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Kirchenslawisch
Kirchtag in Achomitz/
Zahomec 1920, Archiv Milka
Kriegl
Kirchtag Egg/Brdo,
www.gailtal-erinnern.at
und Hinweisen für die vielartigen liturgischen Feiern
wie Tagzeitenliturgie, Psalmen und Litaneien. Diese
alten Liturgien werden auch in der Ökumene gerne
verwendet.
Lit.: OeML ; ES. – E. Škulj, M. Smolik (Hg.) : Slavimo gospoda. Celje
1980 ; J. Ropitz : Der Kirchengesang im slowenischen Anteil der Diözese
Gurk-Klagenfurt. Wien 1985 ; J. Ropitz : Das Kirchenlied als Identitäts-
faktor für die slowenische Volksgruppe in Kärnten. In : Mainzer hymnolo-
gische Studien, 10. Mainz 2003, 113–120 ; K. Einspieler (Red.) : Gloria :
katoliški molitvenik in pesmarica Krške Škofije ; katholisches Gebet- und
Gesangbuch der Diözese Gurk. Hg. Dušnopastirski Urad Krške Škofije.
Celovec [e. a.] 2006.
Jože Ropitz
Kirchenslawisch → Altkirchenslawisch, →
Kirchen-
sprache.
Kirchensprache, vgl. Sachlemmata : → Altkirchen-
slawisch, → Freisinger Denkmäler, →
Kiewer Blät-
ter, → Liturgiesprache, → Sprachgrenze im 18 Jh.,
→ Pfarrkarte der Diözese Gurk/Krška škofija 1924.
Kirchner/Kiršner, Franz/Franc, → Abgeordnete.
Kirchtag, slow. sejem, slow. dialektal žegnaje, žegen
(→ Gailtal/Zilja), žegnanje (Unteres → Rosental/spod-
nji Rož, im Großteil des → Jauntales/Podjuna), semenj
(Umgebung des Faaker Sees/Baško jezero, → Satt-
nitz/Gure, senәm im nordwestlichen Teile des → Völ-
kermarkter Hügellandes/Velikovško podgorje (um
Gattersdorf/Štriholče), sejm (→ Klagenfurter Feld/
Celovško polje), bedeutendes Familienfest und kirch-
licher Feiertag in der Zeit zwischen dem Beginn der
Erntezeit und dem Herbst, wenn die Früchte reifen.
Zunächst war dieser Feiertag der Tag der Einseg-
nung der Kirche, mit der Zeit wurde der Feiertag am
Namenstag des Kirchenpatrons begangen. Gleichzei-
tig wird er von allen Dorfgemeinschaften gefeiert, die
einer bestimmten Pfarr- oder Filialkirche zugehören,
meist am Sonntag nach dem eigentlichen Namenstag
des Heiligen. In Kärnten/Koroška gibt es dafür meh-
rere slowenische Bezeichnungen. Es handelt sich dabei
um einen Tag der Danksagung für die gute Ernte, der
seine Wurzeln in dem vorchristlichen Erntedankfest
mit einem reichhaltigen Mahl hat. Mancherorts wurde
an diesem Tag ein süßer Hefekuchen, die pogača, aus
dem frisch geernteten Weizen gebacken. Das Fest setzt
sich zusammen aus dem kirchlichen und dem weltli-
chen Teil. Der kirchliche Einfluss kommt insbesondere bei den kirchlichen Riten sowie bei der Festsetzung des
Tages der Feierlichkeit zum Tragen. Beim weltlichen
Teil treffen sich insbesondere die Verwandten. Josip
→ Šašel meint, dass der wesentliche Teil des Festes
an das Haus gebunden ist : »… die Versammlung der
Verwandten, die feierliche Begrüßung, die Bewirtung
mit bestimmten Speisen, der Tanz der Jugend und die
Verabschiedung mit der Wegzehrung« (Šašel 1945 :
11). Einige Dörfer haben zwei Kirchtage, einen am Na-
menstag des Kirchenpatrons, den zweiten am Jahrestag
der Einsegnung der Kirche, wobei der eine bescheide-
ner ausfällt und vor allem auf die Geschehnisse in der
Kirche gebunden ist, während der zweite von einem
lebhaften Familienereignis charakterisiert wird. An
den Feierlichkeiten nahmen auch Verwandte aus weiter
entfernten Orten teil. Zu Besuch kamen die Paten und
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 2 : J – Pl
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 502
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur