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Karolingisch
deutsch-liberalen Staatsführung treten wollte, um sich
mehr Gehör für ihre nationalen Anliegen zu verschaf-
fen (→ Publizistik). Diese Anliegen griffen die Punkte
wieder auf, die u. a. bereits 1848 in der Petition für ein
geeintes Slowenien (→ Zedinjena Slovenija) sowie in ei-
ner ähnlichen, 1870 vom politischen Verein der Kärnt-
ner Slowenen → Trdnjava [Festung] erstellten Petition
formuliert wurden. Demnach trat die Zeitung für ein
administrativ geeintes slowenisches ethnisches Gebiet
ein, für die Einführung der slowenischen Sprache an
Amt und Schule (→ Amtssprache, → Schulwesen) so-
wie für eine Abänderung der Landtagswahlordnung,
wobei die Forderungen vor allem in Kärnten/Koroška
umgesetzt werden sollten (z. B. Die Kärntner Slovenen
und das Schulwesen, Nr. 55/1871 ; Die Kärntner Slove-
nen und die Wahlverordnung, Nr. 53/1871) (→ Wahl-
ordnungen, → Wahlkreiseinteilungen). Gleichzeitig
kritisierte das an den kleine Bürger- und Bauernstand
gerichtete Blatt die liberale Politikführung. Schließlich
treibe sie den Bauern in den Ruin (Grundzerstücke-
lung, Steuerlast, Konkurrenz des Großgrundbesitzes,
wenige Interessenvertreter unter den Abgeordneten).
Einzelne Artikel fielen daher immer wieder der k. u. k.
Zensur anheim.
Quellen : ÖNB.
Lit.: SBL ; ES ; OVSBL. – A. Malle : Die slowenische Presse in Kärnten
1848–1900. Klagenfurt/Celovec 1979.
Maja Francé
Kärntner Landesarchiv, vgl. Sachlemmata : → Ar-
chivwesen ; → Pfarrarchiv ; → Quelle ; → Sammlung,
landeskundliche ; → Slovenica im Kärntner Landesar-
chiv ; → Slovenica-Carinthiaca in Kärntner Bibliothe-
ken in vorjosefinischer Zeit.
Kärntner Landtag, vgl. Sachlemmata : → Abgeord-
nete ; → Abgeordnete zum Kärntner Landtag – eth-
nopolitisch engagierte Slowenen (darin die Kärntner
Landtagsabgeordneten) ; sowie →
Abstimmungszonen ;
→
»Anschluss« und die Kärntner Slowenen (1938–
1942) ; →
Bleiburg/Pliberk ; →
Bürgermeister ; → Con-
fessio Carinthiaca ; → Dezemberverfassung (1867) ;
→
Germanisierung ; → Germanisierung, statistische ;
→
Kärnten/Koroška ; → Kärntner Ackerbaugesell-
schaft ; → Katoliško politično in gospodarsko društvo za
Slovence na Koroškem (KPGDSK) [Katholisch-politi-
scher und Wirtschaftsverein für die Slowenen in Kärn-
ten] ; → Klagenfurt/Celovec ; → Kmečka zveza [Bau- ernbund] ; → Koroška slovenska stranka (KSS) in der
Ersten Republik ; → Koroški Slovenec (KS) [Der Kärnt-
ner Slowene] ; → Kulturautonomie ; → Kulturvereine,
slowenische in Kärnten/Koroška ; → Landesgesetz-
blatt, zweisprachiges Kärntner ; → Landessprache ;
→ Landesverfassung, Kärntner von 1849 ; → Maria
Gail/Marija na Zilji ; →
Minderheit/Volksgruppe ;
→ Mir [Der Friede] ; →
Oktroyierte Märzverfassung
1849 ; → Publizistik, slowenische in Kärnten/Koroška ;
→ Revolutionsjahr 1848 ; → Rosental/Rož ; → Tabor ;
→
Trdnjava [Festung] ; → Vereinswesen (2) in Jugo-
slawien ; → Verfolgung slowenischer Priester ab 1938
in Kärnten/Koroška ; → Volksabstimmung, Kärnt-
ner ; → Volksabstimmungspropaganda ; → »Volks-
stamm« ; → Wahlkreise der Landtagswahlordnungen
in Kärnten/Koroška ab 1849 ; → Wahlordnungen
und Nationalitätenpolitik vor dem Ersten Weltkrieg ;
→
Zweisprachigkeitsideologie, Kärntner ; weitere Per-
sonenlemmata : → Brabenec, Jan ; → Kraut, Jurij ;
→
Kumer, Mirko-Črčej ; →
Majar-Ziljski, Ma-
tija ; → Miklavič, Pavel ; → Sienčnik, Dr. Luka ;
→
Tischler, Joško ; → Vospernik, Janez.
Kärntner Seen, → Gewässer in Südkärnten/Južna
Koroška.
Karolingisch. In der Architektur- und Kunstge-
schichte literaturübliche Bezeichnung für Denk mäler
aus der Zeit und auf dem Gebiet des »römischen
Reiches« Karls des Grossen, zu dem ab 788 auch
→
Karantanien gehörte. Die deutsche und französische
Nationalgeschichte beginnt mit Karl dem Grossen.
In der deutschsprachigen Literatur wird karolingisch
bisweilen mit »deutsch« suggeriert, ähnlich unkorrekt
wie Althochdeutsch mit dem Beginn des Hochdeutschen.
Wörter, die aus dem Mittelhochdeutschen Wörterbuch
von → Lexer zitiert werden, gelten automatisch auch
als »althochdeutsch« bzw. als germanisch oder deutsch
und verlieren ideologisch ihre eigentlich ladinische
(→ Altladinisch) oder slowenische (→ Altslowenisch)
Herkunft. Besonders in kirchlichen Kunstführern gilt
karolingisch als Nachweis beginnenden Deutschtums.
Die Salzburger Landesausstellung von 1982 hatte
den Titel »St. Peter. Das älteste Kloster im deutschen
Sprachraum«. Im 8. Jh. gab es weder Deutsch, noch ei-
nen deutschen Sprachraum.
Karl der Grosse * um 748, † 814 ; lat. Carolus oder
Karolus magnus, französisch Charlemagne, altfränkisch
Karlo (?), altfranzösisch Carles, Charles. Davon slowe-
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 2 : J – Pl
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 502
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur