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Geographie, Land und Leute
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
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309 Eller, Dr. Fran Fran Eller, Büste von France Gorše im Skulpturenpark von Suetschach/Sveče, Foto Johann Jaritz (Wiki) 3. julija 1987. Ljubljana 1989, 191–208. Eine kritische Edition von Matija Ogrin und Erich Prunč erschien 2015 in elektronischer und gedruckter Edition. Erich Prunč Ekar, Anton (Publizist, Kulturaktivist), →  Mir [Der Friede]. Elaunik, Oswald (Publizist, Kulturaktivist), →  Mir [Der Friede]. Eller, Dr. Fran (Ps. Boris, Prosekar, * 10. August 1873 Maria Gail/Marija na Zilji, † 14. Februar 1956 Ljubljana), Dichter, Jurist, Universitätsprofessor. E.s Vater, der Lehrer Franc Eller (der bei →  Ma- ria Gail/Marija na Zilji unterrichtet hatte, wo er nach 25 Jahren zum Ehrenbürger ernannt wurde), stammte aus Vojnik bei →  Celje, seine Frau war Marija, geb. Se- rajnik. Sie stammte aus Maria Gail/Marija na Zilji. E. maturierte 1891 am Gymnasium in →  Villach/Bel- jak, wo Josip Lendovšek sein Lehrer für Slowenisch war. Er studierte zunächst an der Universität Graz Ge- schichte, Geografie und Slawistik, und wechselte 1893 nach Wien, wo er mit dem Jusstudium begann, das er 1899 mit dem Doktorat abschloss. In Wien gehörte E. seit 1896 zu den Mitarbeitern des Literarni klub [Li- terarischer Klub], in welchem auch die Vertreter der slowenischen literarischen Moderne Ivan →  Cankar, Fran Govekar, Fran Göstl, Ferdo Jančar, Anton Majaron, Ivan Škerjanec, Fran Vidic und Oton →  Župančič anzutreffen waren. E. zählte zu den ak- tiveren Mitgliedern des Klubs. Aus Cankars Korre- spondenz geht hervor, dass er E. als Dichter schätzte und seinen Durchbruch als Dichter erwartete, zu dem es jedoch nicht gekommen war. 1903–1909 war E. in Ljubljana, Litija und Novo mesto tätig, danach bis 1918 im Finanzministerium in Wien. An der neu gegründe- ten Universität in Ljubljana wurde er 1920 ordentlicher Professor für Finanzrecht und -Lehre, 1935 wurde E. emeritiert. Bis zu seinem Tod lebte er in Ljubljana, wo er auch begraben wurde. Während des Krieges brach er das sog. »kulturelle Schweigen« (kulturni molk – ein Verbot der Befreiungsbewegung OF, literarische Werke in vom Besatzer kontrollierten Publikationen zu ver- öffentlichen) und publizierte 24 Gedichte in der An- thologie Slovenska lirika, Najlepše pesmi od Prešerna do najnovejšega časa [Slowenische Lyrik, Die schöns- ten Gedichte von Prešeren bis zur jüngsten Zeit] (Ljubljana 1944), die der Dichter Anton Podbevšek herausgegeben hatte. In der Folge konnte seine einzige zu Lebzeiten erschienene Sammlung, die Koroške pesmi [Kärntner Gedichte], lediglich bei der →  Slovenska Matica [Slowenische Gesellschaft für Wissenschaft und Kultur] erscheinen, der er zuvor testamentarisch sein gesamtes Vermögen sowie seine Handschriften überlassen hatte. Obwohl E. bereits in seiner Wiener Studentenzeit zu schreiben begonnen hatte, widmete er sich der Lite- ratur im Besonderen erst in seiner letzten Lebensphase, von der Emeritierung bis zum Tode. Seine frühe Poe- sie entstand zwar unter dem Einfluss der ästhetischen Ideen und Maßstäbe der Moderne, die er auch selbst in dieser Zeit in den Aufsätzen Moderno kritično stališče [Der moderne kritische Standtpunkt] (1898) und Moderna o namenu umetnosti [Die Moderne über den Zweck der Kunst] (1898) entwickelte, die er aber seiner eigenen Poetik streng unterordnete, indem er gewisse klassische Elemente beibehielt. Auch die ideologisch- dogmatische katholische Kritik einerseits und das L’art pour l’art andererseits akzeptierte er nicht. Er vertrat zwar die subjektive Gestaltung lyrischer Empfindun- gen, doch andererseits war E. der Meinung, dass nur jene Lyrik, die in formalisierten Formen gestaltet wird, wahre Lyrik sei, wobei er dem Sonett den Vorzug gab. Seine frühen Gedichte erschienen unter seinem Na- men und unter dem Pseudonym Boris in der Zeitschrift →  Ljubljanski zvon (1894–1905). Sehr früh kommen in seinem Œuvre Motive aus Kärnten/Koroška und von Kärntner Menschen zum Tragen, so im siebenteiligen Zyklus Korotan (LZ 1895) (→  Korotan) ; er schreibt auch intime und reflexive Bekenntnislyrik, weniger Liebesgedichte, impressionistische Bilder der Natur und des Lebens. Einige dieser Gedichte veröffentlichte er unter dem Pseudonym Prosekar auch im liberalen Slovan (1902–1903). Seine erste Schaffensperiode wurde durch berufli- che Verpflichtungen und den Krieg unterbrochen ; erst Mitte der 1920er-Jahre begann E. wieder intensiver zu publizieren. 1925 erschien im →  Ljubljanski zvon ein Zyklus von vier Gedichten. Unter ihnen sticht Pesem o svitnici [Gedicht über das Rorate] hervor. E. blieb dem Ljubljanski zvon bis 1929 treu, die bedeutendste Veröf- fentlichung stellt der Zyklus Vsakdanji soneti [Alltägli- che Sonette] dar. In den 1930er-Jahren veröffentlichte er in den Zeitschriften Dom in svet und Modra ptica (Ena o smrti, Sanje, Senca). Während des Zweiten Welt- kriegs erschienen 24 seiner Gedichte in der bereits er- wähnten Anthologie, die Anton Podbevšek herausgab,
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
1: A – I
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
542
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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