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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
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565 Jepa. Izobraževalno društvo »Jepa« Jeločnik, Dr. Viktor (Direktor der Državna puškarska strokovna šola [Staatliche Büchsenmacherschule] in Ferlach/Borovlje), →  Schulwesen unter jugoslawischer Verwaltung in der Zone A. Jenko, Simon (* 27. Oktober 1835 Podreča [Kranj, Gorenjska], † 18. Oktober 1869 Kranj), Dichter und Schriftsteller. J. wurde als uneheliches Kind geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen in bäuerlicher Umgebung auf. Nach dem Besuch der Volksschule in seiner näheren Heimat besuchte er das Gymnasium in Novo mesto, wo sich sein Onkel, ein Franziskanermönch, seiner an- nahm. J.s Wunsch war es, in Ljubljana das Gymnasium besuchen zu können, was ihm nach sechs Schuljahren in Novo mesto schließlich gelang. Am Gymnasium in Ljubljana traf er seine Freunde aus Volksschulzei- ten wieder (Fran →  Erjavec, Janez Mandelc, Ivan →  Tušek, Valentin →  Zarnik), mit denen er 1854– 1855 die Zeitschrift Vaje herausgab. Diese Gruppe ist in der slowenischen Literaturwissenschaft unter dem Begriff Vajevci (nach der erwähnten Zeitschrift) be- kannt. Der Dichtkunst widmete sich J. schon während seines Aufenthaltes in Novo mesto. Nach dem Mittel- schulabschluss trat J. auf Wunsch seiner Eltern in Kla- genfurt/Celovec in das Priesterseminar ein. Nach dem ersten Studienjahr in Klagenfurt/Celovec wechselte er nach Wien, wo er klassische Philologie, Geschichte und Recht studierte. In Wien traf er auf die anderen Vajevci, mit denen er die Zusammenarbeit erneuerte. Nachdem er sich in Wien als Hauslehrer durchgeschla- gen hatte, kehrte er 1863 in seine Heimat zurück. Un- geachtet seines Aufenthaltes in Krain/Kranjska, legte er an der Universität Wien noch mehrere Rigorosen ab. Ende 1864 gelang es ihm, einen Verleger für seine Gedichtsammlung Pesmi [Gedichte] zu finden. 1866 fand er Anstellung in einer Anwaltskanzlei in Kamnik. J. kränkelte längere Zeit und starb 1869 in Kranj an einer Meningitis. Poesie : Ivan →  Prijatelj sieht in J. den ersten beru- fenen slowenischen Dichter nach France →  Prešeren. Ein wichtiges Vorbild J.s war Heinrich Heine, an dessen kurzen lyrischen Dichtungen mit zwei bis drei Strophen er sich orientierte. Die 1865 erschienene Gedichtsammlung Pesmi stellt den Höhepunkt in J.s dichterischem Schaffen dar. In seinen Gedichten greift er vorrangig Themen wie Vergänglichkeit, Tod und Existenzprobleme, aber auch das Verhältnis zu Natur, Liebe und Heimat auf. Unter seinen poetischen Wer- ken findet sich auch erzählende Poesie, hauptsächlich Balladen. Im Gedicht Obrazi [Gesichter] und späteren Gedichten verlieren Natur und Landschaft ihre Mitt- lerfunktion und werden zum zentralen Gegenstand des Gedichtes. Damit gesellt sich J. zu den Vorgängern der impressionistischen Dichtkunst. Überhaupt zeichnet sich J.s Werk durch eine feine Stimme, Intimität und genaue Beobachtungsgabe aus. J.s bekanntestes patrio- tisches Gedicht ist Naprej zastava slave [Auf, ihr Fah- nen des Ruhms !], die ehemalige slowenische National- hymne ; heute die Hymne der slowenischen Streitkräfte. Die drei Strophen des 1860 entstandenen Gedichtes wurden von Davorin Jenko vertont. Kurzprosa : J.s Kurzprosa umfasst drei wichtige, im Jahre 1858 in →  Slovenski glasnik (Herausgeber : Anton →  Janežič, Klagenfurt/Celovec) erschienene Werke : Spomini [Erinnerungen], Tilka [Tilka] und Jeprški učitelj [Der Lehrer von Jeprca]. In Spomini erzählt ein älterer Geistlicher aus seinen Erinnerungen. Tilka han- delt von einem Keuschlersohn und dessen unglücklicher Brautwerbung. Jeprški učitelj erzählt die Geschichte ei- nes glücklosen, wenig erfolgreichen, älteren Dorfleh- rers. J.s Protagonisten sind expressive Antihelden. Der Gegensatz von Illusion und wahrem Leben stellt Tilka und Jeprški učitelj in die Nähe des Naturalismus. Tilka und Jeprški učitelj mit ihren, für J.s Kurzprosa typischen, tragikomischen Elementen stehen unter dem Einfluss des volkstümlichen Schwankes. Werke : Pesmi, Ljubljana 1865 ; Simona Jenka zbrani spisi. Ljubljana 1921 ; Zbrano delo I–II. Ljubljana 1964, 1965, 21986. Lit.: SBL ; ES ; OVSBL. – F. Bernik : Lirika Simona Jenka. Ljubljana 1962 ; I. Prijatelj : Književnost Mladoslovencev. Ljubljana 1962 ; G. Ko- cijan : Kratka pripovedna proza od Trdine do Kersnika. Ljubljana 1983 ; M. Mitrović : Geschichte der slowenischen Literatur. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Aus dem Serbokroatischen übersetzt, redaktionell be- arbeitet und mit ausgewählten Lemmata und Anmerkungen ergänzt von Katja Sturm-Schnabl. Klagenfurt/Celovec 2001. Reinhold Jannach Jepa. Izobraževalno društvo »Jepa« [Bildungs- verein »Jepa«]. Der Erste Weltkrieg hat jegliches kulturelle Schaffen der slowenischen Volksgruppe in Kärnten/Koroška unterbunden, so auch um den Faaker See/Baško jezero. Die hier ansässigen slowe- nischen Kulturvereine mussten ihre Arbeit einstellen. Nach dem Ende des Weltkrieges und der →  Volks- abstimmung von 1920 wurde das kulturelle Leben wiederhergestellt. Der Pfarrer in Latschach/Loče, Dr. Josip →  Ogris, und der Schuldirektor Franc
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
2 : J – Pl
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
502
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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