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Jeglič, Anton Bonaventura
in → St. Paul im Lavanttal/Šentpavel v Labotski do-
lini und studierte Theologie am → Priesterseminar in
Klagenfurt/Celovec, wo er am 24. August 1831 ordi-
niert wurde. Er setzte seine Theologiestudien in Wien
fort, machte dort sein Rigorosum, wirkte als Seelsor-
ger, wurde jedoch bald Professor für alttestamentari-
sche Studien in Klagenfurt/Celovec. Ab 1850 wirkte
er bis zu seinem Tode als Priester in St. Georgen im
Lavanttal (Sv. Jurij ob Taboru) bei St. Paul/Šentpavel.
J. scheint nach Avguštin Malle 1848/49 als Vereins-
funktionär des → Slovensko družtvo v Celovcu [Slowe-
nischer Verein in Klagenfurt] auf.
Ab 1846 trat J. zunächst als Übersetzer Schlörs
und 1858 als Autor in den → Drobtinice auf. Luk-
man weist darauf hin, dass J. besondere Verdienste
als Übersetzer der → Bibel hat. Bereits 1847 erschien
in Ljubljana der erste Teil und 1849 das vollständige
erste Buch des Alten Testaments, das er ins Slowe-
nische nach der Vulgata unter Berücksichtigung des
hebräischen Originals des Ersten Buches Moses
(Genesis) übertrug und mit einem umfangreichen
Kommentar versah. Nach Lukman erschien eine po-
sitive Rezension zum ersten Teil (Einleitung und die
ersten 20 Kapitel mit Erläuterungen) von Slomšek
(Ljubomir) (sic !) in den → Novice 1847 (199, 204).
In jener Zeit muss auch die Idee einer vollständi-
gen Neuübersetzung der Bibel in gekürzter Fassung
gereift sein, und so erschien 1854 auch J.s Überset-
zung des 2. und 3. Buches Moses bei der → Mohor-
jeva. Das gesamte Vorhaben wurde teilweise wegen
Überlappungen mit dem Übersetzungsprojekt des
Bischofs Anton Alojzij Wolf in Ljubljana nicht rea-
lisiert, doch wurden nach Lukman Javorniks Über-
setzungen des Pentateuch (der fünf Bücher Mose),
des Buches Josua sowie des 1. und 2. Buches der Kö-
nige herangezogen.
Werke/Üb.: Aloys Schlör : Şhest nedel poboshnosti v zhast svetiga
Alojsa od Gonzaga – şvetiga Alojsa shivlenje, premishlovanje nja shiv-
lenja, litanije ino pesem. Molitva juterna, vezherna, mashna, sa spoved
ino sa sveto obhajilo/po nemshko spisal … Alois Schlör ; poslovenil P. Pla-
zidus Javornik. Gradec 1846, 1849, 1854, 1865 ; Sveto pismo stariga
zakona/poslovénil in razložil Placid Javornik. Ljubljana 1848 ; 2. in 3.
Mozesova knjiga. Celovec (Društvo sv. Mohorja) 1854.
Lit./Web : SBL (Franc Ksaver Lukman : Javornik Placid (www.slo-
venska-biografija.si/oseba/sbi251308/) ; France Martin Dolinar : Wolf,
Anton Alojzij (www.slovenska-biografija.si/oseba/sbi844842/), mit
weiterführender Literatur.
Bojan-Ilija Schnabl Jeglič, Anton Bonaventura (1850–1930), Bischof
von Ljubljana, vgl. Sachlemmata : → Maideklaration
1917, → Volkslied ; Personenlemmata : → Apih, Josip ;
→ Cankar, Ivan ; → Finžgar, Fran Saleški ; → Mai-
erhofer, Janko ; → Rožman, Gregorij.
Jehrlich, Anton (Widerstandskämpfer, OF-Funktio-
när, Kulturaktivist), → Zarja, Slovensko prosvetno dru-
štvo [Slowenischer Kulturverein].
Jekl, Josef (Josip, Jožef, * 12. März 1880 Tscherberg/
Črgoviče [Feistritz ob Bleiburg/Bistrica pri Pliberku],
† 30. Oktober 1957 Ljubljana), Oberlehrer, Volkslied-
sammler, Organist.
Zwischen 1898 und 1903 besuchte J. die Lehrerbil-
dungsanstalt in → Klagenfurt/Celovec, die er mit der
Matura abschloss. Er besuchte auch die Orgelschule
in Graz. Im Schuljahr 1903–1904 wurde er Unterleh-
rer in St. Peter am Wallersberg/Šentpeter na Vašinjah.
Die Fachprüfung legte er 1905 ab, seit dem Jahr 1907
war er Lehrer in Abtei/Apače. Er soll nach einem Ka-
renzjahr 1918–1920 in diesem Ort seine Tätigkeit als
Lehrer wieder aufgenommen haben und zugleich als
nationaler Agitator aktiv geworden sein (→ Militär-
gerichte im Ersten Weltkrieg). J. war Mitarbeiter von
Karel → Štrekelj und schickte diesem Material für
die Slovenske narodne pesmi, das er in Abtei/Apače und
anderen Orten gesammelt hatte, nach → Ljubljana. In
einem Dankschreiben, datiert mit 11. Juni 1920, unter-
zeichnete J. als Leiter der Volksschule in Kappel an der
Drau/Kapla ob Dravi (→ Schulwesen unter jugoslawi-
scher Verwaltung in der Zone A). Im Schuljahr 1920–
1921 wird er als Vertrauensmann des Udruženje jugos-
lavenskih učitelja (UJU) [Vereinigung jugoslawischer
Lehrer] in Poljčane geführt, also war er auch Lehrer an
der dortigen Volksschule Studenice. 1922 arbeitete J.
als Lehrer an der III. (städtischen) Knabenvolksschule
in Ljubljana, dann im Schuljahr 1929–1930 an der IV.
Knabenvolksschule, 1934 wiederum wurde er an die VI.
Nationalschule für Knaben in Ljubljana versetzt. J. war
Tierliebhaber und auch Obstbauer. In der Filialkirche
auf dem Rožnik in Ljubljana war J. bis zu seinem Le-
bensende Organist.
Quellen : Privatarchive der Familie Jekl, Ljubljana, Preddvor ; Slo-
venski šolski muzej ; OŠ Poljčane : Kronika ljudske šole v Studenicah.
Lit.: K. Štrekelj : Slovenske narodne pesmi, 1–4. Ljubljana 1895–1923 ;
Slovenska glasba-Koroška. Ljubljana 1983 [Doppel-LP.]
Franc Križnar ; Üb.: Katja Sturm-Schnabl
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 2 : J – Pl
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 502
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur