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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
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553 Janša, Anton Historische, traditionell verarbeitete Stirnbretter vom vulgo Ožekar in Bodental/ Poden, Foto Herta Maurer- Lausegger Anton Janša, 1774 Sprache in Port Royal. Rekonstruktion und Geschichte einer Theorie der Repräsentation. Magisterarbeit, Universität Bielefeld 1984 ; H. Klomps : Ehemoral und Jansenismus. Köln 1964 ; P. Hersche : Der Spät- jansenismus in Österreich. Wien 1977 ; F. Dolinar : Janzenizem : versko- prenovitveno ali kulturnopolitično gibanje ?. In : V. Rajšp [e. a.] (Hg.) : Melikov zbornik. Ljubljana 2001, 345–356 ; Katja Sturm-Schnabl Jansenius, →  Jansen, Cornelius. Janša, Anton (Janscha, getauft am 20. Mai 1734 in Breznica [Gorenjska], † 13. September 1773 Wien), Maler, Kupferstecher, Hofimkermeister Maria The- resias und k. k. Imkerlehrer. J., der aus einer Malerfamilie stammte, lernte im Elternhaus die Malerei und Bienenzucht kennen. In der Malerei und viel mehr noch auf dem Gebiet der Imkerei kam ihm seine Neugier und scharfe Beobach- tungsgabe zugute. Nachdem J. einige Jahre in Radov- ljica als Gärntner gearbeitet hatte, ging er 1766 nach Wien, wo er die Kupferstecher- und Zeichenschule, die spätere Akademie der Bildenden Künste, besuchte. 1769 bewarb er sich bei der Niederösterreichischen Ökonomiegesellschaft, die auf der Suche nach einem erfahrenen Imker war. J. setzte sich dabei gegen seinen viel bekannteren Mitbewerber, den Lausitzer Sorben Adam G. Schirach, durch. 1770 begann J. seine Tä- tigkeit als k. u. k. Imkerlehrer im Wiener Augarten, der als kaiserlicher Privatbesitz bis dahin nur dem Hof und Hochadel zugänglich war. Der Standort im Augarten und Schüler aus dem Ausland (u. a. Bayern, Russland) zeugen von J.s Bedeutung. In →  Krain/Kranjska waren damals schon aus Holz- brettern gefertigte Bienenstöcke üblich. J. brachte diese sog. Beute nach Wien mit, wo sie die bis dahin üblichen Bienenkörbe aus Stroh bald verdrängte. J. veränderte die traditionelle Krainer Beute so, dass man ihre Größe der Stärke des Bienenvolkes anpassen konnte. Damit wurde er zum Wegbereiter der modernen Beuten. J. gilt als Erfinder des Bienenfangsackes, mit dem man schwärmende Bienen einfängt. Er konnte nachweisen, dass sich die Königin am 5. bzw. 6. Lebenstag auf ih- ren Hochzeitsflug begibt und die Paarung der Königin mit mehreren Drohnen um die Mittagszeit stattfindet. 1771 veröffentlichte J. seine Abhandlung vom Schwär- men der Bienen. Diese wurde 1776 bis 1778 von Peter Pavel Glavar erstmals ins Slowenische übersetzt und gilt als erstes Fachbuch in slowenischer Sprache, das je- doch von der Landwirtschaftsgesellschaft in Ljubljana nicht veröffentlicht wurde. Nochmals wurde es 1906 von Avgust Bukovec ins Slowenische übersetzt. 1773 folgte J.s Anleitung zur erfolgreichen bäuerlichen Bie- nenhaltung. Posthum wurde 1775 seine Vollständige Lehre von der Bienenzucht veröffentlicht, für die J. selbst Zeichnungen und Kupferstiche erstellt hatte. J.s Voll- ständige Lehre von der Bienenzucht wurde mehrmals ins Slowenische und Tschechische übersetzt. Goličniks Übersetzung aus 1792 gilt als erstes slowenisches Bie- nenzuchtbuch. J.s deutsches Original sowie die slowe- nischen und tschechischen Übersetzungen wurden bis ins 20.  Jh. mehrfach nachgedruckt. Die kulturgeschichtliche Bedeutung J.s wird durch die in Krain/Kranjska und Kärnten/Koroška weit verbreiteten bemalten Stirnbretter der Beuten (slow.: panjske končnice) untermauert, die in der slowenischen →  Volkskunst verankert sind. Auf den Stirnbrettern werden religiöse, philosophische, humoristische, ge- schichtliche und mythische Themen aufgegriffen. J. selbst malte eine Unzahl von Stirnbrettern, die er mit seinen Bienen in alle Welt verschickte. Werke/Web : Abhandlung vom Schwärmen der Bienen, 1771, 1776, Ausgabe 1774 : http://reader.digitale-sammlungen.de/de/fs3/object/ display/bsb10296195_00001.html ; Vollständige Lehre von der Bienen- zucht, 1775. Üb.: Peter Pavel Glavar : Pogovor o čebelnih rojih, 1776 ; Joannes Go- litschnik [Janez Goličnik] : Popolnoma podvuzhenje sa vsse zhebellarje.
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
2 : J – Pl
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
502
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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