Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Page - 721 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 721 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl

Image of the Page - 721 -

Image of the Page - 721 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl

Text of the Page - 721 -

721 Kugy, Julij Original Krancelč und Daube von Mirko Schnabl – Acho- mitz/Zahomec 1956, Foto Bojan-Ilija Schnabl Kriterien : Den Kranz erhält jener Bursche, der sich beim K. am besten bewiesen hat (kranclč je frej [der Kranz ist frei]), oder der, der den Mädchen am besten gefällt (kranclč je prštiman [der Kranz ist bestimmt]) oder aber der Kranz wird nach der Reihenfolge ver- geben, d. h. dem ältesten Burschen bzw. jenem, der das letzte Mal Kufen sticht und den Kranz noch nie be- kommen hat. Den Namen des Gewinners vertrauen die Mädchen dem Mann am Pfosten an und dieser sorgt dafür, dass gerade der Gewinner bei seinem letz- ten Ritt den Kranz auf seine Keule aufsetzt. Danach folgt der Erste →  Tanz (→  prvi rej) bzw. der Hohe Tanz (visoki rej) unter der Dorflinde. Am Montag nach dem Kirchtag nehmen die bereits Verheirateten am Kufenstechen teil. Das Gailtaler K. wurde zu einer in- teressanten touristischen Veranstaltung, weshalb diese in einigen Dörfern (Achomitz/Zahomec) vom Herbst in den Sommer verlegt wurde. Lit.: ES (H. Ložar-Podlogar : Štehvanje). – N. Kuret : Ziljsko štehvanje in njegov evropski okvir/La Quintaine des Slovènes da la vallée de la Zilia (Gailtal) et son cadre européen. Ljubljana 1963 ; L. Kretzenbacher : Ringreiten, Rolandspiel und Kufenstechen. Sportliches Reiterbrauchtum von heute als Erbe aus abendländischer Kulturgeschichte. Klagenfurt 1966 ; N. Kuret : Ziljsko štehvanje. In : Praznično leto Slovencev II, Celje 1967, 47–56 ; P. Zablatnik : Ziljsko števanje. In : Planinski vest- nik 10/1969, 457–460 (http://www.planinskivestnik.com/files/File/ PV_1969_10.pdf) ; W. Neumann : Zur Geschichte des Kärntner Kufen- stechens. Ein frühes Zeugnis aus der »Gegend« nördlich Villach. In : Car I 168 (1978), 195–205 ; P. Zablatnik : Volksbrauchtum der Kärntner Slowenen. Klagenfurt/Celovec 1992, 60  ff.; G. Heindl : Gailtaler Ku- fenstechen und Lindentanz. In : Volkskunst heute. Heft 2, 15 (1996) 3–5. Helena Ložar-Podlogar ; Üb.: Bojan-Ilija Schnabl Kugy, Julij (Julius, * 19. Juli 1858 Gorizia/Gorica/ Görz, † 5. Februar 1944 Trieste/Trst/Triest), Alpinist, Verfasser alpiner Literatur. K. kam als Sohn des Großindustriellen Pavel Kugy aus Lind/Lipa bei →  Arnoldstein/Podklošter und seiner Gattin Julija zur Welt, der ältesten Tochter des slowenischen Dichters und Juristen Jovan Vesel Koseski. Seine Familie lebte in der polykulturellen Küstenstadt →  Trieste/Trst/Triest, wo eine irredentis- tische Atmosphäre herrschte und K. auf Wunsch des Vaters auf Deutsch erzogen wurde, obwohl jener laut genealogischen Nachforschungen von Fran →  Zwit- ter und France Avčin aus der slowenischen Familie Kugej stammte (→  Assimilation). K. sublimierte das multikulturelle Ambiente seiner Heimatstadt, negierte jegliche Form von Nationalismus und befürwortete die freie Entfaltung jeder Nation. Er betrachtete diese Entwicklung sogar als Pflicht. Er engagierte sich kul- turell und war sowohl in deutschen, italienischen als auch slowenischen Kreisen gerne gesehen, in welchen er sich auch sprachlich zurechtfand. Nach dem deut- schen Gymnasium ging K. 1876 zu Studienzwecken nach Wien, wo er 1882 in Jus promovierte. Danach stieg er in das Handelsunternehmen seines Vaters ein, das er nach seinem Tod leitete. Zeit seines Lebens ging er seinen Interessen Botanik, Musik und Alpinismus mit großer Passion nach. Zwischen 1875 und 1912 nahm der begeisterte Bergsteiger an rund 50 Erst- besteigungen teil. Einen besonderen Namen machte er sich als Erschließer der Julischen Alpen (Julijske Alpe), erkundete aber auch die Dolomiten, die Karni- schen Alpen u. a. Die meisten seiner Bergtouren unter- nahm er in Begleitung erfahrener Bergführer. Im Ers- ten Weltkrieg diente er auf österreichisch-ungarischer Seite als »Alpen-Referent« an der Isonzo-Front, im Zweiten Weltkrieg kamen aufgrund seiner Einfluss- nahme slowenische Bergsteiger frei, die in Dachau in- terniert waren. Seine Expeditionserfahrungen bzw. Aufzeichnun- gen zur Gebirgsflora, in denen er um die Verwendung der slowenischen →  Ortsnamen bemüht war, publi- zierte K. in diversen Zeitschriften. Sein autobiogra- fisches Erstlingswerk Aus dem Leben eines Bergsteigers (1925) [Iz mojega življenja v gorah (1937), Iz življenja gornika (1968)] stieß bei den Slowenen auf großen Beifall, schließlich beschrieb er wie kein anderer die slowenischen Berge und ihre Bewohner, so dass Ende der 1970er-Jahre sein gesamtes monografisches Œu- vre ins Slowenische übersetzt worden ist. K. hatte das Genre der alpinen Literatur nachhaltig mitgeprägt. Der im →  Val Canale/Kanaltal/Kanalska dolina ge- legene Ort Valbruna/Wolfsbach/Ovčja Vas war für K.
back to the  book Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl"
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
2 : J – Pl
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
502
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška