Page - 796 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
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Lavanttal/Labotska dolina
Wolfsberg, Stadtwappen
nach Megiser, Das neundte
Buch der Chronik, S. 1015
Stiftsbibliothek St. Paul im
Lavanttal/Šentpavel v Labot-
ski dolini
Lit.: ES. – I. Orožen : Das Bisthum und die Diözese Lavant. 8 Bd. Ma-
ribor 1876–1893 ; F. Kovačič : Zgodovina lavantinske škofije. Maribor
1928 ; F. M. Dolinar : Schrattenbach, Vinzenz Joeph Franz Sal. Graf von
(1744–1816). In : E. Gatz (Hg.) : Die Bischöfe der deutschsprachigen
Länder 1785/1803 bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Berlin 1983,
67 ff.; Zbornik ob 750-letnici Mariborske škofije. Maribor 1978 ; 650
Jahre der Stadt St.
Andrä. St.
Andrä im Lavanttal 1989 ; P. G. Tropper :
Die Übertragung des Lavanter Bischofssitzes von St.
Andrä im Lavanttal
nach Maribor aus der Sicht der Steiermark. In : Anton Martin Slomšek
na Koroškem = Anton Martin Slomšek in Kärnten. Zbornik simpo-
zija 26 in 27. novembra 1999 v Katoliškem domu prosvete v Tinjah.
Sammelband des Symposiums am 26. und 27. November 1999 im Ka-
tholischen Bildungsheim in Tainach. Ured./Red.: H. Filipič. Klagen-
furt/Celovec [e. a.] 2000, 63–118 ; P. G. Tropper : Die Übertragung des
Lavanter Bischofssitzes von St.
Andrä im Lavanttal nach Maribor aus der
Sicht der Steiermark. In : Anton Martin Slomšek na Koroškem = Anton
Martin Slomšek in Kärnten. Zbornik simpozija 26. in 27. novembra
1999 v Katoliškem domu prosvete v Tinjah. Sammelband des Sympo-
siums am 26. und 27. November 1999 im Bildungsheim in Tainach.
Ured./Red. Hanzi Filipič. Klagenfurt/Celovec [e. a.] 2000, 63–118.
Žiga Oman
Lavanttal/Labotska dolina, das östlichste Tal Kärn-
tens, das mit seinem südlichsten Teil Anteil an der
neueren slowenischen → Kulturgeschichte hat. Es liegt
eingebettet zwischen den Höhenzügen der → Saualpe/
Svinja und der Koralpe/Golica. Das L./L. d. wird von
der Lavant/Labotnica durchflossen, die am steirischen
Zirbitzkogel entspringt und nach 64 km bei Lava-
münd/Labot in die Drau/Drava mündet. Nördlich
des Twimberger Grabens spricht man vom Oberen
Lavanttal (Zgornja Labotska dolina), südlich des Gra-
bens vom Unteren Lavanttal/Spodnja Labotska dolina.
Im Oberen Lavanttal liegt die Bezirksstadt Wolfsberg
(Volšperk). Geistiges und geistliches Zentrum des La-
vanttales und der weiteren Umgebung ist → St. Andrä
im Lavanttal/Šentandraž v Labotski dolini. Bis 1859
war St. Andrä/Šentandraž Sitz der Diözese → Lavant/
Lavantinska škofija (→ Zimmermann,. → Kutt-
ner/Kutnar). 1859 wurde der Sitz der Diözese auf
Betreiben von Bischof Anton Martin → Slomšek
nach → Maribor verlegt ; ihre Kärntner Pfarren wurden
an die Diözese → Gurk/Krška škofija übertragen, die
steirischen zwischen der neuen Diözese Maribor und
der Diözese Seckau aufgeteilt. An der Mündung des
Granitzbachs/Gradnica in die Lavant/Labotnica liegt
→ St. Paul im Lavanttal/Šentpavel (nach der → Spra-
chenzählung von 1910 im zweisprachigen Gebiet), das
durch sein 1091 gegründetes Benediktinerstift Bedeu-
tung erlangte. Die Stiftsbibliothek beherbergt wert-
volle Handschriften und Bücher. Die ältesten Stücke
stammen aus dem 5. Jh. Das Untere Lavanttal/Spodnja Labotska dolina
und die südlichen Teile der Saualpe/Svinja bzw. der
Koralpe/Golica gehören zum heute als zweisprachig
betrachteten Gebiet. Dieses erreicht mit den »Slo-
venje senožeti« (Windische Wiesen) auf der Kleinen
Saualpe/Mala Svinja bzw. mit Hochfeistritz/Bistrica
über dem Görtschitztal/dolina Krčice seinen nörd-
lichsten Punkt. Die Sprachgrenze verläuft von Diex/
Djekše, Grafenbach/Kneža und Greutschach/Krčanje
und dem Granitzbach/Gradnica Richtung Osten. Bei
St. Paul im Lavanttal/Šentpavel erreicht die Sprach-
grenze die Lavant/Labotnica, der sie bis Lavamünd/
Labot folgt. Östlich von Lavamünd/Labot, auf der So-
both/Sobota, schließt das Siedlungsgebiet der → stei-
rischen Slowenen an.
Im April 1942 wurden Slowenen u. a. aus Granitztal/
Granica deportiert (→ Deportationen 1942).
Lit.: ES. – A. Melik : Slovenski alpski svet. Ljubljana 1954 ; A. Suppan :
Jugoslawien und Österreich 1918–1938 : Bilaterale Außenpolitik im eu-
ropäischen Umfeld. Veröffentlichungen des österreichischen Ost- und
Südosteuropa-Instituts, Band 14, Wien 1996 ; S. Karner (Hg.) : Kärn-
ten und die nationale Frage. Aussiedlung – Verschleppung – nationaler
Kampf. Klagenfurt/Celovec [e. a.]. 2005.
Web : www.stift-stpaul.at/de/120/Bibliothek (22. 2. 2013), www.slo.
at/izseljenci/familien.htm (1. 3. 2014).
Reinhold Jannach
Lavrenčič, Primož (* 3. Juni 1703 Vrhpolje [Vipava,
Primorska], † 10. August 1758 Maribor), Schriftsteller,
Prediger und Missionar.
L. besuchte zunächst das Gymnasium in Ljubljana,
danach studierte er an der zweitältesten theologischen
Fakultät Österreichs, der Jesuitenuniversität in Graz,
Theologie. 1732 erlangte er das Bakkalaureat in Theo-
logie. Wahrscheinlich wurde er im selben Jahr zum
Priester geweiht. Am 27. Oktober 1735 trat er in Graz
in den Jesuitenorden ein. Als Prediger und Missionar
fiel ihm die Aufgabe zu, den Katholizismus unter den
Slowenen, der durch die Reformation geschwächt wor-
den war, zu festigen (→ Protestantismus, → Gegen-
reformation). Eben aus diesem Grund hielt sich L. in
Trieste/Trst/Triest (1750/51), in Klagenfurt/Celovec
(1752–1755) und 1756/57 in der Štajerska (Unterstei-
ermark) auf. Von 1757 bis zu seinem Tod im Jahre 1758
wirkte er in → Maribor. Seine schriftstellerische Tätig-
keit begann noch während seines Aufenthaltes in Graz,
wo er 1728 das lateinische Mensis chronologicus her-
ausgab. Seine lateinische Bakkalaureatsarbeit mit dem
Titel Epitome Chronologica Scriptorum Ecclesiasticorum
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 2 : J – Pl
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 502
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur