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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
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Page - 147 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I

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147 Benetek, Anton Triest kamen sie wieder zusammen und gründeten den ebenso genannten Kreis →  Beljaško omizje [Villacher Kreis]. Dort trafen sie sich im Narodni dom [Volkshaus] – dem Hotel Balkan, wo sich auch identitätsbewusste Slowenen aus der Stadt an den Treffen beteiligten. 1910 kehrte Hochmüller nach Villach/Beljak zu- rück, nachdem er aufgrund von schweren Verletzungen bei einem Unfall in den Ruhestand versetzt worden war. Neben großen Verdiensten für die Festigung der slo- wenischen Identität auf dem Lande wurden auf Initi- ative des Kreises in Villach/Beljak der Wohltätigkeits- verein Drava [Drau] gegründet. Ziel dieses Vereines war es, jungen Kärntner Slowenen bei der Ausbildung behilflich zu sein. Wegen seines Wirkens für das slowe- nische Identitätsbewusstsein waren der Kreis und auch der Wohltätigkeitsverein Drava oftmals Ziel von An- feindungen seitens deutschnationaler Kreise. Mit dem Beginn des Ersten Weltkrieges war die Tä- tigkeit des Kreises wegen der Verfolgungen, denen die Slowenen ausgesetzt waren, äußerst erschwert (→  Mi- litärgerichtsbarkeit, →  Internierungen 1919). Weil die Deutschnationalen die Mitglieder aus jedem öffentli- chen Lokal vertrieben, trafen sie sich einige Zeit ver- steckt bei Ivan Hochmüller. Die Zahl der Mitglie- der sank von Tag zu Tag wegen der Mobilmachung, der Verhaftungen und wegen der Versetzungen identitäts- bewusster Slowenen, weshalb die Tätigkeit des Krei- ses gegen Ende des Krieges, vor allem aber nach der →  Volksabstimmung 1920 völlig zum Erliegen kam (→  Vertreibung 1920). Lit.: Ante Beg : Narodni kataster Koroške. V Ljubljani, dne 2. julija 1910, 46 (http://www.sistory.si/SISTORY:ID :27172) ; D. Grafe- nauer : Življenje in delo Julija Felaherja in koroški Slovenci (Phil. Diss). Maribor 2009 ; Ivan Hochmüller in Koroška. In : Mariborski večernik Jutro 12–40, vom 19. februar 1938, S. 3.; J. M. Trunk : Spomini. Celje 1950 ; M. Klemenčič : Jurij Trunk med Koroško in Združenimi državami Amerike ter zgodovina slovenskih naselbin v Leadvillu, Kolo- rado, in v San Franciscu, Kalifornija. Celovec [e. a.] 1999. Matjaž Klemenčič ; Üb.: Bojan-Ilija Schnabl Benetek, Anton (* 19. Mai 1877 Griže [Celje], † 18. Oktober 1964 Tainach/Tinje), Propst, Publizist, Mitar- beiter der Hermagoras-Bruderschaft, Bildungspolitiker. Die Grundschule absolvierte B. in Griže ; nach dem Vorbereitungslehrgang in →  Celje (weil das Gymna- sium von Celje nur die deutsche Unterrichtssprache gebrauchte) besuchte er die Gymnasien in Celje und Novo mesto. Den Militärdienst leistete B. 1898–1901 in Pula/Pola ab ; während der Manöver 1899 kam er nach Kärnten und nach →  Tainach/Tinje. 1903 legte B. am Gymnasium in Novo mesto die Matura ab und begann mit dem Theologiestudium in Klagenfurt/Celovec, weil das Bibelstudium in Latein und nicht in Griechisch zu absolvieren war. Als Alumne des ersten Jahrganges er- teilte er freiwillig Slowenischunterricht. Die Resonanz darauf war in der Öffentlichkeit heftig, während dies im Priesterseminar kaum jemanden besonders bewegte. Die Ordination erfolgte am 19. Juli 1907 in Klagenfurt/ Celovec. Seine ersten Kaplansjahre 1907–1909 ver- brachte B. in Črna na Koroškem. 1909 kam er zunächst für einige Monate nach →  Eisenkappel/Železna Kapla, später als Provisor nach St.  Egyden/Št.  Ilj, 1910 dann nach St.  Georgen am Weinberg/Št.  Jurij ob Vinogradih und 1911 als Pfarrer nach Diex/Djekše und Grafenbach/ Kneža. Hier wurde er Leiter der Hranilnica in posojilnica za Djekše [Spar- und Darlehenskasse für Diex] (→  Ge- nossenschaftswesen), war zwischenzeitlich Gemeinde- ausschussmitglied und Mitarbeiter in der Gemeinde- verwaltung (→  Völkermarkter Hügelland/Velikovško podgorje, →  Saualpe/Svinška planina). Die Situation während des Krieges und bis zur →  Volksabstimmung 1920 war konflikt reich und für B. persönlich riskant (→  Vertreibung 1920). 1924 erfolgte die Berufung zum Pfarrer von Maria Rain/Žihpolje (1924–1928) und zum Dechanten von Ferlach/Borovlje. 1928 ernannte ihn Papst Pius XI. zum Propst und Dechanten von Tainach/ Tinje, wo er bis zum Ruhestand 1959 blieb (Obmann der Sodalitas →  Sodaliteta/Sodalitas 1929–1954). Nach seiner Pensionierung wurde B. zum Publizisten und zum Biografen verstorbener ihm bekannter Priester, er veröffentlichte seine volksnahen Beiträge vorwiegend in der slowenischen Sonntagszeitung →  Nedelja. Während des Krieges bot B. 43 geistig behinderten Kindern und sieben Schwestern des Maria-Josefinum-Heimes, die im Dritten Reich aus ihrer Heimstätte in St.  Martin/ Šmartin – Klagenfurt/Celovec vertrieben worden waren, in der Tainacher Propstei Unterkunft. Allerdings blie- ben in weiterer Folge nur die Knaben in Tainach/Tinje. Quellen : ADG, Personalakt Benetek. Werke : A. Benetek : Erinnerungen eines Priesters aus »viermal Öster- reich« ! [Aus dem Slowenischen R. Blüml]. Klagenfurt 1965. Lit.: Naši rajni duhovniki. Celovec 1968, 13–24 ; P. G. Tropper : Na- tionalitätenkonflikt, Kulturkampf, Heimatkrieg. Dokumente zur Situa- tion des slowenischen Klerus in Kärnten 1914–1921. Klagenfurt 2002 ; J. Zerzer : Dobri pastirji, Naši rajni duhovniki 1968–2005. Celovec/ Klagenfurt 2006. Josef Till
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
1: A – I
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
542
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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