Page - 869 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Image of the Page - 869 -
Text of the Page - 869 -
869
Maria Saal/Gospa Sveta
Markus Pernhart, Maria Saal/
Gospa Sveta, Öl auf Lein-
wand (1850), Foto Hansjörg
Abuja
Maria Saal/Gospa Sveta,
Außenansicht 360°
Maria Saal/Gospa Sveta,
Innenansicht 360° sonenlemmata : gebürtige/einheimische Maria Saaler
→
Eicher, Jožef ; → Holmar, Tomaž ; → Karner,
Niko ; → Welwitsch, Friedrich ; sowie → Al-
breht, Ivan ; → Brabenec, Jan ; → Cukala, Dr.
Franc ; → Modestus/Modest ; → Perdon, Mat-
thias ; → Pernhart, Markus ; → Ruprecht, Viktor ;
→
Štaudeker, Franc ; → Unrest, Jakob.
Maria Saal/Gospa Sveta (slow. eigentlich »die heilige
Frau«, die Gottesmutter Maria). Ort am Südrand der
antiken Stadt Virunum am → Zollfeld/Gosposvetsko
polje, 8 km nördlich von Klagenfurt/Celovec, im his-
torischen Zentralraum Kärntens, kirchliches Zent-
rum → Karantaniens. Mit Errichtung des Bistums
→
Gurk/Krška škofija im 11. Jh. geht die Bedeutung
von M. S./G. S. zurück. M. S./G. S. bleibt jedoch ein
besonders für die Slowenen bedeutender Kirchen-
ort (→ Wallfahrten). Mit M. S./G. S. ist auch die
→
Fürsteneinsetzung verbunden. Der Feierlichkeit am
→
Fürstenstein folgte die feierliche Messe in der Kir-
che. Wahrscheinlich sind die → Freisinger Denkmäler primär für die Christen von M. S./G. S., dem Sitz des
Salzburger Weihbischofs (choriepiscopus), verfasst wor-
den. Seit der Volksabstimmung von 1920 werden keine
regelmäßigen Messen mehr auf Slowenisch gelesen.
Bis Mitte des 20. Jh.s auch →
Sprachgrenze (→
Pfarr-
karte der Diözese Gurk/Krška škofija 1924).
Um 757 weihte der von → Virgil (→ Salzburg)
gesandte Weihbischof episcopus missus →
Modestus
die Kirche ecclesia sanctae Mariae ein. Es bestand schon
ein frühchristliches Gotteshaus für die Christen von
Virunum, das später mit alten Römersteinen ausgebaut
wurde. Virunum, die Hauptstadt der Provinz Noricum
mediterraneum, war schon frühchristlicher Bischof-
sitz. Der lateinische Name wird 591 zum letzten Mal
genannt. Möglicherweise lebt er in Muraun fort. Seit
Ende des 4. Jh.s ist das Christentum im ganzen Impe-
rium Staatsreligion. 860 heißt die Kirche ad Caranta-
nam ecclesiam sanctae Mariae, 1064 ad sanctam Mariam
in loco qui dicitur in Zol, sonst meist Maria in Solio, de
Solio, ad Solium. Im Lapidarium (=
Vorhalle der Kirche)
befinden sich über 30 römische Reliefs und Grabsteine.
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 2 : J – Pl
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 502
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur