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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
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929 Mohorjeva Mohorjeva (Originalfassade), Klagenfurt/Celovec fungierten durchwegs Priester : Valentin →  Müller (1860–1899), Lambert Einspieler (1900–1906) und Janez Vidovic (→  Widowitz, 1907–1919). Mit dem Zusammenbruch der Habsburgermonarchie im No- vember 1918 und in der Folge der Gründung von Na- tionalstaaten zerfiel das slowenischsprachige Gebiet, in das die M. bisher ihre Bücher versendet hatte, auf vier Nationalstaaten : das Königreich SHS, Österreich, Ita- lien und Ungarn. Während der Grenzkämpfe 1918 und 1919 (→  Grenzfrage) behinderten die österreichischen Behörden die Tätigkeit der Hermagoras-Druckerei und deklarierten diese im Mai 1919 als Militärunter- nehmen. Mit dem Rückzug der SHS-Truppen aus Kla- genfurt/Celovec Ende Juli 1919 wurde aus Angst vor deutschnationalen Repressionen auch die Hermagoras- Druckerei nach Prevalje verlegt. Die Rettung der Dru- ckereimaschinen wurde von Marija →  Einspieler, geb. Inzko, organisiert, Andrej →  Sturm brachte die Geräte heimlich von Klagenfurt/Celovec über die De- markationslinie bei Zinsdorf/Svinča vas und danach nach Prevalje (→  Abstimmungszone). Nach der Kärnt- ner →  Volksabstimmung 1920 blieb die Druckerei bis 1927 in Prevalje, übersiedelte danach nach →  Celje und verselbstständigte sich als Celjska Mohorjeva družba [Hermagoras-Verein in Celje]. Trotzdem wurden von der M. in Klagenfurt/Celovec und der M. in Celje 1934 gemeinsame Statuten beschlossen, im Vorstand der M. in Celje waren bis zum sog. →  »Anschluss« im Jahr 1938 Kärntner Priester vertreten. Im Jahr 1921 fiel die Mitgliederzahl auf 43.000. Die Kärntner Slowenen er- hielten die Büchergabe aus Prevalje und dann aus Celje, von 1929 bis 1940 mit einem teilweise für die Kärnt- ner Slowenen adaptierten Teil des Kalenders. Obwohl die M. in Klagenfurt/Celovec weiterhin bestand, war das Verlegen und Drucken von slowenischen Druck- schriften in Kärnten/Koroška beinahe unmöglich. Die Mitgliederzahl in Kärnten/Koroška lag in der Zwi- schenkriegszeit zwischen 2.000 und 3.000. Weil das faschistische Regime in Italien die Auslieferung der Büchergabe aus Prevalje bzw. Celje an die in Italien le- benden Slowenen unterband, gründete der Erzbischof Sedej von →  Gorizia/Gorica/Görz 1924 die Goriška Mohorjeva družba GMD [Görzer Hermagoras-Verein] als kirchliche Bruderschaft. Die ersten Bücher erschie- nen 1925, bereits 1927 zählte die GMD 18.000 Mit- glieder. Am 22. Mai 1940 löste der NS-Reichsstatthalter von Kärnten/Koroška die M. in Klagenfurt/Celovec auf und verbot ihre Tätigkeit. Ihr Vermögen wurde vom NS-Regime konfisziert. 1946 konstituierte sich der Vereinsvorstand auf der Grundlage der Statuten von 1937 neuerlich. Zum Vorsitzenden wurde der Priester Valentin Podgorc gewählt, der die teilweise Resti- tution des vom NS-Regime konfiszierten Vermögens erreichte, Direktor wurde Janko →  Hornböck. 1947 erschien die erste Büchergabe für das Jahr 1948, 1951 konnte die Druckerei ihre Tätigkeit wieder aufnehmen. Die vor dem Ersten Weltkrieg hauptsächlich auf die Veröffentlichung von Büchern beschränkte Tätigkeit, erfuhr nach dem Zweiten Weltkrieg eine umfangreiche Erweiterung im Bereich der Schüler- und Jugendbil- dung. Die M. führte seit 1953 Schülerheime, die zahl- reichen Schülern den Besuch des Bundesgymnasiums für Slowenen in Klagenfurt/Celovec (1957) ermöglich- ten. Hinzu kamen die Gründung einer Buchhandlung 1951 und 1989 einer zweisprachigen deutsch-slowe- nischen privaten Volksschule. Die Verlagstätigkeit beschränkte sich in den ersten Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg hauptsächlich auf die Herausgabe der alljährlichen Büchergabe, die in Kärnten/Koroška und von slowenischen Emigranten in der ganzen Welt bezogen wurde. Zu Beginn der 1980er-Jahre stieg die Zahl der Titel stark an, das Spartenspektrum wurde durch →  Kinder- und Jugendliteratur erweitert, erst- mals wurden deutschsprachige Bücher verlegt. Nach der Verselbstständigung Sloweniens 1991 konnte der Verlag auch in Slowenien wieder Fuß fassen, da zuvor die Bücher der M. in Jugoslawien teilweise verboten waren. 1994 wurde in Ljubljana eine Außenstelle ein- gerichtet. Lit.: ES. – A. Einspieler : Družba sv. Mohora. In : KMD 1878, 135– 159 J. Moder : Iz zdravih korenin močno drevo. Celje 1953 ; 130 let družbe sv. Mohorja v Celovcu. Celovec 1983 ; M. Smolik : Oris zgo-
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
2 : J – Pl
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
502
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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