Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Geographie, Land und Leute
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Page - 948 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 948 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl

Image of the Page - 948 -

Image of the Page - 948 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl

Text of the Page - 948 -

948 Narodna šola Heinz-Dieter Pohl J. Scheinigg, Slovenska osebna imena v starih listinah weitere Namengruppe sind die Tiernamen (Zoonyme oder Therionyme). Das nächstverwandte Gebiet ist die sprachwis- senschaftliche Disziplin der Etymologie, die die Ge- schichte und die Herkunft der Wörter ganz allgemein untersucht, denn auch das Namengut weist ein histo- risch gewachsenes und aufs Engste mit der Geschichte der jeweiligen Sprachgemeinschaft verbundenes In- ventar auf. Daher ist das Namengut zusammen mit der dieses wiedergebenden Sprachform als Hauptreprä- sentant dessen zu bezeichnen, was man »immaterielles Kulturerbe« nennt. Die Namenforschung in Kärnten/Koroška war von Anfang an eine Domäne sowohl der Germanistik als auch der Slawistik bzw. Slowenistik, da es in diesem Land (spätestens seit Errichtung des Herzogtums Kärnten/Koroška im Jahr 976) deutsche und slowe- nische Namen gegeben hat (→  Name und Identität ; →  Sprachkontakt ; →  Toponyme, alpenslawische (slo- wenische) in der Steiermark ; →  Zweinamigkeit, mit- telalterliche). Erst relativ spät arbeiteten auf diesem Gebiet auch Vertreter der Allgemeinen Sprachwissen- schaft und der Romanistik (→  altladinisch). Aufgrund der heutigen Erkenntnisse kann festgestellt werden, dass die deutsche Besiedlung in Kärnten/Koroška erst mit der Einbeziehung des alten →  Karantanien ins Frankenreich einsetzt (also ab etwa 800), davor war dieser Raum in seinen Namen slawisch bzw. slowe- nisch geprägt worden (→  Slovenia submersa ; →  Inkul- turation ; →  Kontinuität). Die deutsch-slowenische →  › wie sie in der Mitte des 19. Jh.s beschrieben worden ist, dürfte seit Beginn der Neuzeit bestanden haben (→  Assimilation ; →  Germanisierung). Die heutigen Verhältnisse sind für die N. weniger von Bedeutung, so hat der (alte) Gerichtsbezirk Obervellach (Zgornja Bela) (politischer Bezirk Spittal a.  d. Drau [Špital ob Dravi]) noch heute einen höheren Anteil von Orts- namen slowenischer Herkunft (über 50 %) als z. B. der Gerichtsbezirk →  Eisenkappel/Železna Kapla (ca. 40 %) im heute gemischtsprachigen Gebiet Kärntens (→  Südkärnten/Južna Koroška). Im Bereich der geografischen Namen gibt es nicht nur für Objekte im eigenen Sprachgebiet entspre- chende Bezeichnungen, sondern auch für die außerhalb liegenden. Sprachwissenschaftlich spricht man bei Na- men, die in verschiedenen Sprachen oder →  Dialekten auftreten, von Endonymen (Namen, die in der Spra- che bzw. im Dialekt der jeweiligen Region gebräuch- lich, also einheimisch und bodenständig sind) und von Exonymen (Namen, die in anderen Sprachen für die entsprechenden Objekte gebraucht werden). So ist z. B. Wien das Endonym für Österreichs Bundeshauptstadt und Ljubljana das für die slowenische Hauptstadt, hin- gegen ist slowenisch Dunaj das Exonym für Wien und deutsch Laibach das für Ljubljana. In mehrsprachigen Gebieten liegen im Allgemeinen für alle geografischen Objekte sowohl Exo- als auch Endonyme vor, also in Kärnten/Koroška z. B. Klagenfurt/Celovec, Zell/Sele, Ludmannsdorf/Bilčovs usw. Lit.: ES (F. Jakopin : Imenoslovje, J. Šašel, J. Kastelic : Imenski prežitki). – U. Jarnik [Jarnick] : Andeutungen über Kärntens Germanisierung. Ein philologisch-statistischer Versuch. In : Car I 14, 16, 18, 19, 20, 22, 23, 24, 25, 26 (1826) 57–60, 66–68, 74–76, 77–80, 82–83, 90–92, 94–96, 98–100, 101–104, 106–107 ; A. Jaksch : Ueber Ortsnamen und Ortsna- menforschung mit besonderer Rücksicht auf Kärnten. Klagenfurt 1891 ; J. Scheinigg : Die Ortsnamen des Gerichtsbezirkes Ferlach. In : 56. Pro- gramm des Staats-Obergymnasiums zu Klagenfurt 1905/1906. Kla- genfurt 1906, 3–26 ; dr. Moravski [Valentin Rožič] : Slovenski Korotan. Celovec 1919, (Nekaj lepih slovenskih priimkov iz Koroške : 45–46 ; P. Lessiak : Die kärntischen Stationsnamen). In : Car I 112 (1922) 1–24 ; M. Kos : O prevzemu antičnih krajevnih imen na slovenskem ozemlju, Ephemeridis Instituti archaeologici Bulgarici 16. Sofia 1950, 241– 248 : R. Badjura : Ljudska geografija. Ljubljana 1953 ; E. Kranzmayer : Ortsnamenbuch von Kärnten 2 Bde. Klagenfurt 1956–1958 ; O. Kron- steiner : Die slowenischen Namen Kärntens (mit einer Einleitung von H.-D. Pohl). Wien 1982 ; B. Grafenauer : Urban Jarnik, Andeutungen über Kärntens Germanisierung/Pripombe o germanizaciji Koroške. Kla- genfurt 1984 ; A. Feinig, T. Feinig : Familiennamen in Kärnten und den benachbarten Regionen. Klagenfurt/Celovec [e. a.] 2004/2005 ; H.-D. Pohl : Unsere slowenischen Ortsnamen/Naša slovenska krajevna imena, Klagenfurt/Celovec 2010 ; P. Zdovc : Slovenska krajevna imena na avstrijskem Koroškem, razširjena izdaja. Die slowenischen Ortsna- men in Kärnten, erweiterte Auflage, Ljubljana 2010 ; B.-I. Schnabl : Dvojezična ustava Koroške in deželni glavar Janez Nepomuk Šlojsnik. In : KK 2012. Celovec [2011], 165–188 ; K. Klinar, J. Škofič, M. Šekli, M. Piko-Rustia : Metode zbiranja hišnih in ledinskih imen, Projekt FLU- LED v okviru Operativnega programa Slovenija-Avstrija 2007–2013. Jenesine, Celovec 2012. Web : www.volksgruppenbuero.at/images/Ortsnamenverz_ komplett. pdf ; http://members.chello.at/heinz.pohl/Namengut.htm (6. 8. 2013). Heinz-Dieter Pohl Narodna šola [National- bzw. Volks-Schule], Be- zeichnung für die zwei slowenischen Privatschulen, die auf Eigeninitiative der Kärntner Slowenen in Kärnten/ Koroška errichtet wurden. Die erste N.  š. wurde 1896 in St.  Ruprecht bei Völ- kermarkt/Šentrupert pri Velikovcu gegründet. Auf Ver- mittlung des Pfarrers von St.  Ruprecht Franc →  Trei- ber kaufte die Bruderschaft →  Družba sv. Cirila in Metoda ein Grundstück zum Bau einer slowenischen
back to the  book Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl"
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
2 : J – Pl
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
502
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška