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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
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Page - 859 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl

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859 Majar – Ziljski, Matija Matija Majar - Ziljski, NIUJ für Kärnten] ernannte hatte, leitete er die Vorberei- tungen für die Volksabstimmung. In der Zeit bis zur Volksabstimmung gab er in →  Völkermarkt/Velikovec die Wochenzeitschrift →  Korošec [Der Kärntner] he- raus. Darin publizierte M. in jugoslawischem Geiste Neuigkeiten aus Kärnten/Koroška, Kommentare zu politischen Vorgängen in der Welt, insbesondere aber widmete er sich dem gesellschaftlichen und geselligen Leben der Kärntner Slowenen. Letztere würden nach M.s Überzeugung die Kraft des Slowenentums in Kärnten/Koroška stärken. Kurz vor der Volksabstim- mung wurde M. von der jugoslawischen Regierung zur Berichterstattung nach Beograd einberufen, weswegen er die entscheidende Zeit nicht in Kärnten/Koroška verbringen konnte. Nachdem Jugoslawien die Volks- abstimmung verloren hatte, wurde M. zum Stadtkom- mandanten von Maribor eingesetzt. 1921 bis 1923, als er pensioniert wurde, war er Vorsitzender der jugosla- wischen Grenzziehungskommission für die Grenze zu Italien. M. war als Pensionist kränklich. Er lebte in Maribor, schrieb über die Tage des Umsturzes, sammelte Zeug- nisse und Dokumentationen darüber und vernetzte seine Veteranen organisatorisch. 1929 veröffentlichte M. den Gedichtband Kitica mojih [Die Strophe der Meinen], darin werden die Leiden des slowenischen Volks während des Ersten Weltkrieges thematisiert und die slowenische Erde verherrlicht. Einige seiner Gedichte fanden Eingang in den Volksliederschatz. In Maribor unterhielt M. einen literarischen Salon, über den er slowenische Schriftsteller und Dichter aus Ma- ribor in einem Verein zusammenfasste. In seinem lite- rarischen Salon erwiesen ihm auch Spitzenautoren aus ganz Slowenien die Ehre. Er starb in seinem ererbten Schlösschen in Unec. Von dort überführte man seine Leiche durch ganz Slowenien nach Maribor, wo er mit großen Ehren bestattet wurde. Als literarischer Held fand M. nach dem Zweiten Weltkrieg Eingang in die slowenische Literatur : Makso šnuderl, Osvobojene meje [Befreite Grenzen (1968)] (eine Romanchronik), Jože hudales, Orel z razprtimi krili [Der Adler mit ausgebreiteten Schwingen (1974)] (Roman) und Jože hudales, General [Der General (1981)] (Roman). Quellen : PAMb : osebni fond Rudolf Maister, zbirka Prevratni dogodki na Slovenskem Štajerskem 1887–1920, zbirka Narodni svet za Štajersko Maribor 1918–1924 ; UKM : Maistrova knjižnica [separates Corpus]. Werke : Poezije, Ljubljana 1904 ; Kitica mojih, Maribor 1929 ; Spo- minski zbornik ob 60-letnici bojev za severno slovensko mejo1918–1919, Maribor 1979 [enthält Artikel M.s über den Umsturz 1918]. Lit.: SBL, EJ, ES ; OVSBL. – Die steirischen Vorfahren des slowe- nischen Dichters und Generals Rudolf Maister. In : Blätter für Hei- matkunde 43/3 (1969), 127–131 ; L. Ude : Boj za severno slovensko mejo 1918/19. Maribor 1977 ; B. Hartman : Rudolf Maister, general in pesnik. Ljubljana 1998 ; B. Saria : General Maister. Zbornik referatov s simpo- zija. Maribor 2002. Bruno Hartmann † ; Üb./Red.: Katja Sturm-Schnabl Majar – Ziljski, Matija (* 7. Februar 1809, Wittenig/ Vitenče [Hermagor–Pressegger See/Šmohor–Preseško jezero], † 31. Juli 1892, Prag), führende slowenische na- tionale Persönlichkeit, Ethnograf, Linguist. Sohn eines Dorfschneiders, mithilfe des Dompfar- rers Bizeling 1831 Abschluss des Gymnasiums in Klagenfurt/Celovec, 1833 des Lyzeums in Graz. Von 1833 bis 1836 Studium am →  Priesterseminar in Kla- genfurt/Celovec, wo er mit A.  M. →  Slomšek zu- sammentraf, der dort den Slowenischunterricht leitete. 1837 empfing M. die Priesterweihe und begann in der Kanzlei des Klagenfurter Bischofs zu arbeiten. Dort lernte er Urban →  Jarnik kennen. Ende der 30er- Jahre besuchte er gemeinsam mit Stanko →  Vraz slo- wenische Dörfer und sammelte Volksgut (→  Ethnolo- gie, →  Brauch). Seit jenen Tagen verband die beiden eine tiefe Freundschaft : Gemeinsam war ihnen nicht nur ihr Interesse an Volkskunst, sondern auch ihre Zu- gehörigkeit zur Illyrischen Bewegung (→  Illyrismus). Im Unterschied zu Vraz war M. jedoch der Ansicht, dass als gemeinsame Sprache der Illyrer der →  Dialekt der zwischen Rijeka und Ljubljana angesiedelten Be- völkerung dienen sollte und nicht der štokavische Di- alekt, den die Kroaten und Vraz bevorzugten. In den Jahren 1839 bis 1840 gab es am Klagenfurter Priester- seminar einen Zirkel von Anhängern der Illyrischen Bewegung, die sich zweimal pro Woche zum Studium der illyrischen Sprache trafen. Über M. erhielten sie Bücher von Ljudevit →  Gaj. 1848 erschien M.s Buch Pravila, kako izobraževati ilirsko narečje i u obče slaven- ski jezik [Regeln zur Bildung des illyrischen Dialektes und die allgemeine slawische Sprache], in welchem er seine Methode zur Schaffung einer illyrischen Litera- tursprache darlegte. Wie andere Anhänger der Illyri- schen Bewegung war auch er der Meinung, als Erstes müssten die Südslawen ein gemeinsames Alphabet an- nehmen – und zwar die Gajica, das tschechische Al- phabet, das Gaj bei den Kroaten eingeführt hatte. M. gelang es, →  Bleiweis, den Redakteur der einzigen slowenischen Zeitung Kmetijske in rokodelske novice
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
2 : J – Pl
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
502
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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