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Lutschounig von Felsenhof, Josef Freiherr von
Lužnik, Amalija: »Moje
pesmi«/Gedicht an die Zei-
tung Mir (25.8.1918), Archiv
Katja Sturm-Schnabl
Škofji Dvor einen Versöhnungstrunk trank. L. erhielt
den Titel Ökonomierat und wurde zum Ehrenbürger
seiner Gemeinde.
L. steht für die ethnischen und politischen Prozesse
gegen Ende der Monarchie und zu Beginn der Ers-
ten Republik in Kärnten/Koroška (→
Assimilation,
→ Assimilationszwang, → Germanisierung, → Win-
dischentheorie).
L. war älterer Bruder des Josef Lutschounig (* 17.
August 1863, † 12. September 1923), der aufgrund sei-
ner militärischen Erfolge im Ersten Weltkrieg an der
Save (Sava) und an der Soča-/Isonzo-Front zunächst
den Orden der Eisernen Krone III. Klasse und das Rit-
terkreuz des Leopolds-Ordens erhielt und im Sommer
1917 mit dem Militär-Mariatheresienorden ausge-
zeichnet wurde, womit die Erhebung in den erblichen
Freiherrenstand mit dem Prädikat von Felsenhof
vebunden war. Nach ihm ist die Villacher Lutschounig-
Kaserne benannt.
Quellen/Web : KLA, ÖNB (ALEX, http://alex.onb.ac.at), Par-
lament Wien (www.parlament.gv.at) ; Stenographische Protokolle
des Abgeordnetenhaus XII. Legislaturperiode (XXII. Session : 30. 5.
1917–12. 11. 1918), Personenregister : Mitglieder des Hauses, S. 231,
http://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex ?aid=spa&datum=0022&size=
45&page=237 ; Parlament Wien, Wer ist Wer : www.parlament.gv.at/
WWER/PAD_00970/index.shtml ; Aus dem Wilajet Kärnten. Kla-
genfurt 1913, 259–261 ; Štajerc 23. 3. 1914, Nr. 7, 3. Mai 1914, Nr. 12
(nach Pleterski) ; Allgemeine Bauernzeitung, 23. 3. 1934 (Nekrolog).
Lit.: F. Freund : Das Oesterreichische Abgeordnetenhaus. Ein biogra-
phisch-statistisches Handbuch. XII. Legislaturperiode. Wien 1911 ; J.
Pleterski : Slowenisch oder deutsch ? Nationale Differenzierungsprozesse
in Kärnten (1848–1914). Klagenfurt/Celovec 1996, 264–265, 403,
409, 416–417 ; A. Kreuzer : Kärntner biographische Skizzen, Bd. I (20.
Jh.). Klagenfurt 1995, 61–64, Bd. II (19./20. Jh.). Klagenfurt 1996,
111–114.
Bojan-Ilija Schnabl, Janez Stergar
Lutschounig von Felsenhof, Josef Freiherr von (Mi-
litärangehöriger, Träger verschiedener Orden und Aus-
zeichnungen, Namensgeber einer Villacher Kaserne),
→ Lutschounig, Jakob.
Lužnik, Amalija (* 23. Mai 1887 Sabuatach/Zablate
[Grafenstein/Grabštanj], † 27. September 1918 ebd.),
Dichterin, Volkspoetin.
L. besuchte die zweiklassige deutsche Volksschule,
ihre slowenische →
Muttersprache vervollkommnete
sie bis zur Beherrschung der slowenischen Schriftspra-
che als Autodidaktin derart, dass sie ihr dichterisches
Talent und ihre schöpferische Kraft in das künstlerische Wort umsetzen konnte (→ Bukovništvo). Dazu nützte
sie jene Mittel, die den Kärntner Slowenen damals zur
Verfügung standen, vor allem die Veranstaltungen der
slowenischen → Kultur- und Bildungsvereine, die sie
regelmäßig besuchte, selbst wenn sie 4-stündige Fuß-
märsche auf sich nehmen musste, wie ihre Schwester
Katharina Mikl geb. Lužnik bezeugte. L. arbeitete
am elterlichen Bauernhof und blieb unverheiratet. Der
Großteil ihres dichterischen Œuvres ging verloren,
doch hat ihre Schwester Katharina Mikl geb. Lužnik
einen handschriftlichen Gedichtband aufbewahrt, den
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 2 : J – Pl
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 502
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur