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»Anschluss« und die Kärntner Slowenen
Tomaž pri Celovcu [Katholischer slowenischer Bil-
dungsverein St. Thomas] ; → Edinost Škofiče. Slovensko
prosvetno društvo »Edinost« Škofiče [Slowenischer Kul-
turverein Edinost (Einheit) Schiefling] ; →
Eisenkap-
pel/Železna Kapla ; → Emirgation ; → Ethnogenese ;
→
Ferlach/Borovlje ; → Frauenfrage ; →
Genossen-
schaftswesen ; → Globasnica, Slovensko izobraževalno
društvo [Slowenischer Bildungsverein Globasnitz] ;
→
Gorjanci. Slovensko izobraževalno društvo Gorjanci,
Kotmara vas [Slowenischer Bildungsverein Gorjanci,
Köttmannsdorf] ; → Graz ; →
Jepa. Izobraževalno
društvo »Jepa« [Bildungsverein »Jepa«] ; → Kanaltal
(Val Canale, Kanalska dolina) ; →
Koroški Slovenec
(KS) [Der Kärntner Slowene] ; → Kulturgeschichte,
slowenische in Kärnten/Koroška (= Einleitung, Band
1) ; → Kulturvereine ; → Landessprache ; →
Ljubljana ;
→
Maria Gail/Marija na Zilji ; → Maribor ; → Melviče,
Katoliško slovensko izobraževalno društvo [Katholischer
slowenischer Bildungsverein Mellweg] ; → Min-
derheit/Volksgruppe ; →
Mohorjeva, Družba svetega
Mohorja, Mohorjeva družba, dt. Hermagoras-Verein ;
→
Planina, Katoliško prosvetno društvo v Selah (KPD
Planina) [Katholischer Kulturverein Planina in Zell] ;
→
Schulwesen ; → Slovenska prosvetna zveza [Slo-
wenischer Kulturverband] ; →
Slovenski krožek [Slo-
wenischer Kreis] ; →
Sprachenzählung ; → Šmihel.
Slovensko katoliško izobraževalno društvo za Šmihel in
okolico [Slowenischer katholischer Bildungsverein für
St. Michael und Umgebung] ; → Val Canale/Kanalal/
Kanalska dolina ; →
Verfolgung slowenischer Pries-
ter ab 1938 in Kärnten/Koroška ; → Vereinswesen (1)
in Kärnten/Koroška, slowenisches ; → Vertreibung
1920 ; →
Völkermarkt/Velikovec ; → Volksabstimmung,
Kärntner ; → Wahlkreise der Landtagswahlordnun-
gen in Kärnten/Koroška ab 1849 ; Personenlemmata :
→
Blüml, Rudolf ; → Hartman, Foltej ; → Hef-
ter, Adam ; → Kandut, Ciril ; → Kumer, Mirko-
Črčej ; → Mairitsch, Ludwig ; → Ogris, Janko ;
→
Petek, Franc ; → Poljanec, Vincenc ; → Schumy,
Vinzenz ; →
Schuster, Dr. Oton ; → Smodej, Franz ;
→
Tischler, Joško ; → Wutte, Martin ; →
Wuttej,
Rado.
»Anschluss« und die Kärntner Slowenen (1938–
1942). Der »Anschluss« Österreichs an das Deutsche
Reich, der materiell mit dem Einmarsch deutscher
Truppen am 12. März 1938 besiegelt war, wurde nicht
nur Österreich von der Landkarte gestrichen, sondern
fand den Zuspruch vieler, die noch nicht ihre öster- reichische nationale Identität entwickelt hatten. Für
die Slowenen in Kärnten/Koroška bedeutete dies eine
weitere historische Zäsur, denn sie waren unmittelbar
dem rechtlich legitimierten NS-Staatsterror ausgesetzt,
dessen Ideologie u. a. einen völligen Ethnozid und Ge-
nozid der Slowenen vorsah. Zudem verloren sie den
völkerrechtlichen Schutz des → Vertrags von Saint-
Germain.
Die Anfänge des Nationalsozialismus in Kärnten/
Koroška. Dabei reichen die Anfänge des Nationalsozi-
alismus in Kärnten/Koroška in die Frühzeit der Ersten
Republik, als die Nationalsozialisten bei den Landtags-
wahlen 1921 im Wahlbündnis mit dem Kärntner Bau-
ernbund auftraten. 1926 wurde der NS-Lehrerverein
Kärntens gegründet. Bei den Landtagswahlen erhiel-
ten die Nationalsozialisten in Kärnten/Koroška 2.158
Stimmen und 24 Gemeinderatsmandate, davon 6 in
→ Südkärnten/Južna Koroška und davon wiederum
allein drei in → Völkermarkt/Velikovec. Bereits 1940
hatte die NSDAP einen Mitgliederstand von 10 % der
Landesbevölkerung, am Ende des Krieges sollte allein
Kärnten/Koroška einschließlich Osttirols ca. 60.000
Mitglieder haben. Die ethnozidäre Politik der NSDAP
in Bezug auf die Slowenen wurde bereits in der ersten
Hälfte der 30er-Jahre vom Parteiführer Hugo Her-
zog bei einer Versammlung in → Ferlach/Borovlje klar
definiert. Als im Juli 1932 die Nationalsozialisten aus
dem Landtag ausgeschlossen wurden, ist dies mit den
Stimmen der zwei slowenischen Landtagsabgeordne-
ten geschehen (→ Abgeordnete, ethnopolitisch aktive
Slowenen). Als nach dem fehlgeschlagenen Juliputsch
von 1934 die NSDAP verboten wurde, fand sie in den
etablierten → deutschnationalen Vereinen (Heimatbund,
Turnerbund und Lehrerverein) neue Wirkungsmög-
lichkeiten.
Besetzung Österreichs. Die Deutsche Wehrmacht
überschritt am 12. März 1938 die Grenzen Österreichs
und besetzte es, ohne auf Widerstand zu stoßen, in fünf
Tagen. Am 13. März 1938 erließ die neue österreichi-
sche Regierung unter dem Vorsitz des Nationalsozia-
listen Seyss-Inquart ein Verfassungsgesetz, wonach
Österreich ein Land des Deutschen Reiches wurde,
und beraumte für den 10. April eine Volksabstimmung
über die »Wiedervereinigung« Österreichs mit dem
Deutschen Reich an. Mit dem Gesetz über den Auf-
bau einer Verwaltung in der Ostmark (Ostmarkgesetz)
wurde der Name Österreich in der amtlichen Verwen-
dung gelöscht und durch den Begriff Ostmark ersetzt.
Nach 1942 wurde auch der Name Ostmark nicht mehr
KS 20. 4. 1938
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 1: A – I
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 542
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
- Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
- Geleitwort von Johannes Koder 9
- Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
- Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
- Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
- Verzeichnis der Siglen 40
- Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
- Editoriale Hinweise 51
- Lemmata Band 1 A – I 55