Page - 857 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
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Maister, Rudolf
8. 10. 1948 (www.mindoc.eu) ; Župnik Janez Maierhofer. In : Naši
rajni duhovniki. Kratki orisi njihovega trudapolnega dela in življenja.
Celovec 1968, 189–191 ; J. Lesjak : 75 let po ustanovitvi Slovenskega
prosvetnega društva za Kostanje in okolico (1903–1978). Klagenfurt/
Celovec 1978 ; M. Vrečar : Dokumentacija : 100 let Sodalitete presvetega
Srca Jezusovega. In : Južna Koroška in njena cerkvena podoba v 20. sto-
letju, Ob 100-letnici Sodalitete, združevanja slovenskih duhovnikov
na Koroškem (1906–2006). Celovec 2007, 355–480.
Bojan-Ilija Schnabl
Maier-Kaibitsch, Alois (* 20. Mai 1891 Leoben, † 26.
November 1958), deutschnationaler und NS-Funkti-
onär, zu lebenslanger Haft verurteilter NS-Kriegsver-
brecher. Vgl. → Einleitung (= Kulturgeschichte, slowe-
nische in Kärnten/Koroška) ; → »Anschluss« und die
Kärntner Slowenen (1938–1942) ; → Fertala, Franc.
Mairitsch, Ludwig (* 19. Mai 1899 St. Ulrich am
Johannserberg/Šenturh na Šentjanški gori bzw. nad
Mostičem, † 26. Februar 1986 Klagenfurt/Celovec),
Priester.
M. wurde am 19. Mai 1899 in St. Ulrich am Jo-
hannserberg/Šenturh na Šentjanški gori bzw. nad
Mostičem als ältestes von acht Kindern geboren. Zu
jener Zeit war es zweisprachiges Gebiet (→ Saualpe/
Svinška planina). Der Vater, Ulrich Mairitsch, ein
angesehener Bauer, war jahrelang Kirchenkämmerer
und Bürgermeister von → Brückl/Mostič. Im Jahre
1912 trat M. ins Gymnasium in Klagenfurt/Celovec
ein und wurde im Jahre 1917 zum Militär eingezo-
gen. In der 12. Isonzo-Schlacht (Soška bitka) wurde er
verwundet, nach der Genesung kam er wieder an die
Isonzo-Front (Soška fronta) und fiel in italienische Ge-
fangenschaft, wo er an Malaria erkrankte. So konnte er
erst im Dezember 1919 in seine Heimat zurückkehren.
Nun schloss er das Gymnasium ab und inskribierte an
der Wiener Veterinärmedizinischen Universität und
gleichzeitig am Klagenfurter → Priesterseminar, für
das er sich nach einem Semester endgültig entschied.
Am 6. Juli 1924 wurde er von Bischof Adam → Hef-
ter zum Priester geweiht. Im ADG-Personalakt wird
unter Sprachkenntnissen »slowenisch und zum Teil ita-
lienisch« angeführt. Nach einer Reihe von Kaplan- und
Provisorstellen im zweisprachigen Gebiet (→ Keut-
schach/Hodše, Diex/Djekše, Grafenbach/Kneža,
St. Jakob im Rosental/Šentjakob v Rožu, →
Eisenkap-
pel/Železna Kapla, Sternberg/Strmec, Kranzelhofen/
Dvor pri Vrbi) wurde er zum Pfarrer von Grafenstein/
Grabštanj berufen. (Diese Funktion bekleidete er laut
ADG-Akt vom 1. Dezember 1934 bis zum 31. August 1979.) Nach dem → »Anschluss« bekam er es mit dem
Naziregime aufgrund seiner ethnischen Herkunft und
seines Engagements zu tun. Er wurde denunziert und
musste sich vor der Gestapo verantworten. Als Recht-
fertigung führte er an, dass er zwar gezwungen sei, auf
Deutsch zu predigen, doch weil 95 % der Pfarrmitglie-
der Slowenen seien, verstünden ihn diese offensichtlich
nicht. Nach dem Tod des Propstes Trabesinger im
Jahre 1975 war er Administrator des Dekanats → Tai-
nach/Tinje, zuvor zeitweise Administrator bzw. Mit-
provisor von St. Peter bei Grafenstein/Šentpeter pri
Grabštanju. Mit 80 Jahren trat er in den Ruhestand
und starb am 26. Februar 1986 nach langer Krankheit
in Klagenfurt/Celovec. Er renovierte und moderni-
sierte die Pfarrkirche und die Filialkirchen, errichtete
einen Pfarrsaal und ein Mesnerhaus.
Auf zahlreichen Studienreisen fotografierte er viel
und stellte die Fotos dem Katholischen Bildungswerk
zur Verfügung. Früh erkannte er die Bedeutung des
Mediums Film, schaffte sich einen Projektor an und
zog als fahrender »Filmonkel« von Pfarre zu Pfarre, von
Schülerheim zu Schülerheim. Er gründete die Aktion
»Der gute Film« und leitete mehrere Jahrzehnte lang
die katholische Filmgilde. Zudem war er in seiner Frei-
zeit ein begeisterter Imker. Seine vielfältigen Verdienste
wurden von der Kirche anerkannt : er wurde zum Geist-
lichen Rat und zum Konsistorialrat ernannt.
Quellen : ADG Personalakt Mairitsch, Ludwig.
Lit.: J. Zerzer : Dobri pastirji, Naši rajni duhovnki 1968–2005. Celovec
2006, 187–190.
Janko Zerzer
Mairitsch, Ulrich (Bürgermeister von Brückl/Mostič),
→ Mairitsch, Ludwig.
Maister, Rudolf (Majster, Ps. Vuk Slavič, Bojan, Voja-
nov, Krajnc, * 29. März 1879 Kamnik [Gorenjska], † 26.
Juli 1934 Unec), General, Dichter, kulturpolitischer
Aktivist.
M. war der Sohn eines Finanzwachebeamten, des-
sen Vorfahren und Eltern das traditionelle Gewerbe
der Töpfer und Ofensetzer in Ptuj betrieben hatten.
Seine Mutter stammte aus Trebnje und war die Tochter
eines angesehenen Lehrers, Organisten und Gastwir-
tes. Nachdem der Vater früh verstorben war, lebte M.
mit seiner Mutter in bescheidenen Verhältnissen. Er
besuchte das Untergymnasium in Kranj und begann
bereits zu dichten. Danach zog er mit seiner Mutter
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 2 : J – Pl
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 502
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur