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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
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578 »Jungslowenen« Josip Jurčič, Foto Ernest Pogorelc (1838–1892) Erste Publikation südslawischer Ausrichtung für →  Südkärnten/Južna Koroška, laut Eigendefinition überparteilich und unabhängig, die dem Wunsch der Bevölkerung nach einem Informationsorgan entspre- chen will und sich für die Rechte der Slowenen – Süd- slawen einsetzt. Propagiert die völlige nationale und kulturelle Vereinigung der Serben, Kroaten und Slowe- nen ; Serben werden als Brüder der Sprache und dem Blut nach bezeichnet und vereinzelt Beiträge in serbi- scher Sprache gedruckt. Enthält politische und wirt- schaftliche Nachrichten aus der Welt und der Region ; Zuschriften und Annoncen ; populärwissenschaftli- che, kulturgeschichtliche und literarische Artikel (z. B. Übersetzungen Anton Čechovs von Puncer). Be- richtet über projugoslawische Vereinstätigkeit und Propagandaveranstaltungen in Kärnten/Koroška und dem SHS-Staat sowie über die aus Kärnten/Koroška geflüchteten Slowenen (→  Vertreibung 1920). Ruft zur Verwendung der slowenischen Sprache in Kärnten/ Koroška auf und wendet sich gegen jegliche Deutsch- tümelei (→  Deutschtümler). Veröffentlicht amtliche Informationen und Personalia der SHS-Verwaltung in Kärnten/Koroška (z. B. Volksräte, Schul- und Steuerbe- hörden). Einen weiteren Schwerpunkt bilden militäri- sche Nachrichten, Aufrufe zur Meldung als freiwillige Soldaten und heroisierendes Gedenken an die in den Grenzkämpfen Gefallenen (→  Grenzfrage). Kritisiert deutschösterreichische Übergriffe und Aktivitäten. Lit.: R. Buchacher : Die Tages- und Wochenpresse des Bundeslandes Kärnten von der Gründung der Republik bis zur Gegenwart (1918– 1973). (Phil. Diss.) Wien 1973. Tina Bahovec »Jungslowenen« (liberale politische Bewegung im 19.  Jh.), →  Mladoslovenci. Juh, Luka (1889–1974), Arbeiterbetriebsrat, Kulturak- tivist, →  Mežiška dolina. Juramentum Slavonicum, →  Eidesformeln, sloweni- sche. Jurčič, Josip (verschiede Gelegenheitspseudonyme, * 4. März 1844 Muljava [Ivančna Gorica, Dolenjska], † 3. Mai 1881 Ljubljana), Erzähler, Dramatiker, Dichter, Essayist, Publizist, Herausgeber, Kritiker. J. besuchte das Gymnasium in Ljubljana, immatri- kulierte 1865 an der Universität Wien und inskribierte klassische Philologie, machte jedoch keinen Studienab- schluss. Bereits während seiner Gymnasialzeit verdiente sich J. seinen Lebensunterhalt auch mit literarischen Arbeiten für die Hermagoras-Bruderschaft (→  Mo- horjeva) und die Zeitschrift →  Slovenski glasnik. Als Anton →  Janežič 1867 als Herausgeber und literari- schem Organisator die Kräfte schwanden, war es sein Wunsch, den Slovenski glasnik an Josip →  Stritar und J. weiterzugeben. Sie nahmen das Angebot zunächst an, verfielen dann aber in Unstimmigkeiten. Eine Nummer besorgte J. noch selbst, Stritar aber begann eine völ- lig neue Zeitschrift, den Zvon, herauszugeben. J. nahm in der Folge eine Stelle beim Slovenski narod, dem in →  Maribor erscheinenden Organ der →  mladoslovenci, einer politischen Zeitung, an. Wegen seiner existen- ziellen Notlage wechselte er später jedoch nach Sisak zur Südslavischen Zeitung. Nachdem der Herausgeber des Slovenski narod, Anton Tomšič, 1871 Selbstmord begangen hatte, kehrte J. zum Slovenski narod nach Ma- ribor zurück. In der Folge übersiedelte er die Zeitung nach →  Ljubljana und gab sie als Tageszeitung heraus. J. war ihr Chefredakteur und wichtigster Autor und vertrat bis zu seinem Tode an vorrangiger Stelle die slo- wenische liberale Politik. Seinen politischen Ansichten entsprechend war J. ein überzeugter Jugoslawe, nicht aber »Illyrer« (→  Illyrismus). Bei seinem Tode 1881 hinterließ J. den unvollendeten Roman Rokovnjači [Die Wegelagerer]. Er hatte ihn als Fortsetzungsroman für die neue literarische Zeitschrift →  Ljubljanski zvon geschrieben, die die Nachfolge von Stritars Zvon an- getreten hatte und mit dem →  Kres in →  Klagenfurt/ Celovec rivalisierte. Janko →  Kersnik beendete den Roman nach J.s Tod. Sein umfangreicher historischer Roman Slovenski svetec in učitelj [Der slowenische Hei- lige und Lehrer] und die Tragödie Veronika Deseniška [Veronika aus Desenci] blieben unvollendet. Vor allem während der ersten zehn Jahre nach dem Erscheinen der Ljubljanska pravljica 1861 im →  Slo- venski glasnik waren J.s literarische Kontakte mit Kla- genfurt/Celovec sehr intensiv. Anton Janežič gewann ihn als Hauptmitarbeiter seiner beiden »Unternehmen«, der Mohorjeva und des Slovenski glasnik, für die J. be- lehrende (Mohorjeva) und novellistische (Slovenski glas- nik) Erzählungen schrieb. 1864–1865 verfasste er unter dem partiellen Einfluss von Walter Scott für die Mo- horjeva das Muster einer Abendgeschichte (Večernica) Jurij Kozjak, slovenski janičar [Jurij Kozjak, der slowe- nische Janitschare] sowie für den Slovenski glasnik die Erzählung Domen [Domen]. Für Erstere sprach ihm
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
2 : J – Pl
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
502
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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