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Geographie, Land und Leute
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
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Page - 584 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl

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584 Kanaltal Mir, 23.2.1905bana/Tabeljski potok. Der Ort hatte sich im Seitental nur wegen der hier einige Hunderte Jahre verlaufenden historischen Staatsgrenze gebildet. Etwas abseits vom V.  C./K./K.  d. am Eingang zum Seiseratal (it. Val Sai- sera, slow. Dolina Zajzera, friul. val Saisare) liegt Wolfs- bach (it. Valbruna, slow. Ovčja vas, friul. Valbrune). Das V.  C./K./K.  d. zählt zu einer Reihe von alpi- nen Längstälern und Transversalen, durch das einer der kürzesten Wege und gleichzeitig auch der nied- rigste Alpenübergang von der Po-Ebene ins Klagen- furter Becken/Celovška kotlina (→  Südkärnten/Južna Koroška) und weiter in die Ostalpen und in den Don- auraum führt. Deshalb führte bereits in römischer Zeit eine bedeutende Handelsroute durch das Tal, wo an der höchsten Stelle, 817  m ü. M., der Saifnitzer Wasser- scheide (slow. Žabniška razvodnica), die Ortschaft La- rix entstand. Diese bedeutende Route verfiel im Früh- mittelalter und wurde erst im 12.  Jh. wieder erneuert. Bei Camporosso/Saifnitz/Žabnice geht das V.  C./ K./K.  d. in das Tarviser Becken (it. Conca di Tarvisio, slow. Trbiška kotlina) über. An dieser Stelle teilt sich das Tal in drei Richtungen : 1. nach Norden nach Mag- lern/Megvarje ins Klagenfurter Becken/Celovška kot- lina ; 2) nach Osten in das Tal der Sava Dolinka und in die Gorenjska (Oberkrain) sowie 3. nach Süden über den Predilpass (it. Passo di Predil, slow. Predel, friul. il Predel) ins Soča- oder Isonzotal bzw. über den Ne- veasattel (it. Sella Nevea, slow. Na Žlebeh [bisweilen rückübersetzt in Nevejsko sedlo], friul. In Nevee) ins Raccolanatal/Canal di Raccolana/Reklanska dolina. Archäologische Funde belegen an mehreren Orten, dass das V.  C./K./K.  d. bereits in römischer Zeit be- siedelt war. Nach 590 wurde es vom Norden aus von →  Slawen besiedelt und bereits zu Beginn des 7.  Jh.s wird das Gebiet zwischen der Fella-Mündung und Maglern/Megvarje als Sclavorum regio bezeichnet. Um 625 kam das Gebiet unter die Oberhoheit der Lango- barden und fiel nach 730 wieder →  Karantanien zu. Nach der Einrichtung der Grafschaftsverwaltung wurde das V.  C./K./K.  d. um ca. 828 mit dem Gebiet des Unterlaufes der Gail/Zilja und einem Teil des →  Rosentals/Rož bis zur Drau/Drava der fränkischen Grenzmark Friaul (it. Friuli, friul. Friûl, slow. Furla- nija) angeschlossen, bei der es formell bis 1060 blieb. Ab 1077 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges war das V.  C./K./K.  d. Teil des Herzogtums bzw. Kronlandes Kärnten/Koroška, mit Ausnahme der Zeit zwischen 1809 und 1813, als es dem napoleonischen Königreich Italien angeschlossen wurde. Die ethnische Grenze zwischen der friulanischen und slawischen Bevölkerung festigte sich bald nach der Ansiedlung der Slawen bei Pontebba/Pontafel/Tablja (→  Sprachgrenze). Das V.  C./K./K.  d. blieb bis zum Ende des Mittelalters Großteils ethnisch homogen be- siedelt von Slawen bzw. Slowenen, die sich hauptsäch- lich mit Ackerbau und Viehzucht beschäftigten. Als im 13.  Jh. die ehemalige Römerstraße für den Verkehr mit kleineren Fuhrwerken nutzbar gemacht wurde, began- nen sich Friulaner in Pontebba/Pontafel/Tablja, Mal- borgeth (historisch auch Malburghet, it. Malborghetto, slow. Naborjet, friul. Malborghèt) und Tarvisio/Tar- vis/Trbiž niederzulassen. Diese ›verschmolzen‹ jedoch rasch mit den Slowenen und den zahlreichen deutsch- sprachigen Zusiedlern (→  Akkulturation). Die erneuerte Straße durch das V.  C./K./K.  d. bzw. die Transversale durch die Alpen zwischen →  Villach/ Beljak und Udine (friul. Udin, slow. Videm) war bis zum Beginn des 18.  Jh.s die bedeutendste Verkehrs- verbindung zwischen Venedig und den Ostalpen ei- nerseits und Venedig und Salzburg andererseits. Mit steigendem Verkehr entwickelten sich die Märkte und andere Orte im Tal rasch. Aus dem 14.  Jh. sind die ers- ten Quellen, die von der Eisenverhüttung in Tarvisio/ Tarvis/Trbiž, Camporosso/Saifnitz/Žabnice, Malbor- ghetto/Malborgeth/Naborjet und in Bagni di Lus- nizza/Lusnitz/Lužnica berichten. Zunächst wurde in den Hammerwerken Eisen aus Hüttenberg verarbeitet. Der wachsende Verkehr trug auch zur Entwicklung von Mautstellen bei. Nach jener in Villach/Beljak, die ab 1060 tätig war, wirkte ab dem 12.  Jh. jene des Pa- triarchats von →  Aquileia (friul. Aquilee, slow. Oglej) in Chiusaforte (slow. Kluže, friul. Sciuse) an der Fella/ Bela. 1455 wurde eine landesfürstliche Mautstelle in Tarvisio/Tarvis/Trbiž eingerichtet, die später Sitz des Mautamtes für das gesamte V.  C./K./K.  d. wurde, so- wie 1496 eine weitere in Pontebba/Pontafel/Tablja. Der Handel, vor allem mit Holz, Eisen, Ochsen aus Un- garn und aus →  Innerösterreich sowie mit Wein aus entgegengesetzter Richtung entwickelte sich rasch. Der
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
2 : J – Pl
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
502
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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