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Koschat, Thomas
Baiern und Karantaner] (1936) auf, da sie u. a. entschie-
den zur richtigen Entschlüsselung der Fragestellung
um das vom Bistum → Salzburg für sich beanspruchte
→ Karantanien beitrug. Die umfangreiche Bibliogra-
fie K.s ist in den Zeitschriften Zgodovinski časopis und
Onomastica Iugoslavica nachzulesen. Gegenwärtig wird
unveröffentlichtes Forschungsmaterial seines immen-
sen Nachlasses aufbereitet, das auch in Zukunft neue
Aspekte der slowenischen Geschichte ans Licht brin-
gen wird. Für seine Verdienste verlieh man K. 1955 den
Prešeren-Preis sowie 1969 den Ehrendoktortitel der
Universität Ljubljana.
Quellen : Zgodovinski inštitut Milka Kosa ZRC SAZU.
Werke : Slovenska osebna imena v »Liber confraternitatum seccoviensis«.
In : ČZN 10 (1913) 8–25 ; Gradivo za zgodovino Slovencev v srednjem
veku. I–IV. Ljubljana 1902–1928 ; Conversio Bagoariorum et Caranta-
norum (= Razprave Znanstvenega društva v Ljubljani 11/3. Hg., Üb.
M. Kos). Ljubljana 1936 (erste Übersetzung in eine moderne Spra-
che mit wissenschaftlicher Analyse und Kommentar) ; Srednjeveški
urbarji za Slovenijo. Urbarji salzburške nadškofije. V Ljubljani 1939 ;
Srednjeveški urbarji za Slovenijo. Urbarji slovenskega Primorja. V
Ljubljani 1948 und 1954 ; Zgodovina Slovencev od naselitve do refor-
macije. Ljubljana 31960.
Üb.: Conversio Bagoariorum et Carantanorum (= MGH. Studien und
Texte 15. Hg., Üb. F. Lošek) Hannover 1997.
Lit.: SBL ; PSBL ; ES ; OVSBL. – B. Grafenauer : Milko Kos, ob
90-letnici rojstva in ob 10-letnici smrti, ki je minila decembra 1982. In :
Primorska srečanja 39/40 (1983), 151–156. B. Grafenauer : Znanstveno
delo Milka Kosa. In : B. Grafenauer [e. a.] (Red.) : Zgodovinski časopis
(Kosov Zbornik) 6–7 (1952/53), 9–29.
Maja Francé
Koschat, Thomas (Košat, Tomaž, * 8. August 1845
Viktring/Vetrinj [Klagenfurt/Celovec], † 19. Mai 1914
Wien), Dichter, Komponist, Opernsänger, Kapellmeis-
ter, Feuilletonist, Volksliedsammler.
K. hat das Kärntner → Volkslied mit slowenischer
Melodik in deutscher Sprache zum Inbegriff des
Kärntner Liedes geformt. Er studierte 1865–1867 an der
Technischen Hochschule in Wien Chemie und wurde
1867 Mitglied des Chores der Wiener Hofoper, 1874
Mitglied des Domchors von St. Stephan, 1878 Hofka-
pellsänger und 1907 Ehrenmitglied der Hofoper. Seit
1866 hatte K. begonnen, Vokalquintette zu gründen
und zu leiten. Dazu kam 1870 sein erstes auf Kärnt-
ner Lieder spezialisiertes Männerquartett. Mit seinen
jeweiligen Chören ging K. auf Tourneen in Europa und
Amerika. Er schrieb selbst Liedtexte, Musik, Bearbei-
tungen von Kärntner Volksliedern, im Ganzen etwa
150 Werke, die zu einem Liederzyklus zusammenge-
fasst wurden und als Buch in Druck erschienen sind. 1919 wurde in → Klagenfurt/Celovec der Männer-
gesangsverein Koschatbund gegründet, der bis heute
besteht. 1934 kam das Koschat-Museum hinzu.
Der Verein errichtete ihm am 17. November 1927 ein
Denkmal. In Klagenfurt/Celovec sind ein Park und eine
Gasse nach K. benannt. Die Lieder von K. zeichnen sich
häufig durch eine gemäßigte Salon-Sentimentalität aus
und entsprechen dem originalen Kärntner Volkslied. K.
schrieb seine Liedtexte in deutscher und slowenischer
Sprache. Sie basieren auf der Kärntner Melodik und
wurden als das sog. Kärntner Lied berühmt. Mit den
→ Liedern Verlassen bin i (1874), welches K. in seiner
slowenischen Variante in St. Jakob i. R./Šentjakob
v R. gehört haben soll, und mit ’s Röserl vom Wörthersee
(1879) hat K. in diesem Genre Musikgeschichte ge-
schrieben. K.s Singspiele waren zu seiner Zeit beliebt,
eines davon Am Wörther See. Kärntnerisches Liederspiel
in einem Akt wurde am 22. März 1880 in Wien an der
Hofoper aufgeführt, ein anderes, Die Rosenthaler Nach-
tigall (Aus den Kärntner Bergen), erschien 1889 in Druck
(vgl. dazu → Inkulturation, → Kulturgeschichte).
Archive : Koschat-Museum.
Werke : Dorfbilder aus Kärnten. 1878 ; Am Wörthersee, 1880 ; Der Go-
sauschmied, 1881 ; Die Rosenthaler Nachtigall (Aus den Kärntner Ber-
gen). Volksstück mit Musik in 4 Akten. Leipzig 1889 ; Aus den Kärntner
Bergen, 1891 ; Der Bürgermeister von St. Anna, 1893 ; Der Schreckschuss,
1894 ; Auf der Brautschau, 1895.
Lit.: ÖBL ; OVSBL. – Verzeichnis von Thomas Koschat’s Compositio-
nen. Leipzig [o. J.] ; D. Cvetko : Zgodovina glasbene umetnosti na Slo-
venskem. 1 u. 3. Ljubljana 1958–1960 ; Das Thomas Koschat Liederbuch,
zusammengestellt u. redigiert von Eduard Wasserfaller. Klagenfurt
1991 ; Auftakt-Mitteilungen für Freunde der musischen Volkskultur 1/3
(1994) und 7/2–3 (2000) ; J. Nemec : Anton Nagele. Živeti hočemo ! Ce-
lovec 2004 [Hg. zusammen mit N. Tolmajer].
Franc Križnar ; Üb.: Katja Sturm-Schnabl.
Kosezi → Edlinger.
Kostanje. Katoliško slovensko izobraževalno dru-
štvo za Kostanje in okolico [Katholischer sloweni-
scher Bildungsverein für Köstenberg und Umgebung],
zunächst noch Katoliško slovensko izobraževalno društvo
za Gozdanje in okolico, gegründet im Frühjahr 1903 auf
Initiative des Köstenberger Pfarrers Janez → Maier-
hofer. Nach der Genehmigung der Vereinsstatuten
durch die Kärntner Landesregierung am 16. April
1903 fand am 14. Juni 1903 in Köstenberg/Kostanje,
einem Zentralort in den →
Ossiacher Tauern/Osojske
Ture, die konstituierende Mitgliederversammlung statt.
Der Tätigkeitsbereich des slowenischen Bildungsver-
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 2 : J – Pl
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 502
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur