Page - 558 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Image of the Page - 558 -
Text of the Page - 558 -
558
Jauntal/Podjuna
Markus Pernhart, Drauauen
bei Völkermarkt/Velikovec,
Foto Hansjörg Abuja
Edinost Pliberk
a) Das südöstliche Jauntal, slowenisch nach Zdovc Vz-
hodna Podjuna [östliches Jauntal] : Im Osten reicht das
J./P. nach Gams bis Strojna und umfasst somit Teile
des heutigen Slowenien, was auch in der Dialektologie
bestätigt wird (→ Jauntaler Dialekt/podjunsko narečje).
Im Westen reicht dieser Teil des J./P. bis zum Klopei-
ner Hügelland/Klopinjsko gričevje, im Norden bis zur
Drau/Drava, die in diesem Bereich auf der Länge von
21 km zum Völkermarkter Stausee/Velikovško jezero
aufgestaut ist. Es findet sich auch die veraltete Bezeich-
nung Junsko polje bzw. Polje [Jaunfeld]. Die Einwohner
werden aufgrund der charakteristischen Geografie als
Poljanci [Bewohner der Ebene] bezeichnet (ebenso wie
im Übrigen die Einwohner des → Klagenfurter Feldes/
Celovško polje, was die Kleinräumigkeit historischer
geografischer Konzepte aufzeigt).
Dieser Bereich umfasst grosso modo die Gemeinden
→ Bleiburg/Pliberk, Globasnitz/Globasnica, Feistritz
ob Bleiburg/Bistrica pri Pliberku und Neuhaus/Suha
bzw. deckt sich weitgehend mit den Pfarren des De-
kanats Bleiburg/Pliberk : Bleiburg/Pliberk, Edling/Ka-
zaze, Neuhaus/Suha, Rinkenberg/Vogrče, St. Michael
ob Bleiburg/Šmihel pri Pliberku sowie → Schwabegg/
Žvabek. Kulturhistorisch von zentraler Bedeutung sind der
Hemmaberg/sv. Ema (Rozalija) und die Stadt Bleiburg/
Pliberk, deren Jahrmarkt (jormak) eine über 600-jäh-
rige Tradition aufweist. Neben dem Hemmaberg/sv.
Ema ist Heiligengrab/Božji grob das zweite große
→ Wallfahrtsziel im J./P. Sinnbildlich für das litera-
risch-kulturelle Schaffen stehen die aus der Tradition
der Volksliteraten/bukovniki (→ Bukovništvo) hervor-
gegangenen Autoren Franc → Leder – Lesičjak aus
Globasnitz/Globasnica und Milka → Hartman aus
Loibach/Libuče.
b) Das westliche Jauntal/Zahodna Podjuna (nach
Zdovc) umfasst den weiteren Bereich des Klopeiner
Hügellandes/Klopinjsko gričevje (nach Gams), nach
Melik Šentprimški griči oder Na Vrhih, die geologisch
eine Verlängerung der → Sattnitz/Gure darstellen. Die
Einwohner werden slowenisch Vršani genannt. Folge
der eiszeitlichen Gletschertätigkeit ist die stärker hü-
gelige Landschaft mit zahlreichen (Bade-)Seen. Dieser
Bereich umfasst grosso modo die Gemeinden St. Kan-
zian am Klopeiner See/Škocjan v Podjuni, Sittersdorf/
Žitara vas und Gallizien/Galicija.
Andrejka Žejn definiert die Dialektgrenze zwi-
schen dem westlichen und östlichen J./P. auf der Linie
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 2 : J – Pl
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 502
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur