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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
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Page - 293 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I

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293 Edlinger-Gemeinschaftswald am Christofberg/Krištofova gora nani zaklad osrednje slovenkse kulturne pokraijne. In : KK 2013. Celovec [2012], 107–122. Wilhelm Wadl Edlinger-Gemeinschaftswald am Christofberg/Kri- štofova gora im Gemeindegebiet von Magdalensberg/ Štalenska gora. Über die Größe der Edlingergüter wurde in der For- schung viel geschrieben. Im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit waren die Edlingergüter in der großen Mehrzahl kleine bäuerliche Huben. Dies ist jedoch ein Endzustand, zu dem es dadurch kam, dass die Edlin- gergüter als freieigenener Besitz beliebig teilbar waren. In der fortwährenden Erbteilung lag eine Wurzel für den Untergang der →  Edlinger/kosezi als freibäuerli- che Schicht. Aus den großen Edlingerhöfen entwi- ckelten sich durch Erbteilung ganze Bauerndörfer, bei denen sich oft jeweils noch ein großes Gut erhalten hat. Trägt man alle Indizien aus den Urbaren der Vogtei- herrschaften und aus mittelalterlichen Urkunden, in denen Edlinger Liegenschaftgeschäfte tätigten, zusam- men, so kommt man zu dem Schluss, dass mindestens die Hälfte der rund 200–220 frühneuzeitlichen Huben im Gemeindegebiet von Magdalensberg/Štalenska gora am →  Klagenfurter Feld/Celovško polje aus früh- neuzeitlichen Edlingerhöfen entstanden sind. Nahezu geschlossene Edlingersiedlungen dürften Gottesbichl/ Ovše, Portendorf/Partovca, Gundersdorf/Gundrska vas, Reigersdorf/Rogarja vas, Zinsdorf/Svinča vas, Hol- lern/Bezovje, St.  Lorenzen/Šentlovrenc, Schöpfendorf/ Žilje (hist. Jamnica), Sillebrücke/Žilje und Wutschein/ Bučinja vas gewesen sein. In größerer Zahl saßen Edlin- ger aber auch in Matzendorf/Domačjna vas, Leibnitz/ Ličje, Gammersdorf/Mižlja vas, Treffelsdorf/Trebeša vas, Ottmanach/Otmanje, Eixendorf/Nica vas, Geiers- dorf/Virnja vas und Pischeldorf/Škofji Dvor. Gemein- schaftsbesitz ganzer Dorfschaften von Edlingern/ko- sezi blieben – wie Herwig Ebner nachwies – oftmals ausgedehnte Wälder. Ein anschauliches Beispiel im Gemeindebereich ist der ausgedehnte Gemeinschafts- wald, den Bauern zahlreicher Dörfer am Christofberg/ Krištofova gora besaßen. Dieser Waldkomplex stand im 16. Jh. unter der gemeinsamen Vogtei der Herrschaften Stein im Jauntal/Kamen v Podjuni, Timenitz/Timenica und Osterwitz/Ojstrovica, die nachweislich zahlreiche Edlinger bevogteten. Zu den eigenartigsten historischen Phänomen ge- hören die zahlreichen Waldparzellen, die Dutzende Talbauern des Gemeindegebietes von Magdalensberg/ Štalenska gora noch heute am Christofberg/Krištofova gora besitzen. Zur Frage der Entstehung dieses Wald- besitzes liefert das Urbar der Herrschaft Stein/Kamen v Podjuni (1586) die früheste Information : »Dieser Perg am Khulm ist ain Gemain, daraus sich vil Dörfer zu behülzen haben und ist mit dem Perkhrecht dem Ambt Stain, auch dem von Windischgrätz gen Höchenpergen, desgleichen dem von Silberberg gen Timenitz underworffen.« Jede dieser Wald- und Vog- teiherrschaften erhalte den gleichen Zins, nämlich 40 Pfennige und 100 Eier, die der Müller zu Vellach/Bela einsammle. Der Steiner Waldrechtsanteil ging später an die Herrschaft Osterwitz/Ojstrovica über, der durch den Eiersammler am Kulm/Hum um 1780 240 Eier abgeliefert werden mussten (meist 11 Eier/Bauernhof). Nach der Grundentlastung des Jahres 1848 mussten die Eigentumsverhältnisse an diesem rund 300 Hektar großen Waldgebiet neu geregelt werden. Die Grund- lastenablösungskommission verfügte im Jahre 1864 die gleichmäßige grundbücherliche Zuschreibung an alle nutzungsberechtigten Bauern und Keuschler, wo- bei deren Besitzgrößen bei der Verteilung keine Rolle spielten. Der zunächst noch gemeinschaftlich verwal- tete Besitzkomplex wurde um 1880 in Dorfschaftspar- zellen zerteilt und bald darauf in Form kleiner Parzel- lenteile den einzelnen Miteigentümern in ihr jeweiliges Grundbuch übertragen. Betroffen waren davon Lie- genschaften in Ottmanach/Otmanje (4), Rottmanns- dorf/Rotmanja vas (1), Eixendorf/Nica vas (14), Pirk/ Breza (6), Skukau/Sekov (4), Kleingörtschach/Spod- nje Goriče (2), Großgörtschach/Zgornje Goriče (6), Kronabeth/Smolje (1), Gammersdorf/Mižlja vas (7), Deinsdorf/Dominča vas (6), Leibnitz/Ličje (3), Haag/ Zapuže (3), Matzendorf/Domačnja vas (6), Lassendorf/ Vasja vas (8), Timenitz/Timenica (6), Rosendorf/Rožna vas (1), Arndorf/Varpja vas (1), Treffelsdorf/Trebeša vas (1), Krähwald/Hreblje (10), Christofberg/Krištofova gora (3), St.  Filippen/Šentlipš (2), Freudenberg/Frajn- berk (2), Sillebrücke/Žilje (1), Krobathen/Hrovače (1), Vellach/Bela (1), Geiersdorf/Virnja vas (7), Zinsdorf/ Svinča vas (1), Hollern/Bezovje (2) und St.  Lorenzen/ Šentlovrenc (8). Eine erhebliche Zahl der beteiligten Liegenschaf- ten waren zu diesem Zeitpunkt schon längst nur noch Zuhuben. Trotzdem lag die durchschnittlich zugeteilte Waldfläche im Bereich von 2–4 Hektar, war somit trotz der großen Waldfläche für die einzelnen Betriebe nur eine relativ unbedeutende Verbesserung ihrer fast durchwegs durch Waldmangel geprägten Struktur. Am
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
1: A – I
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
542
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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