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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
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617 Keutschach/Hodiše Uši Sereinig, 2011 Keutschach/Hodiše, Pfarrkirche Keutschach/Hodiše, Panorama, Boštjan Burger Vokalni kvintet ‚Zvezda‘ iz Hodiš, Kje je moj mili dom urkundlich als Chodesach nach dem slowenischen Loka- tiv des →  Ortsnamens erwähnt. K./H. zählt zum Di- alektbereich des slowenischen →  Rosentaler Dialekts (rožansko narečje). Das organisierte slowenische Kultur- und Vereins- leben beginnt 1903 mit der Gründung der Hranilnica in posojilnica [Spar- und Darlehenskasse] (→  Genos- senschaftswesen) und 1904 mit der Gründung des Pevsko društvo →  Zvezda [Gesangsverein Zvezda], dem Vorläufer des heutigen Slovensko prosvetno dru- štvo Zvezda [Slowenischer →  Kulturverein Zvezda]. Der Verein errichtete das im Jänner 1927 fertigge- stellte Vereinsgebäude Dom sv. Jožefa [St.  Josefshaus]. Aus dem Jahr 1767 stammt die vielfach handschriftlich tradierte Übersetzung des →  Antikrist vom sloweni- schen Volkspoeten Matija Žegar (→  Bukovništvo). Aus K./H. war auch der →  Volkslied-Sammler Jurij →  Lulek. Mit Hani Weiss (1917–1943) aus Dobein/ Dobajna bei Keutschach/Hodiše verloren die Slowe- nen an der russischen Front bei Charkow einen viel- versprechenden Poeten und Prosaisten. Er war eifriger Mitarbeiter des Studentenblattes Zvezda und der von slowenischen Theologen herausgegebenen Zeitschrift Bratoljub (→  Publizistik), schrieb patriotische Lyrik und Prosa, unterhaltsame Kurzgeschichten und Erzäh- lungen sowie als Regisseur auch Bühnenstücke. Von al- ledem ist jedoch nur eine drollige Kurzgeschichte unter dem Titel Mučna pomota [Peinlicher Irrtum] erhalten geblieben (Zablatnik, 177). Neben den kupferzeitlichen Pfahlbauten im See (seit 2011 transnationales UNESCO-Welterbe) sticht die für die allgemeine slowenische →  Kulturgeschichte in der Region relevante dreischiffige, 1237–1242 errich- tete romanische, den Hll. Georg und Bartholomäus (sv. Jurij in Jernej) geweihte Pfeilerbasilika und Pfarr- kirche mit spätgotischen und spätbarocken Erweite- rungen hervor. K./H. war noch in der Ersten Republik eine slowenische Pfarre mit weitgehend slowenischer Bevölkerung (→  Pfarrkarte der Diözese Gurk/Krška škofija 1924). Die Friedhofsmauer geht möglicher- weise ursprünglich auf eine Wehranlage (tabor) zu- rück (→  Wehrkirche). Das Schloss, insbesondere aber auch die gotische Totenleuchte aus der zweiten Hälfte des 13. Jh.s deuten auf überregionale Prozesse der →  Inkulturation hin. Die vorhandene bäuerliche →  Volksarchitektur ist ebenso in der slowenischen kulturgeschichtlichen Tradition verwurzelt wie der Pfeilerbildstock in Leisbach/Ležbe aus 1680 (Polzer Kreuz oder Leisbacher Kreuz, slow. Polcerjev križ oder križ na Ležbah), der bereits im 19. Jh. mehrfach res- tauriert wurde, wie dies die lateinische Inschrift besagt (→  Bildstock). Von kulturgeschichtlicher Bedeutung sind die nach Dehio an der Außenwand der Pfarrkirche angebrach- ten bemerkenswerten Steine. Einerseits ist dies die »romanische Grabplatte mit der Inschrift ?WLVERVS und andererseits der vorromanische Ritzstein (Aufer- stehungssymbol ?) mit Weihekreuzchen« (Dehio, 341) aus Kalkstein mit den Maßen 124 x 70  cm. Nach Stopar, Cevc folgend, ist auf dem vorro- manischen Ritzstein eine stehende Figur mit erhobe- nen Händen dargestellt, bei der der Kopf durch einen Kreuznymbus ersetzt ist, wobei es sich um ein einzigar- tiges Denkmal des bereits christianisierten →  Karanta- nien aus der 2. Hälfte des 8. Jh.s handelt, das Christus oder ein komplexeres christologisches Symbol darstellt (→  Christianisierung). Fischer bezeichnet es als das »älteste Denkmal der Christianisierung der Slowenen – [ein] vorromanisches Relief in Keutschach/Hodiše«. Nach Zadnikar handelt es sich um ein Artefakt »der noch nicht christianisierten Slawen, also Slowenen […], also ist es vielleicht ein slowenisches, noch heidnisches
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
2 : J – Pl
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
502
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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