Page - 597 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
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Karikatur
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Golob, Hg. Naturwissenschaftlicher Verein für Kärnten. Klagenfurt
1999 ; M. Klemun : Zur Geschichte der ältesten und höchsten meteorologi-
schen Stationen der Habsburgermonarchie auf dem Obir (1846–1948). In :
Der Hochobir, Aus Natur und Geschichte Klagenfurt 1999, 83–94 ;
H.-D. Pohl : Kärnten … deutsche und slowenische Namen = Koroška …
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Graz, Wien : Verein zur Förderung der Forschung von Folgen nach
Konflikten und Kriegen, 111–123 ; J. Bizjak [e. a.] : Grenzenlose Kara-
wanken. Feistritz/Gail 2008 ; M. Brenčič, W. Poltnig : Podzemne vode
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Schatz, Geološki zavod Slovenije. Ljubljana 2008 ; M. Linasi : Koroški
partizani, Protinacistični odpor na dvojezilnem Koroškem v okviru Os-
vobodilne fronte. Celovec 2010, 56–58, 690 ; S. Gepp, A. Schneider :
Am Grünen Band Österreichs – Vom Eisernen Vorhang zum Naturjuwel.
Graz 2012 ; I. Karner : Die Bergnamen der Karawanken. Wien 2012 ;
M. Linasi : Die Kärntner Partisanen. Celovec/Klagenfurt 2013 ; M. Jo-
gan : Robež, kraj zgodovinskega pomena. In : KK 2014. Klagenfurt/Ce-
lovec [2013], 99–105 ; A. Mermolia : Sila spomina. In : Ebd., 106–110 ;
D. Wutti : Spominsko srečanje pri Peršman/Gedenkveranstaltung am
Peršmanhof. In : Ebd., 111–116 ; B. Entner : Wer war Klara aus Šentlipš/
St. Philippen ? Kärntner Slowenen und Sloweninnen als Opfer der NS-
Verfolgung. Ein Gedenkbuch. Klagenfurt/Celovec 2014 ; H. P Schön-
laub, R. Schuster: Die zweigeteilten Karawanken … Klagenfurt 2015.
Web : www.hribi.net ; www.karawankengrenze.at ; www.persman.
at ; www.erinnern.at/bundeslaender/oesterreich/gedaechtnisorte-
gedenkstaetten/katalog/museum_persmanhof ; www.doew.at/
erinnern/biographien/erzaehlte-geschichte/kaerntner-sloweninnen-
flucht-aussiedlung ; www.doew.at/erinnern/biographien/erzaehlte-
geschichte/nach-kriegsende/pavla-apovnik-am-naechsten-tag-
fanden-wir-ihn-tot (24.3.2013).
Karikatur, humoristische bildkünstlerische Darstel-
lung von Personen, Gegenständen oder Ereignissen,
die diese subjektiv kommentiert.
Das Wort K. leitet sich aus dem italienischen Verb
caricare ab, das beladen, anspannen, angreifen bedeu-
tet. Im Deutschen ersetzt der Begriff K. sukzessive die
Begriffe ›Spottbild‹ und ›Zerrbild‹. Charakteristische
Merkmale von Personen, Institutionen, Handlungen
und Zuständen werden übertrieben, etwa in Form
von Verzerrungen oder Überbetonungen ; Nebensäch-
liches wird weggelassen. Die K. hat eine offene oder
versteckte, wohlwollende oder aggressive Tendenz und
soll entlarven, verspotten, angreifen. Sie will das Pub-
likum gleichzeitig zum Lachen und zum Nachdenken bringen. Als Mittel der öffentlichen Kommunikation
muss K. leicht verständlich und deutbar sein, Verfas-
serIn und BetrachterIn müssen über einen gemeinsa-
men Kode verfügen. Für die Deutung der historischen
K. müssen das historische und gesellschaftliche Umfeld
bekannt sein. Die K. enthält häufig einen schriftlichen
Bildkommentar, der ein wichtiges Element für ihr Ver-
ständnis ist. Die Kunstgeschichte interessiert sich pri-
mär für Bildgestaltung, Stil und Ausdruckskraft der K.
Die historische Wissenschaft hat die K., insbe-
sondere die politische K., seit den 1970er-Jahren als
Geschichtsquelle entdeckt, die über vergangene Ge-
schehen und Persönlichkeiten informiert und diese
gleichzeitig kommentiert (→ Geschichtsschreibung,
→ Quelle). Die K. transportiert auch kollektiv Unbe-
wusstes, Wünsche, Ängste und Erwartungen. K. treten
seit der Antike auf und erleben seit dem 16. Jh. in Ita-
lien, seit dem 17. Jh. in England und Frankreich ihren
Aufschwung. Besonders in Umbruchs- und Krisenzei-
ten kommt es zur Häufung von K. Das Aufkommen
humoristisch-satirischer Zeitschriften trägt zu ihrer
Verbreitung bei. Im habsburgischen Raum tritt die K.
vermehrt ab der Mitte des 19. Jh.s auf, als durch Lo-
ckerung der Zensur und Aufschwung des Pressewesens
entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen wer-
den. Dies ist gleichzeitig die Periode des Aufblühens
des Nationalismus. K. spiegeln und entfachen den zu-
nehmenden Nationalitätenkampf, da in ihnen natio-
nale Selbst- und Fremdbilder bis hin zu Feindbildern
pointiert dargestellt werden.
Viele K. in der österreichisch-ungarischen Monarchie
thematisieren die Nationalitätenfrage, die deutsch-
slawischen Beziehungen, das Zusammenleben zwi-
schen SlowenInnen und Deutschen oder das Verhältnis
Österreich-Ungarns und Serbiens. Das Wiener Blatt
Figaro thematisiert 1895 die Sprach- und Schulfrage
(die Einführung slowenischer Parallelklassen) in der
Untersteiermark/Spodnja Štajerska ; das Wiener Blatt
Kikeriki die slowenisch-deutschen Ausschreitungen
1908 in Ljubljana. Das Wiener Blatt Der Floh typisiert
Nationalitäten nach Tracht und vermeintlichen Physio-
gonomien, wobei »der Deutsch-Österreicher« entweder
als deutscher Michel mit Zipfelmütze oder als Alpen-
länder mit Federhut und Kniebundhose dargestellt ist ;
»der Slowene« mit alpenländischem Jägerhut mit Feder.
Slowenische K. stellen soziale Aspekte der nationalen
Spannungen zwischen dem »deutschen Herrenvolk«
und den »slawischen Untertanen« dar, kritisieren den
Deutschen Schulverein oder deutsche territoriale An-
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 2 : J – Pl
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 502
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur