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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
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Page - 232 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I

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232 Dajnčica Über den Ursprung und die Geschichte des Č. r. ist wenig bekannt. Gefunden wurde diese Handschrift in den 1870er Jahren im Pfarrhaus in Črna. Angeblich wurde das Dokument vom Bischof von Maribor Vekos- lav Grmič an Franc →  Sušnik übergeben. Es besteht aus einem Bündel im Format 21×16 und umfasst 128 Blatt. Die fortlaufende Nummerierung ist nicht prä- zise. Neben einigen leeren Seiten sind vier beschriftete Blattfragmente eingelegt, das Fragment eines anderen Dokuments bildet den Umschlag. Zwischen lateini- schen Notizen finden sich slowenische Namensformen und ein slowenisch geschriebenes Gebet (Fürbitte um das ewige Leben für diejenigen, die einen Beitrag für die Kirche geleistet hatten). Die Schrift ist uneinheit- lich. Den besonderen Wert des Č. r. stellt die Liste der einheimischen Namen aus Črna und Umgebung dar. Den größten Teil der Handschrift umfassen Tabellen, Register und Listen slowenischer Familiennamen von Spendern und Spenderinnen. Auch die Namen der buchführenden Pfarrer sind belegt. Aus dem Jahr 1707 stammen die letzten Eintragungen. Franc →  Sušnik besorgte die Transkription einer slowenischen, in der Bohoričica (→  Schrift) geschriebenen Fürbitte. Die erste und grundlegende Untersuchung veranstaltete 2007 Marija Irma Vačun Kolar. In ihrer gründlichen Untersuchung beleuchtet sie die gesellschaftlichen und kulturellen Umstände, die bei ihrer Entstehung von Bedeutung waren, die Entstehungszeit und die Mo- tive für die Entstehung. Außerdem bewertete sie die sprachlichen, inhaltlichen und stilistischen Merkmale des Textes der Fürbitte. Diese barock gestaltete Für- bitte ist ihrem Wortlaut nach slowenisch, allerdings nicht dialektal. Der bedeutendste Teil dieser Abhand- lung ist die sprachliche Analyse der eingetragenen, d. h. veröffentlichten slowenischen Eigennamen der Spen- der und Spenderinnen. Die Übersicht schließt v. a. jene Nachnamen ein, für die auch die weibliche Form an- geführt wird, und zeigt, dass einige dieser dialektalen Endungen im heutigen →  Dialekt noch lebendig sind. Die Handschrift ist noch nicht in ihrer Gänze heraus- gegeben und bearbeitet. Die Koroška osrednja knjižnica in →  Ravne na Koroškem hat um das Jahr 1973 die 6 Titelseiten als Faltblatt heraus gegeben. Quellen und Web : KOK Ravne ; in digitalisierter Form : www.rav. sik.si/e_knjiznica/digitalna_knjiznica (24.8.2010). Lit.: M. Kolar : Črnjanski rokopis. Ravne na Koroškem 2007 ; M. I. Vačun Kolar (Hg.) : Črnjanski rokopis. Slovenj Gradec 2009 ; N. Petek : Črnjanski rokopis – jezikovna in vsebinska analiza slovenskih priimkov, ženskih osebnih imen in molitve (Dipl.Arb.). Ljubljana 2012, 509 S. + (CD-ROM) ; N. Petek : Črnjanski rokopis : neprecenljivo bogastvo jezikov- nega gradiva. In : Šumc : glasilo Občine Mežica, Jg 10, 29 (Juni 2012) 7–9. Majda Kotnik Verčko ; Üb.: Katja Sturm-Schnabl Dajnčica, →  Schrift. Dalmatin, Jurij (Georg, * um 1547 Krško (Dolenjska), † 31. August 1589 Ljubljana), protestantischer Theo- loge, Schriftsteller, Übersetzer. Seine schulische Ausbildung begann D. in Krško bei Adam →  Bohorič. 1572 schloss er (als Stipendiat der Tiffernus Stiftung) an der Universität Tübingen das Studium der Philosophie und der protestantischen Theologie ab. Unter dem Einfluss Bohoričs wurde er lutherischer Protestant. Primož →  Trubar ermutigte ihn zum Schreiben in slowenischer Sprache. 1572 trat D. als deutscher Prediger sein Amt in Ljubljana an. Er war auch Schulaufseher sowie Mitglied im protestanti- schen Kirchenrat von →  Krain/Kranjska. Die Bücher der Bibel begann D. bereits während sei- nes Studiums zu übersetzen. Der Druck seiner komplet- ten Bibelübersetzung wurde 1578 nach einer Sitzung in Bruck an der Mur von drei innerösterreichischen Län- dern unterstützt : Krain/Kranjska, Steiermark/Štajerska und Kärnten/Koroška (→  Innerösterreich). Die Über- setzung, welche auf der Lutherbibel basiert und eben- falls bereits vorhandene Übersetzungen von Trubar berücksichtigt, wurde vor ihrer Publizierung von einer Revisionskommission redigiert. Die slowenische Bibel wurde 1584 in Wittenberg gedruckt (→  Dalmatinbi- bel). Sie wird durch ein Register ergänzt, in welchem auch kärntnerische Äquivalentbegriffe zu zahlreichen krainischen Wörtern aufgelistet sind, die im biblischen Text vorkommen und sich von jenen unterscheiden. D.s Bibel erweist sich als vollendetstes und stabilstes Abbild der slowenischen Schriftsprache des 16. Jh. Bis zum Erscheinen der ersten katholischen Übersetzung der Heiligen Schrift durfte sie auch von den katholi- schen Geistlichen benützt werden. Daneben verfasste bzw. übertrug D. vornehmlich auch →  Lieder. Er gab auch andere dringend benötigte Bücher heraus : den Katechismus, seine ›Agenda‹ mit Anleitungen für die wichtigsten Zeremonien, eine Passion sowie ein Ge- betsbuch. Für den Bedarf der Kärntnerischen Protes- tanten wurden seine Lieder und Gebete Mitte des 18 Jh. von den slowenischen Volkspoeten, den Bukovniki, abgeschrieben (→  Bukovništvo). Quellen : Johann Waikart Valvasor : Die Ehre des Herzogtums Crain.
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
1: A – I
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
542
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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