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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
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Page - 270 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I

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270 Dreikopfstein vom Magdalensberg/Štalenska gora Gürtel und um die Schultern bunte Tücher. Über dem Kopf und dem Gesicht tragen sie eine Krone in Form eines ca. 70 cm langen Zylinders mit Löchern für Augen und Mund. Die Kronen sind heute bisweilen aus künst- lichen Materialien, in der Vergangenheit waren sie aus Pappe und durchsichtigem Papier in unterschiedlichen Farben, waren mit Ornamenten und Andachtsbildern und mit den Anfangsbuchstaben aller drei Könige (G, M, B) verziert. In der Mitte der Kronen waren Kerzen angebracht, heute werden statt der Kerzen elektrische Lampen verwendet. Der Brauch veränderte sich mit der Zeit teilweise, sodass das Ansinglied die Heiligen Drei Könige allein sangen, wobei Caspar (Gašper) den Anfang machte, oder aber es begleitete die Heiligen Drei Könige eine bis zu 25 Personen zählende Gruppe von Sängern, die an deren Stelle sang. Die Heiligen Drei Könige stel- len sich während des Singens in Form eines Dreiecks auf und veränderten mit rhythmischen Schritten ihre Positionen. Währenddessen kreuzen sie die Schwer- ter und schlagen mit den Füßen auf den Boden. Bei einigen Varianten dieser Bewegungen knien sie auch nieder, stellen ihre Schwerter in Form eines Dreiecks oder schlagen mit diesen auf den Boden. Die Figur der Šmarjeta dreht bisweilen den Stern während des Sin- gens. Heutzutage schreiben die Heiligen Drei Könige, wenn sie das Haus verlassen, auf den Türstock in Kreide die Initialen und das Jahr (z. B.: 20 G + M + B 13), mancherorts werden vorgefertigte Aufkleber verwendet. Der Brauch wurde in der Zwischenkriegszeit vom vormaligen Pfarrer von St.  Georgen im Gailtal/Šentjurij na Zilji Ludvik Jank nach Radsberg/Radiše gebracht, wo er in ähnlicher Form bis heute gepflegt wird. Quellen : Gregorio Alasia da Sommmaripa : Slovar italijansko-slo- venski, druga slovensko-italijanska in slovenska besedila. Udine 1607. Faximile. Ljubljana 1979, 209–210 ; Informaten vor Ort aus Vorder- berg/Blače, Nötsch/Čajna, Mellweg/Melviče, Karnitzen/Krnica und Radsberg/Radiše. Lit : SEL (P. Šega, Z. Kumer : Koledovanje). – N. Kuret : Obredni obhodi pri Slovencih. In : Traditiones 1 (1972) 93–112 ; Z. Kumer : Od Dolan do Šmohora : Iz življenja Ziljanov po pripovedovanju domačinov. Celje 1981 ; P. Zablatnik : Čar letnih časov v ljudskih šegah na Koroškem : Stare vere in navade na Koroškem. Celovec 1984 ; Z. Kumer : Slovenske ljudske pesmi Koroške : Kanalska dolina. Ljubljana, Trst, Celovec 1986 ; Z. Ku- mer : Slovenske ljudske pesmi Koroške : Ziljska dolina. Ljubljana, Trst, Celovec 1986 ; N. Kuret : Slovenska koledniška dramatika. Ljubljana 1986 ; Z. Kumer : Slovenske ljudske pesmi Koroške : Spodnji Rož. Ce- lovec 1992 ; Z. Kumer : Slovenske ljudske pesmi Koroške : Zgornji Rož. Ljubljana 1996 ; Z. Kumer : Slovenske ljudske pesmi Koroške : Podjuna. Ljubljana 1998 ; N. Kuret : Praznično leto Slovencev : Starosvetne šege in navade od pomladi do zime. Druga knjiga. Ljubljana 1998 ; Tomaž Simetinger ; Üb.: Bojan-Ilija Schnabl Dreikopfstein vom Magdalensberg/Štalenska gora, →  Inkulturation. Drobiunig, Jožef (Josef, * 7. November 1899 Zell/Selo bei Gurnitz/Podkrnos [Ebenthal/Žrelec], † 11. April 1971 Gallizien/Galicija), Priester, Häftling im KZ Da- chau. Nach Malle kam D. in Konflikt mit der Gestapo, als er die Pfarre Ebriach/Obirsko betreute, weil er die Anwesenheit von Partisanen am 20. Juli 1943 im Pfar- rhof nicht gemeldet hatte. Laut P. G. Tropper war D. in KZ-Haft vom 3. Dezember 1942 bis 31. Mai 1945 wegen »Unterlassung der rechtzeitigen Anzeige von Banditenumtrieben«. Er wurde in Wien vor Gericht gestellt und kam ins KZ Dachau, wo er bis zur Befrei- ung durch die Alliierten blieb. Nach dem Krieg lebte er zunächst auf Schloss Ast bei Landshut in Bayern. Die letzten zwölf Jahre seines Lebens war er Priester in Gallizien/Galicija. Siehe →  Verfolgung slowenischer Priester ab 1938 in Kärnten/Koroška. Archive : ADG. Lit.: A. Malle : Koroški Slovenci in katoliška cerkev v času nacizma. In : A. Malle, V. Sima (Red.) : Narodu in državi sovražni. Pregon koroških Slovencev 1942 – Volks- und staatsfeindlich. Die Vertreibung von Kärntner Slowenen 1942. Celovec/Klagenfurt 1992, 85–130 (deut- sche Zusammenfassung : Die Kärntner Slowenen und die katholische Kirche, S. 131  f., zu Drobiunig S. 100–101) ; P. G. Tropper : Kärntner Priester im Konzentrationslager. In : M. Liebmann, H. Paarhammer, A. Rinnerthaler (Hg.) : Staat und Kirche in der »Ostmark«. Frank- furt am Main [e. a.] 1998 (mit weiterführender Literatur), 411–449 (Priesterschicksale : 414–416, hier 414) ; B. Entner : Wer war Klara aus Šentlipš/St.  Philippen ? Kärntner Slowenen und Sloweninnen als Opfer der NS-Verfolgung. Ein Gedenkbuch. Klagenfurt/Celovec 2014. Bojan-Ilija Schnabl Drobnič, Josip (Jože, * 18. April 1812 Sv. Ema [Pod- četrtek, Štajerska], † 5. August 1861 Graz), Geistlicher, Schriftsteller, Redakteur, Sprachwissenschafter, Über- setzer, Kulturintendant. Nach dem Gymnasium in →  Celje und dem Ly- zeum in Graz besuchte D. das →  Priesterseminar in →  Klagenfurt/Celovec, um sich 1839 zum Priester wei- hen zu lassen. Als Kaplan wirkte er in Rogatec, Pišece, Slovenska Bistrica, Sv. Jakob v Dolu, Artiče, Brežice und Vitanje, ab 1949 als Supplent für Slowenisch am Gymnasium in Celje, wo er bald eine zentrale Rolle
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
1: A – I
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
542
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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