Page - 335 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
Image of the Page - 335 -
Text of the Page - 335 -
335
Feistritz im Rosental/Bistrica v Rožu
Sein Weggang von Klagenfurt/Celovec löste das Pro-
blem nur vordergründig. 1580 ist er als Prediger in der
Gorenjska, sodann bis 1581 in Tarvisio/Tarvis/Trbiž
nachgewiesen, ehe er schließlich 1582–1600 wieder
nach Klagenfurt/Celovec zurückkehrte. Er unterzeich-
nete 1582 die Konkordienformel, verfasste gemeinsam
mit dem Stadtpfarrer Adam Colbius/Kolbe, den
Landschaftspredigern Moritz Faschang, Adam Rau-
nacher und dem Rektor des → Collegiums sapientiae
et pietatis Hieronymus →
Megiser ein Gutachten
(19. Juli 1600), in dem sie zum Widerstand aufriefen
(Fräss-Ehrfeld 609). Infolge der Gegenreformation
wurde er am 29. Dezember 1600 entlassen und ging
über Rosegg/Rožek ins Exil nach Deutschland.
Lit.: ES ; OVSBL. – T. Elze : Die evangelischen Prediger Krains im XVI.
Jahrhundert. In : JGPrÖ 21 (1900) 159–201, 168 ; N. Lebinger : Die
Reformation und Gegenreformation in Klagenfurt I. Klagenfurt 1867,
19 ; H. Malloth : Beiträge zur Geschichte der Stadt Klagenfurt vom gro-
ßen Brand 1514 bis zum entscheidenden Erfolg der Gegenreformation
im Jahre 1604 (phil. Diss.). Innsbruck 1964 ; C. Fräss-Ehrfeld : Ge-
schichte Kärntens II. Klagenfurt 1994 ; J. Rajhman : Pisma slovenskih
protestantov. Briefe der slowenischen Protestanten. Ljubljana 1997 ; R.
Leeb : Die Reformation in Kärnten. In : W. Wadl (Hg.) : Glaubwürdig
bleiben. 500 Jahre protestantisches Abenteuer. Klagenfurt am Wörther
See 2011, 83–105.
Karl W. Schwarz
Faschang, Johann (Fašank, * vor 1555 Gorenjska [?],
† nach 1582, o.
O.), protestantischer Geistlicher.
F., vermutlich aus der Gorenjska (Oberkrain) stam-
mend, ist 1555 in Althofen (Stari dvor) und 1559 in
→
Klagenfurt/Celovec nachgewiesen (Eintragung als
»Christi famulus« in Zusners Album), wirkte 1566–
1582 als Pfarrer in Tultschnig/Čajnče, als der er die
Confessio Carinthiaca (1566) unterzeichnete, er betei-
ligte sich 1581 an der Revision der slowenischen Bibel-
übersetzung J. → Dalmatins in Ljubljana und unter-
zeichnete 1582 die Konkordienformel.
Er hatte zwei Söhne Christoph und Moritz, welche
1578 in Tübingen und 1579 in Straßburg immatrikuliert
waren. Letzterer war krainerischer Stipendiat im Tif-
fernum (seit 1579), magistrierte 1583 in Tübingen, stu-
dierte danach in Jena (1586) und Wittenberg (1587), ehe
er als Prediger der Kärntner Landschaft berufen wurde,
musste aber infolge der Gegenreformation entlassen
werden. Die Landschaft gab ihm eine Abfertigung von
500 fl. und Ersatz für sein Haus in Klagenfurt/Celovec.
Lit.: ES ; OVSBL. – T. Elze : Die evangelischen Prediger Krains im XVI.
Jahrhundert. In : JGPrÖ 21 (1900) 159–201, 169 ; N. Lebinger : Die Reformation und Gegenreformation in Klagenfurt I. Klagenfurt 1867 ; P.
Dedic : Kärntner Exulanten des 17. Jahrhunderts. Klagenfurt ²1979 ; C.
Fräss-Ehrfeld : Geschichte Kärntens II. Klagenfurt 1994 ; W. Neumann :
Michael Gothard Christalnick. Kärntens Beitrag zur Geschichtsschreibung
des Humanismus. Klagenfurt ²1999.
Karl W. Schwarz
Februarpatent, 1861, → Dezemberverfassung 1867 ;
→ Wahlkreise.
Feistritz/Bistrica, vielfach auftretende Namensdu-
blette von Orten (→ Namenkunde ; → Ortsnamen)
und Gewässern (→ Gewässernamen) etymologisch aus
urslawisch »bystrъ« = klar, speziell in Kärnten/Koroška,
bisweilen aktuell in Verwendung oder in historischen
amtlichen → Ortsrepertorien (→
Ortsverzeichniss
1849/50, 1854, 1860, 1880/82, 1883, 1918), in man-
chen Fällen aktuell nicht mehr amtlich und doch ge-
bräuchlich, sowie historisch im ehemaligen karantani-
schen Raum verwendet (→ Karantanien, → Slovenia
submersa, → Toponyme [in der Steiermark, in Osttirol
und in Salzburg] → Zweinamigkeit, mittelalterliche).
Bojan-Ilija Schnabl
Feistritz im Gailtal/Bistrica na Zilji, vgl. Sachlem-
mata : → Zila, Katoliško slovensko izobraževalno dru-
štvo [Katholischer slowenischer Bildungsverein Zila
(Gail/-tal)] sowie : → Arnoldstein/Podklošter ; → Brdo,
Katoliško slovensko izobraževalno društvo [Katholischer
slowenischer Bildungsverein Egg] ; → Bürgermeis-
ter ; → Chronogramm ; → Družba sv. Cirila in Met-
oda (CMD) [Gesellschaft der hll. Kyrill und Method] ;
→ Gailtal/Ziljska dolina ; → Gailtaler Dialekt/ziljsko
narečje ; → Gegenreformation ; →
Inschrift, sloweni-
sche ; Kreuzweg ; → Kufenstechen ; Prvi rej [der erste
Tanz] ; → Nachbarschaft/soseščina im Unteren Gail-
tal ; → Russophilie ; → Südkärnten/Južna Koroška ;
→
Vertreibung 1920 ; →
Volkslied ; → Žlahta im Unte-
ren Gailtal/Spodnja Ziljska dolina ; Personenlemmata :
→
Brandstätter, Valentin ; → Hebein, Josef ;
→
Kattnig, Josef ; → Pipp, Johann ; → Schaubach,
Alois ; → Schnabl, Gregor ; → Schnabl, Johann
(1827–1904) ; → Schnabl-Hrepec, Janez (1897–
1964) ; → Wiegele, Ferdinand ; →
Zwitter, Da-
vorin.
Feistritz im Rosental/Bistrica v Rožu, Sachlem-
mata : → Abstimmungszonen ; → Ferlach/Borovlje ;
→
Inschrift, slowenische ; → Karawanken/Karavanke ;
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 1: A – I
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 542
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
- Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
- Geleitwort von Johannes Koder 9
- Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
- Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
- Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
- Verzeichnis der Siglen 40
- Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
- Editoriale Hinweise 51
- Lemmata Band 1 A – I 55