte Traditionsabbruch datiert aber nicht erst mit dem 20. Jh., mit der durch den Kirchengemeindevorstand so unmissverständlich artikulierten Distanzierung, son- dern war im Grunde genommen schon seit der Mitte des 19. Jh.s nicht mehr aufzuhalten. Der Traditions- zweig des slowenischen Reformationswerkes auf dem Boden der Evangelischen Kirche in Österreich war un- weigerlich verloren gegangen, er konnte sich nur mehr als »musealer Gedanke« und kenntnisreich dokumen- tiert im Diözesanmuseum in Fresach (Breže) in die Gegenwart hinüberretten (→  Windische). Lit.: O. Sakrausky : Agoritschach. Geschichte einer protestantischen Ge- meinde in Südkärnten. Klagenfurt 1960, ²1978 ; O. Sakrausky : Gesam- melte Beiträge zur Protestantengeschichte in Innerösterreich. = Carinthia I 171 (Klagenfurt 1981) ; O. Sakrausky : Slowenische Protestantica im evangelischen Diözesanmuseum in Fresach. In : Protestantismus bei den Slowenen = Protestantizem pri Slovencih. Beiträge zur 3. Slawisten- tagung der Universitäten Klagenfurt und Ljubljana 1983. Wien 1984, 7–13 ; O. Sakrausky : Primus Truber. Der Reformator einer vergessenen Kirche in Krain. Wolfsberg 1986 ; E. Hüttl-Hubert : »verborgen mit gfar«. Die Anfänge der slowenischen Bibel. In : biblos 52 (2003) 87–120 ; K. [W] Schwarz : Von der Konfrontation zur Solidarität. Der Protes- tantismus und die nationale Frage in Kärnten. In : W. Drobesch, A. Malle (Hg.) : Nationale Frage und Öffentlichkeit = S. Karner (Hg.), Kärnten und die nationale Frage Bd. 2, Klagenfurt 2005, 265–289 ; K. W. Schwarz : Agoritschach/Zagoriče – eine evangelische Gemeinde im gemischtsprachigen Südkärnten. In : Car. I 198 (2008) 333–353 – in slo- wenischer Übersetzung : Zagoriče/Agoritschach – evangeličanska fara na dvojezičnem Koroškem. In : Stati inu obstati 11–12/2010, 137–160 ; A. Hanisch-Wolfram : Protestanten und Slowenen in Kärnten. Wege und Kreuzwege zweier Minderheiten 1780–1945. Klagenfurt 2010. Karl W. Schwarz Ägypten, →  »Aleksandrinke« →  Pečnik, Dr. Karel Ahacel, Matija (Achazel, Matthias, Ahacelj, * 24. Fe- bruar 1779 Gorintschach/Gorinčiče [St.  Jakob im Rosental/Šentjakob v Rožu]), † 23. November 1845 Klagenfurt/Celovec), Lyzealprofessor, Förderer land- wirtschaftlichen Wissens, Sammler slowenischen Liedgutes, Meteorologe. A., Sohn eines slowenischen Bauern aus einfachsten Verhältnissen, besuchte die Trivialschule und Normal- schule in St.  Jakob/Šentjakob v Rožu und in Rosegg/ Rožek. Gefördert durch Geistliche wie Kaplan Franz Hudelist in St.  Jakob/Šentjakob, der das Quartier- geld übernommen hatte, konnte A. trotz Armut und unter vielen Entbehrungen das Gymnasium und das Studium der Philosophie am Lyzeum in Klagenfurt/ Celovec absolvieren. Von seinem ursprünglichen Plan, die geistliche Laufbahn zu ergreifen, kam A. ab, weil sich für ihn schon während des Studiums die Möglich- keit ergab, den erkrankten Professor der Mathematik Paris Giuliani zu vertreten. Damit eröffnete sich ihm das Betätigungsfeld des Pädagogen, in dem er bis zu seinem Lebensende mit viel Engagement verblieb. 1807 konnte er die Lehrkanzel für Mathematik de- finitiv übernehmen, und er hielt sodann seine Vorle- sungen zur Elementarmathematik im ersten Jahrgang des Lyzeums. Die 1808 neu geschaffene Lehrkanzel für Landwirtschaftslehre, die er 1820 vom internatio- nal anerkannten Agronomen Johann Burger zusätzlich erhalten hatte, war ihm ebenfalls bis zu seinem Tode anvertraut. Allerdings blieb es bei einer provisorischen Bestellung. Denn die Benediktiner, denen ab 1807 die Verantwortung über den sekundären Bildungsbereich übertragen worden war, behielten sich vor, die Lehr- kanzel selbst zu besetzen. Deshalb bewarb sich A. 1825 auch um die Stelle des Bibliothekars, die ihm aber nicht zugeteilt wurde. Er erhielt jedoch die Verantwortung für das neu eingeführte Freifach »Allgemeine Natur- geschichte«, welches er dann zusätzlich zur Lehrkanzel für Mathematik betreute. Das Direktorat des Philoso- phischen Studiums hatte A. viermal inne, und im Rah- men der Kärntner Landwirtschaftsgesellschaft wirkte er ab 1820 als deren Kanzler. In dieser Funktion pu- blizierte er zahlreiche Beiträge, die die Verbesserung der Landwirtschaft zum Ziel hatten. A.s Bedeutung ist mit vier großen Betätigungsfeldern in Verbindung zu bringen. Eines davon bilden die innovativen Aktivitä- ten, die der Hebung der Landwirtschaft dienten. Dabei ging es um die Propagierung von Verbesserungen, etwa in der Obstkultur, aber auch um die optimale Organi- sation einer Gesellschaft, deren Geschicke er als Kanz- ler bestimmte : Er trug wesentlich dazu bei, dass die »k. k. Kärntnerische Gesellschaft zur Beförderung der Landwirthschaft und Industrie« (→  Kärntner Acker- baugesellschaft) ihre alte elitäre Beschränkung auf ei- nen engen Kreis von Wissenschaftern und Beamten aufgab und ihr Wirkungspotenzial von 14 ordentlichen Mitgliedern im Jahr 1820 auf 322 im Jahr 1833 auswei- ten konnte. Erstmals waren auch 29 Landwirte im Mit- gliedsstand vertreten. Eine wesentliche Voraussetzung Ahacel, Liederbuch
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
1: A – I
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
542
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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