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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
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Page - 271 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I

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271 Drobtinice im öffentlich-gesellschaftlichen Kulturgeschehen ein- nahm. Er rief 1850 eine Schauspielschule, 1851 einen →  Leseverein ins Leben, übernahm die Regie bei ei- nigen eigenübersetzten Bühnenstücken und verfasste selbst u. a. Dvoboj in Raztrešenca [Der Zweikampf und Zwei Zerstreute] (1850), Venec gledaliških iger [Dra- menkranz] (1859). Später war er Lehrer in →  Trieste/ Trst/Triest, ab 1857 unterrichtete er Slowenisch am Grazer Gymnasium. Bereits als Schüler begeisterte ihn Stanko →  Vraz für die illyristische Idee (→  Illyrismus). Im Zuge dessen sammelte er Volkslieder (Narodne pesmi ilirske 1839) und stellte später das Wörterbuch Ilirskonemačko- talijanski mali rečnik [kleines illyrisch-deutsch-itali- enisches Lexikon] (1846–1849 in Wien) zusammen, später Slovensko-nemško-talianski in taliansko-nemško- slovenski besednjak [slowenisch-deutsch-italienisches und italienisch-deutsch-slowenisches Lexikon] (1858). D. wirkte bei den Zeitschriften →  Drobtinice, Slovenski prijatel und Kmetijske in rokodelske novice mit. Außer- dem war er Mitbegründer und Redakteur der ersten literarischen und belehrenden slowenischen Zeitschrift Slovenska bčela (3. Jänner–27. März 1850), in der Bei- träge auf Slowenisch (Jožef Ulaga, Jožef Šubic, An- ton Strajnšak u. a.), teilweise Illyrisch (Vraz als Jakob Rešetar) erschienen. Obwohl der Druck nach lediglich 13 Ausgaben wegen zu geringer Abonnenten- zahl eingestellt werden musste, wobei D. sein Publikum dazu aufrief die Zeitschrift Slovenija zu lesen, verlieh die Wochenzeitschrift der slowenischen Schriftkultur einen entscheidenden Impuls und war von erheblicher Bedeutung, da sie zur Nachahmung animierte. Bald entstanden weitere Zeitschriften, was wiederum zur Hebung des slowenischen Schrifttums führte. Anton →  Janežič etwa gründete bereits im Juni 1850 die Zeitschrift Slovenska bčela (→  Publizistik). Lit.: SBL ; ES ; OVSBL. – F. Ilešić : Ilirac Josip Drobnič. U Zagrebu 1917 ; F. Buttolo, P. Svetina : Slovenska književnost. Ljubljana 1996. Maja Francé Drobtinice [Kleinigkeiten/Vermischtes (in Anlehnung an moderne Zeitungskonzepte), Brosamen (in Anspie- lung an die Begrifflichkeit des Evangelium des Mar- kus 7,28 und die gleichnamige etwa zeitgenössische christliche Zeitschrift Brosamen von des Herren Tisch, später nur noch Brosamen, die erstmals 1888 von deren Gründer Franz Eugen Schlachter in Bern und Biel he- rausgegeben wurden und konzeptuelle Ähnlichkeiten aufweisen), Anm. d. Üb.], Langtitel : Drobtinice za novo leto […] učitelam ino učencam, starišam ino otrokom v podvučenje ino za kratek čas [Kleinigkeiten/Vermischtes/ Brosamen zum Neuen Jahr … für Lehrer und Schüler, Eltern und Kinder zur Belehrung und Zeitvertreib], ab 1863 Slomškove Drobtinice [Slomšeks D.], 1869 wieder Drobtinice. Jahrbuch populären Lesestoffs für die reli- giöse, moralische und nationale Erziehung der Jugend, erschien 1846–1869 und 1887–1901. Nachdem Anton Martin →  Slomšek vergeblich versuchte, eine Gesellschaft zur Herausgabe von slo- wenischen Büchern nach dem Vorbild der Wiener Mechitaristen (1845) zu gründen, initiierte er die He- rausgabe des Jahrbuchs Drobtinice. Der erste Jahrgang erschien unter Slomšeks Herausgeberschaft 1846 in Graz (V Gradci, gedruckt bei Leykam). Die D. von 1847 (Nr. II) und 1848 (Nr. III) erschienen in →  Celje (bei »J. K. Jeretina naslednikov v Celi«). Die D. für das Jahr 1849 (Nr. IV) erschienen in Klagenfurt/Celovec (»v Celovci«) Leon und wurden bei »J. K. Jeretina v Celi« in Celje gedruckt. Die D. von 1850–1858 (Nr. V–XIII) wurden gedruckt und erschienen bei Leon (V Celovcu. Natisnil in na prodaj ima Janez Leon). Die D. der Jahre 1858/60 (Nr. XIV) erschienen in Graz und wurden in der Druckerei von J. A. Kinreich gedruckt (V Gradci, 1860. Natisnil Jožef A. Kinreich. Naprodaj v Marburzi). Der 15. Jahrgang (für das Jahr 1861) wurde von der Leitung des Lavanter Priesterseminars in →  Mari- bor herausgegeben und ebenda (v Marburgu) in der Druckerei von Edvard Janžič gedruckt (vgl. Diözese →  Lavant/Lavantinska škofija). Die Leitung des La- vanter Priesterseminars in Maribor erscheint auch als Herausgeber der Jahrgänge 16 (1862), 17 (1863), 18 (1864), 19 (1865–1866) und 20 (1869). Diese wurden sämtlich in der Druckerei von Edvard Janžič gedruckt. Die ersten zwei Jahrgänge brachte Slomšek heraus und war auch deren Redakteur. Nach seiner Ernennung zum Bischof von Lavant (1846) überließ er die Redak- tion dem Abt Matija Vodušek aus Celje, der für die Jahrgänge III–V (1848–1850) verantwortlich zeich- nete. In den Jahren 1851–1855 (Nr. VI–X) war Jožef Rozman (1812–1874) Redakteur (»korar stolne la- budske cerkve in vodja škofijnega semenišča pri sv. An- dreju« [Chormeister der Lavanter Domkirche und Lei- ter des bischöflichen Priesterseminars zu St.  Andrä]), in den Jahren 1856–1859/60 (Nr. XI–XIV) Mihael Stojan (1804–1863), von 1861–1869 (Nr. XV–XX) der Kanonikus der Diözese Lavant/Lavantinska škofija in Maribor Franc Kosar (1823–1894) (dieser ist je-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
1: A – I
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
542
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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