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Geographie, Land und Leute
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
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344 Fischer/Fišer, Martin Fran Saleški Finžgar, 1931 Publikationen der Mohorjeva und ihres Familienor- gans →  Mladika übernommen : Seit 1922 zusammen mit France →  Bevk, seit 1925 zusammen mit Marija →  Kmet u. a., danach bis 1933 allein. Als angesehener Kulturarbeiter und entfernter Verwandter von France →  Prešeren leitete er 1935–1939 die Aktion für den Ankauf des Geburtshauses des Dichters zum Zwecke der Umgestaltung zu einem Museum. 1936 wurde er Vorsitzender des Vereins Jegličev akademski dom [Aka- demisches Heim jeglič]. Als solcher besorgte er die Verbesserung der Lebensverhältnisse der dort wohnen- den Studenten. 1939 wurde er zum Mitglied der Slo- wenischen Akademie der Wissenschaften und Künste (Slovenska akademija znanosti in umetnosti, SAZU) in Ljubljana ernannt. F. war während des Zweiten Welt- krieges, wie auch andere slowenische Priester, Gesin- nungsgenosse der Befreiungsfront OF (Osvobodilna fronta) gewesen (die italienischen Okkupanten beab- sichtigten sogar seine Erschießung als Geisel), weshalb auch nach Ende des Zweiten Weltkriegs unter dem neuen Regime sein Priesterberuf kein Hindernis für die akademische Mitgliedschaft war. Bereits im Gymnasium hatte F. zu schreiben be- gonnen. Für seine ersten Erzählungen waren Josip →  Jurčič und Josip →  Stritar seine Vorbilder. Er unternahm aber auch erste Versuche in der Jugendlite- ratur und in der Lyrik. 1896 erschien seine Dichtung Triglav, die als (post)romantischer Wunsch nach der Schaffung einer slowenischen Epik zu verstehen ist. Bis zum Ersten Weltkrieg folgte auf die Jugendwerke eine Reihe erfolgreicher und künstlerisch immer höheren Ansprüchen genügender Volksstücke. Diese brachten mehr und mehr realistische dramaturgische Grund- sätze zur Geltung (Divlji lovec [Der Wilderer], Naša kri [Unser Blut], Veriga [Die Kette], Razvalina življenja [Die Ruine eines Lebens]), eine impressionistisch an- gehauchte Kurzprosa (die Skizze Na petelina [Die Jagd auf den Auerhahn]). Mit dem Roman Pod svobodnim soncem [Unter freier Sonne] (1906–1907) schuf F. nach dem Vorbild von Henryk Sienkiewicz eine slowe- nische Prosaepopöe. Der Stoff wurzelt in der Zeit der Kämpfe der →  Slawen mit dem byzantinischen Kaiser Justinian. Der Roman Iz modernega sveta [Aus der modernen Welt], der das gespannte Verhältnis zwi- schen Arbeit und Kapital thematisiert, war weniger erfolgreich. F. hatte sich bereits zur Zeit der Habsburgermo- narchie großes schriftstellerisches Ansehen erwor- ben. Im slowenischen Raum war er der erfolgreichste und künstlerisch überzeugendste katholische Autor. F. selbst anerkannte die Existenz einer besonderen katho- lischen Literatur nicht. Wie keiner seiner Zeitgenossen verstand er es, die schöpferischen Ideale der elitären, national repräsentativen mit der populären Literatur zu vereinen. Seinen schöpferischen Höhepunkt erreichte F. mit dem Zyklus »Ciklus slik iz svetovne vojne« Pre- rokovana [»Zyklus von Bildern aus dem Weltkrieg« Das Prophezeite]. Der ursprüngliche Plan wurde nach dem Erscheinen der ausdrucksstarken Erzählung Boji [Kämpfe] von der österreichischen Zensur unterbun- den. Deshalb verschob F. die Handlung der folgenden Erzählung in die napoleonische Zeit (Kronika gospoda Urbana [Die Chronik des Herrn Urban]). In der Zeit nach 1920 werden seine Werke immer spärlicher, doch nehmen das Jugendbuch Gospod Hudournik [Herr Wildbach], der Märchenzyklus Makalonca [Maka- lonca] und seine Autobiografie Leta mojega popotovanja [Meine Wanderjahre] einen großen Stellenwert ein. Quellen : NŠAL (rodovnik). Werke : Zbrani spisi I–XII, 1924–43 ; Zbrano delo I–XV, 1979–99. Lit.: SBL ; EJ ; LPJ ; ES ; OVSBL. – J. Moder : Mohorska bibliograija II. Celje 1957, 230 (literarhistorische und kritische Aufsätze 1925– 1945) ; J. Dolenc : Finžgar. Bibliografija, Književni glasnik Mohorjeve družbe 6, 1961, št. 1 ; J. Toporišič : Pripovedna dela Frana Saleškega Finžgarja. Ljubljana 1964 ; S. Cajnkar : Franc Saleški Finžgar in njeg- ova doba. Celje 1976 ; J. Šifrer : Fran Saleški Finžgar. Ljubljana 1983. Igor Grdina ; Üb.: Katja Sturm-Schnabl Fischer/Fišer, Martin (1904 Landtagsabgeordneter in der 9. Wahlperiode im Wahlkeis der Landgemeinden Tarvis/Trbiž und Arnoldstein/Podklošter),→  Abge- ordnete. Flacius Illyricus, Matthias/Matija Vlačič, Vlačić Ilirik, →  Collegium sapientiae et pietatis, →  Confessio Carinthiaca, →  Protestantismus ; →  Lang, Andreas ; →  Trubar, Primož. Flašberger, Janez (vlg. Otart aus Micheldorf/Velika vas) Kulturaktivist, →  Brdo, Katoliško slovensko izobra- ževalno društvo [Katholischer slowenischer Bildungs- verein Egg]. Flechtwerkstein(kirchen), →  Frühmittelalterliche Kirchen. Florijana peti [Florianisingen]. In einigen Teilen von Kärnten/Koroška und der slowenischen Štajerska (Stei-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
1: A – I
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
542
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
  2. Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
  3. Geleitwort von Johannes Koder 9
  4. Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
  5. Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
  6. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
  7. Verzeichnis der Siglen 40
  8. Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
  9. Editoriale Hinweise 51
  10. Lemmata Band 1 A – I 55
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