Page - 628 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
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Klagenfurt/Celovec
Bisernica Celovec, Archiv
Nužej Tolmajer, Radsberg/
Radiše
Peter Gstettner
Klagenfurt-Lendorf/Celovec-
Dhovše, KZ-Denkmal
Mir, 23. 2. 1905
Franz ; → Grundtner, Franz ; → Kersche, Gre-
gor ; →
Kranzmayer, Eberhard ; Kutej, Anton ;
→ Mitsch, Anton Josef ; → Rossbacher, Bernard
Gašper ; →
Rozman (Celovški), Josef ; → Sablat-
nik, Josef ; →
Schellander, Gregor ; → Schloiss-
nigg/Šlojsnik, Johann Nepomuk ; Schuster, Dr.
Oton ; → Stefan, Josef ; → Tschabuschnigg, Adolf
von ; → Windisch, Christoph ; Ortsteile : Blasendorf/
Blažnja vas →
Adelssprache ; →
Edlingerdienste, Gur-
nikämter und Brennamt ; → Flurnamen in St. Thomas
am Zeiselberg/Šenttomaž pri Celovcu und Umgebung ;
→ Klagenfurter Feld/Celovško polje ; → Zollfeld/Gos-
posvetsko polje ; Hörtendorf/Trdnja vas → Flurnamen
in St. Thomas am Zeiselberg/Šenttomaž pri Celovcu
und Umgebung ; Limmersdorf/Limarja vas → Flur-
namen in St. Thomas am Zeiselberg/Šenttomaž pri
Celovcu und Umgebung ; St. Georgen am Sandhof/
Šentjurij : →
Flurnamen in St. Thomas am Zeiselberg/
Šenttomaž pri Celovcu und Umgebung ; → Rozman
(Celovški), Josef ; St. Peter (bei Klagenfurt)/Šentpeter
pri Celovcu : → Mitsch, Anton Josef ; → Stefan, Jo-
sef/Jože.
Klagenfurt/Celovec, Hauptstadt des Bundeslandes
Kärnten/Koroška, Österreich. 92.806 Ew. (März 2008).
Sitz des Landtages und der Landesregierung. Mittel-
punkt des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen
Lebens der Kärntner Slowenen.
Erste urkundliche Erwähnung des Marktes zw.
1194–1198 als »Forum Chlagenvurth«. Der sloweni-
sche Name Celovec scheint urkundlich erst 1615 als
»V Zelovzi« auf. 1252, zur Zeit des Herzogs Bern-
hard von Spanheim, bekommt K./C. das Stadtrecht
(→ Buge waz primi, gralva Venus). Nach Wadl und
Fresacher siedeln sich → Edlinger/kosezi aus dem
Umland in der Stadt an, um ihre historisch begründete
persönliche Freiheit zu wahren (→ Edlingerdienste,
→ Edlingergerichtsbarkeit, → Personalitätsprinzip).
1514 wurde die Stadt durch einen Brand zerstört. 1518
schenkte Kaiser Maximilian die Stadt den Land-
ständen, somit wurde K./C. zur Hauptstadt des Her-
zogtums Kärnten/Koroška.
Im Freskensaal des Landhauses befindet sich die
Darstellung Herzogseinsetzung am Fürstenstein in
→ Karnburg/Krnski Grad. Auch der → Fürsten-
stein aus der Zeit → Karantaniens befindet sich hier
(→ Fürsteneinsetzung).
Für die Verbreitung des → Protestantismus waren
slowenische protestantische Schriften von großer Be- deutung. Sie wurden von Kärntner Adligen finanziert
und weiterverbreitet (→
Windische Ideologie). 1569
oder 1570 wurde der erste slowenische protestantische
Hilfspriester in K./C. angestellt. Die slowenische pro-
testantische Gemeinde vergrößerte sich, so dass den slo-
wenischen Stadtbewohnern die Heiligengeistkirche zur
Verfügung gestellt wurde, von 1572 an gab es dort nur
noch slowenische Gottesdienste, die Slowenen wurden
in slowenischer Sprache getauft. Als slowenische Pre-
diger werden Gotscheer, → Leban, → Faschang,
Körbl und wieder → Faschang genannt, welcher als
letzter slowenischer Prediger 1600 aus K. vertrieben
wurde. Mit ihm verschwanden auch die slowenischen
Matriken aus der Heiligengeistkirche, die 1760 von den
Ständen den Ursulinen überlassen wurde.
Das 17. und 18. Jh. war gekennzeichnet durch eine
starke Einengung dieser slowenischen kulturellen Be-
strebungen, wiewohl sich die → Jesuiten als Träger der
Gegenreformation um ein slowenisches kulturpoliti-
sches Programm bemühten, so erschienen eine Neu-
bearbeitung von →
Megisers Dictionarium und eine
deutsche Übersetzung der gekürzten → Bohorič-
Grammatik. Ab 1620 wirkten slowenische katholi-
sche Prediger auch in K./C. 1793 erhielt K./C. eine
→ zweisprachige, deutsch-slowenische Marktordnung
(→ Klagenfurter Marktordnung, Bürgermeister der
Stadt unter → Windisch, Christoph).
In der zweiten Hälfte des 19. Jh.s war K./C. eine Zeit
lang das bedeutendste gesamtslowenische Zentrum des
Kulturellen Schaffens (→ Kulturgeschichte). Im Stadt-
teil St. Peter/Šentpeter wurde 1835 der Lyriker und
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 2 : J – Pl
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 502
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur