Page - 802 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
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Lesebuch
Buch der Evangelien und
Lesungen aus 1780 mit
handschriftl. Eintrag, Nach-
lass Lisca → Watzko
Lesung zum 1. Adventsonn-
tag, 1780, Nachlass Lisca
Watzko
[Gebet für die Heimat] von Vinko Beličič sowie Grl-
janska pomlad [Der Frühling in Grignano/Grljan] von
Bruna Pertot.
Für längere Arbeiten zur Figur der L. V. sind Ab-
weichungen charakteristisch, die weitere Varianten in-
kludieren bzw. das literarische Sujet vertiefen oder er-
weitern, so z. B. Lepa Vida von Josip → Jurčič, Mesto v
zalivu [Die Stadt in der Bucht] von Boris Pahor und
Lepa Vida prekmurska [Die L. V. aus dem Übermurge-
biet] von Miško Kranjec und den Žerjavi von France
→ Bevk. Die Komplexität der Gegensätze zeigt sich
insbesondere in den zwei Bühnenwerken Lepa Vida
von Ivan → Cankar und Lepa Vida ali problem svetega
Ožbalta [L. V. oder das Problem des Heiligen Ožbalt]
von Matjaž Kmecl.
Lit.: I. Grafenauer : Lepa Vida. Študija o izvoru, razvoju in razkroju
narodne balade o Lepi Vidi. Ljubljana 1943 ; Slovenske ljudske pesmi I.,
Uredili Z. Kumer, M. Matičetov, B. Merhar in V. Vodušek. Ljubljana
1970 ; Slovenske ljudske pesmi II., Uredili Z. Kumer, M. Matičetov in
V. Vodušek. Ljubljana 1981 ; J. Pogačnik : Slovenska Lepa Vida ali hoja
za rožo čudotvorno. Motiv Lepe Vide v slovenski književnosti. Ljubljana
1988 ; Slovenske ljudske pesmi V, Avtorji in uredniki M. Golež Kaučič,
M. Klobčar, Z. Kumer, U. Šivic, M. Terseglav. Ljubljana 2007 ; I. Av-
senik Nabergoj : Hrepenenje in skušnjava v svetu literature. Motiv Lepe
Vide. Ljubljana 2010.
Vlado Nartnik ; Üb.: Maja Francé
Lesebuch, → Schulbuch.
Lesekultur umfasst Lesegewohnheiten, Gewohnhei-
ten im Hinblick auf das Lesen von Literatur, vor al-
lem Belletristik, verbunden mit den psychophysischen
Eigenschaften des Einzelnen, seiner Alphabetisierung,
seiner Bildung, seiner durch die Erziehung entwickel-
ten Beziehung zum geschriebenen Wort und der all-
gemeinen L. Eine bedeutende Rolle bei der Festigung
der Lesegewohnheiten haben Familie und Schule. Die
allgemeine, verpflichtende, achtjährige Grundschule
wurde in den slowenischen Ländern mit dem Reichs-
gesetz aus dem Jahr 1869 eingeführt, wobei sich diese
auf Bestrebungen der Aufklärung des 18. Jh.s stützten,
die Allgemeinbildung der Angehörigen der unteren
Stände zu erhöhen. Die Kinder der unteren Gesell-
schaftsschichten begannen real jedoch erst gegen Ende
des 19. Jh.s die Schule regelmäßig zu besuchen, sodass
die Zahl der Analphabeten auch später wegen des
unregelmäßigen Schulbesuchs noch relativ hoch war.
Auf die Lesegewohnheiten der Slowenen in → Süd-
kärnten/Južna Koroška im 19. Jh. hatte die Bewegung der Lesevereine (→ slovanska čitalnica) wesentlichen
Einfluss, wobei gerade in Kärnten/Koroška die viel
ältere Tradition der Volkspoeten Bukovniki ein güns-
tiges Substrat darstellte (→ Bukovništvo, → Sloweni-
sches Athen). Die Bemühungen zur Verbesserung der
L. führten die slowenischen →
Kulturvereine fort, die
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 2 : J – Pl
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 502
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur