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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
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158 Bildungshäuser neue Glocke eine zweisprachige Inschrift trägt (Novice 14. 6. 2013). Das mehrfach restaurierte Polzer-Kreuz/ Polcerjev križ in Leisbach/Ležbe aus 1680 hat hingegen auf der Nordseite eine lateinische Inschrift (»FATUM, 1680, RENOVATUM, A : 1878« und »T : Molchior«) und reiht sich durchaus in die regionale slowenische Kulturgeschichte ein. Bildstöcke oder »Kreuze« (slow. regional križ) wie sie von der Bevölkerung bezeichnet werden, sind haupt- sächlich in katholischen Gegenden anzutreffen. In evangelischen Gebieten wurden diese Glaubenszeug- nisse meist im 16. Jh. entfernt. Sie sind im →  Gailtal/ Ziljska dolina weniger stark verbreitet als im →  Süd- kärntner Zentralraum (im →  Rosental/Rož, auf der →  Sattnitz/Gure, im →  Klagenfurter Feld/Celovško polje und in den →  Ossiacher Tauern/Osojske Ture bzw. im Moosburger Hügelland/Možberško gričevje) und im →  Jauntal/Podjuna. Sie sind Zeugen der →  Kul- turgeschichte des Landes und verleihen der →  Kul- turlandschaft dieser Region ihre charakteristische Prä- gung. Bei Deuer heißt es dazu, dass »…  insbesondere der südliche Landesteil mit den gemischtsprachigen Gebieten – […] besonders reich an Bildstöcken, Weg- kreuzen und -kapellen [ist]. Sie sind untrennbarer Be- standteil der Flur, der von Menschenhand geformten Landschaft, geworden und verkörpern eine besonders unmittelbare Ausdrucksform der Volksfrömmigkeit, weil sie meist ohne direkte Einwirkung kirchlicher In- stitutionen von der Bevölkerung in Eigeninitiative er- richtet worden sind und auch ihre Erhaltung bis zum heutigen Tag im Ermessen der Besitzer, Anrainer oder ganzer Nachbarschaften liegt  …« (Deuer : 284). Auf Deuer geht auch der Entwurf des Gemeindewap- pens von Poggersdorf/Pokrče im →  Klagenfurter Feld/ Celovško polje zurück, in dem neben →  Edlingern zuzuschreibende Symbole u. a. auch ein Südkärntner Bildstock dargestellt ist. Traditionell wurden und wer- den (»slowenische«) Lindenbäume neben Bildstöcken gepflanzt (→  Linde) oder dort, wo sie Opfer der Zeit werden, werden Linden nachgepflanzt, so neben den zahlreichen Bildstöcken an der Görtschitztalbundes- straße zwischen den Pfarren St.  Thomas/Šenttomaž und Timenitz/Timenica, wo sie die Landschaft prägen. Lit.: Dehio. – M. Witternigg : Urban Görtschacher und seine Stellung in Kärnten. In : Car. I. Klagenfurt 1941 ; F. Hula : Die Totenleuchten und Bildstöcke Österreichs – ein Einblick in ihren Ursprung, ihr Wesen und ihre stilistische Entwicklung. Wien 1948 ; M. Zadnikar : Znamenja na Slovenskem. Ljubljana 21970 ; E. Skudnigg : Bildstöcke und Totenleuch- ten in Kärnten, 3. Auflage, Klagenfurt 31977 ; P. Zablatnik : Od zibelke do groba, Ljudska verovanja, šege in navade na Koroškem. Celovec 1982, 119 ; P. Fister : Arhitektura, Zilje, Roža, Podjune. Celovec 1989, 60–64, 130–136, 185–193 ; P. Fister : Erlebte Architektur in Südkärnten. Bau- ernhöfe, Bildstöcke, Kirchen, Burgen, Schlösser. Klagenfurt/Wien 1991, 60–64, 130–136, 185–193 ; J. Markl, M. Gutterer : Flurdenkmäler in Kärnten. Wegkreuze und Bildstöcke. Klagenfurt 1991 ; Z. Kuchling : Verska znamenja naše okolice = Bildstöcke in unserer Umgebung. Katalog k razstavi = Katalog zur Ausstellung. Velikovec/Völkermarkt : Pros- vetno društvo Lipa/Kulturverein Lipa 1992 ; W. Deuer : Ausgewählte Flurdenkmäler. In : W. Wadl : Magdalensberg, Natur, Geschichte, Gegen- wart, Gemeindechronik. Klagenfurt 1995, 284–286 ; B. Vilhar : Ziljske freske in še kaj s poti za sledovi gotskega stenskega slikarstva med Marijo na Zilji in Šmohorjem = Die Gailtaler Fresken. Celovec [e. a.] 1996, 77 ; E. Waldner, F. Pristovnik : Križi in znamenja v Selah – Bildstöcke und Wegkreuze in Zell. Samozaložba – Selbstverlag E. Waldner. Viktring, Zell-Pfarre 2000 ; W. Deuer : Die Kärntner Gemeindewappen. Kla- genfurt 2006, 218  f.; F. und K. Farthofer : Die Bildstöcke Kärntens. 4., erg. Auflage. Klagenfurt 2006 ; T. Domej : Križevi poti na Koroškem iz družbenojezikovnega in jezikovnozgodovinskega zornega kota. In : M. Košuta (Red.) : Slovenščina med kulturami, Hg. Slovenski slavistični kongres. Celovec, Pliberk 2008, 64–76 ; Das Dekanat Ferlach, Ge- schichte und Gegenwart = Dekanija Borovlje, Zgodovina in sedanjost. Hg. Dekanalamt Ferlach/dekanijski urad Borovlje. Klagenfurt/Celo- vec 2012, u. a. 98 ; Prenovljena Ovčičeva kapela, Krasi jo spet slovenski napis. In : Novice 23 (14. 6. 2013) 8. Web : www.kleindenkmaeler.at (18. 9. 2012), ein Projekt des Kärnt- ner Bildungswerks in Zusammenarbeit mit dem Institut Urban Jar- nik, dem Koroški pokrajinski muzej und dem Denkmalamt Maribor. Uši Sereinig, Bojan-Ilija Schnabl Bildungshäuser (Exerzitienheime), vgl. →  Sodali- teta ; →  Tainach/Tinje. Bildungssprache, Bezeichnung der Sprache, in der ein Kind bzw. Jugendlicher oder junger Erwachse- ner den Großteil seiner schulischen und universitären Laufbahn als Haupt- und Referenzsprache durchläuft. Obschon im einsprachigen Bereich vielfach synony- misch mit →  Muttersprache verwendet, ist B. nicht mit dieser gleichzusetzen, zu welcher eine spezifische tiefenpsychologische und emotionale Bindung besteht, weshalb →  Assimilation auch so traumatisierend und identitätszerstörend wirkt (→  Assimilant, →  Assimila- tion und PTBS). B. ist die Sprache, in der der Spre- cher in der Regel die fachlich breitesten funktionalen Sprachkenntnisse erwirbt. Bei Populationen mit Mi- grationshintergrund ist dies oftmals die gesellschaftlich dominierende Sprache des Einwanderungslandes. In der Folge können diese Zweitsprachkenntnisse u.  U. durchaus in Formen der →  Akkulturation übergehen. Im Kärntner Kontext war Bildungs- und Schulsprache allerdings immer ein Kernelement der Assimilations- politik, denn bereits das utraquistische →  Schulwesen
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
1: A – I
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
542
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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