Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Page - 867 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 867 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl

Image of the Page - 867 -

Image of the Page - 867 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl

Text of the Page - 867 -

867 Maria Gail/Marija na Zilji Kirche Maria Gail 1942. Aus: Mirko Hofer: Maria Gail, 1999 Buchcover, Mohorjeva Kreuzwegstation Maria Gail/ Marija na Zilji, Foto Boštjan Mali, 2014 Unrecht Hochverrat angelastet. Am 9. 12. 1918 wurde eine »slowenische Bande« von Deutschnationalen über- fallen (Hofer 1999, 387). Nach dem Ersten Weltkrieg lag M.  G./M.  n.  Z. direkt an der Demarkationslinie zwischen dem von SHS-Truppen besetzten Gebiet (Zone A) und dem vom Kärntner Landtag kontrollier- ten Gebiet (→  Abstimmungszone). Bei der →  Volks- abstimmung 1920 stimmten in M.  G./M.  n.  Z. und Umgebung (Abstimmungslokal Drau/Drava) 64,1 % für einen Verbleib der Zone A bei Österreich. Hierbei ist zu bedenken, dass im Rahmen der Volkszählung 1910 noch die Hälfte der Bevölkerung Slowenisch als →  Umgangssprache angegeben hatte (→  Sprachenzäh- lung). Das Stimmverhalten der Kärntner Slowenen ins- gesamt war auschlaggebend für den Verbleib der Zone A bei Österreich. Nach dem →  »Anschluss« an Nazi-Deutschland regte sich in M.  G./M.  n.  Z. der aktive Widerstand  – eine kleine Gruppe versuchte Sprengstoff zusammen- zutragen. Die Gruppe wurde von der Gestapo aus- geforscht. Schließlich wurden am 25. Juli 1941 sechs Menschen zum Tode verurteilt. Einige der zum Tode Verurteilten überlebten die Nazi-Diktatur in Lagern, allerdings kamen andere, nicht zum Tode Verurteilte, in der Haft um. Der 20jährige Franz Melcher starb im Gaukrankenhaus Klagenfurt/Celovec an einem »Blinddarmdurchbruch«. Vor dem Begräbnis öffnete man den Sarg Melchers – der entstellte Körper legte alles andere als einen natürlichen Tod nahe (Hofer 1999, 399). Im Zuge der →  Deportationen 1942 sollten sechs Familien deportiert werden, nach Protesten aus der Bevölkerung durften fünf Familien bleiben ; eine Familie wurde dennoch deportiert. Im Frühjahr 2015 wurde in M. G./M. n. Z. eine Gedenktafel enthüllt, die an die örtlichen Opfer der NS-Diktatur erinnert.  In M.  G./M.  n.  Z. wirkten folgende slowenische Vereine : Der slowenische Schulverein →  Družba sv. Cirila in Metoda [Kyrill und Method-Verein] entstand
back to the  book Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl"
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
2 : J – Pl
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
502
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška