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Gril, Pavel
Pavel Gril, Primitz
Familie Gril, vulgo Mentl/
Mentlnovi 1935. Mündliche Hinweise dankend von Max Gril (* 1941 Podlipa/
Unterlinden bei Haimburg/Vovbre) erhalten.
Lit.: S. Rutar : Spomini na prosvetno delo v Žitari vasi. In : KK. Celo-
vec 1959, 94–97 ; Praznujte z nami ! Feiern Sie mit uns ! 100 let/Jahre
Posojilnica-Bank Železna Kapla/Bad Eisenkappel. Železna Kapla/Bad
Eisenkappel Oktober 1998.
Katja Sturm-Schnabl
Gril, Pavel (* 19. Jänner 1890 Stari trg pri Slovenj
Gradcu [Slovenj Gradec, hist. Štajerska, statistična re-
gija Koroška], † 30. November 1963 in Šoštanj), Pries-
ter, Pädagoge, Komponist, sozial tätiger Aktivist.
G. wurde am 19. Jänner 1890 als Sohn des Unterneh-
mers und Grundbesitzer Aleš Gril und dessen Frau
Franziska in Stari trg pri Slovenj Gradcu in der Diö-
zese →
Lavant/Lavantinska škofija geboren. Um 1900 übersiedelte die Familie nach Kärnten/Koroška, wo die
Eltern (vgl. Franciska und Aleš → Gril) den Men-
tlhof in Unterlinden/Podlipa bei Haimburg/Vovbre
kauften (vgl. Andrej → Sturm, Srečko → Puncer).
G. besuchte das Gymnasium und das Priesterseminar
in Klagenfurt/Celovec und wurde dort am 15. Juli 1914
zum Priester geweiht. Er wirkte von Juni 1915 bis Mai
1916 als Kaplan in St. Jakob im R./Šentjakob v R. und
von Mai 1916 an als Kaplan in St.
Michael ob Bleiburg/
Šmihel pri Pliberku. Er war danach als Leiter des slo-
wenischen Studentenheimes, das dem damaligen slo-
wenischen Gymnasium in → Völkermarkt/Velikovec
angeschlossen war, tätig (→ Schulwesen unter jugos-
lawischer Verwaltung in der Zone A). Zusammen mit
einigen Schülern flüchtete er im Oktober 1920 nach
der → Volksabstimmung nach Kranj (→ Vertreibung
1920). Im Oktober 1920 erwirkte er einen einjährigen
Urlaub von der Diözese → Gurk/Krška škofija, um die
Präfektur des Koroški konvikt [Kärntner Konvikt] der
Kärntner slowenischen Studenten in Kranj zu über-
nehmen und als Seelsorger an der dortigen Stadtpfarr-
kirche zu wirken. Dies wurde vom Gurker Ordinariat
bewilligt (im ADG verlieren sich danach seine Spu-
ren). Er bat um eine Stelle in der Diözese Maribor und
war einige Zeit Präfekt im Seminar in Maribor. Da-
nach ging er als Kaplan nach Šoštanj, und blieb es vom
1. Juni 1922 bis zum 1. Jänner 1927, als er dortselbst
zum Pfarrer bestellt wurde und dies bis zu seiner Pen-
sionierung am 1. November 1959 blieb. Während des
Zweiten Weltkriegs wurde er nach Kroatien vertrie-
ben, von wo er nach Kriegsende von einer Delegation
der Arbeiter Šoštanjs auf seine alte Stelle zurückgeholt
wurde. G. war ein außerordentlich engagierter Pries-
ter, er bemühte sich aber auch um die sozialen und
kulturellen Anliegen der Bevölkerung, insbesondere
der Arbeiterschaft (Bergbau). In der Nähe der Kirche
erbaute er (mit finanzieller Unterstützung seiner El-
tern) ein prächtiges Kulturhaus Kulturni dom Slomšek
und organisierte selbst viele Kulturveranstaltungen. G.
komponierte Kirchen- und Marienlieder, die z. T. zu
→ Volksliedern wurden. An seinem Begräbnis am 2.
Dezember 1963 nahmen 37 Priester teil. Aus Kärnten/
Koroška kamen im Namen der slowenischen Priester-
schaft Dekan Kristo → Srienc und der Kanonikus
Aleš → Zechner, der auch eine Grabrede hielt. Das
soziale Engagement G.s würdigte insbesondere der
Vorsitzende der Gewerkschaft von Šoštanj am offenen
Grab ; dabei wies er besonders darauf hin, dass das jet-
zige Gewerkschaftshaus das ehemals von G. erbaute
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 1: A – I
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 1: A – I
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 542
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur
Table of contents
- Geleitwort von Ana Blatnik, Präsidentin des Bundesrates (Juli – Dezember 2014) 7
- Spremna besede Ane Blatnik, predsednice državnega sveta (julij – december 2014) 8
- Geleitwort von Johannes Koder 9
- Vorwort der Herausgeberin und des Herausgebers 11
- Einleitung – slowenische Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška 15
- Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 38
- Verzeichnis der Siglen 40
- Verzeichnis der Abkürzungen und Benutzungshinweise 46
- Editoriale Hinweise 51
- Lemmata Band 1 A – I 55