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Geographie, Land und Leute
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
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Page - 975 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl

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975 Ortsverzeichnis, zweisprachiges aus 1860 schach/Koče, Metnitz/Motnica, [Bad] St.  Leonhardt/ Šentlenart, Sankt Stefan im Lurnfeld/Sv. Šteben u. Ä.), ebenso für Hauptorte in den Randbereichen »jenseits« der Sprachgrenze (etwa für Weißbirach/Višprije, Vil- lach/Beljak, Treffen/Trebinja, Feldkirchen/Trg, Sankt Veit/Šentvid). Die Nennung von zahlreichen kleinen Orten und Weilern außerhalb des literaturüblich tra- dierten slowenischen bzw. zweisprachigen Raumes in Südkärnten wirft allerdings Fragen auf. Bei den Dör- fern und Weilern in diesen Randbereichen bzw. in der Nähe der tradierten Sprachgrenze, deren Ortsnamen in beiden Landessprachen angeführt werden, gibt aller- dings am ehesten die tatsächliche Präsenz des Slowe- nischen eine plausible Erklärung ab. Für →  Klagenfurt/ Celovec ist jedenfalls die Präsenz beider →  Landes- sprachen aufgrund der politischen Funktion als Lan- deshauptstadt und somit als multiethnisches Migrati- onszentrum außer Streit. Während allerdings die slowenische Präsenz in und um Villach/Beljak aus der Perspektive der sloweni- schen Historiografie und Sozialgeschichte durchaus zu erwarten ist, sind die historischen slowenischen Ortsnamen im Gegendtal (Trebinjsko podolje) und in den Afritzer Nockbergen (Cobrski Noki) zumindest unerwartet. Diese slowenischen Ortsnamen werden allerdings amtlich im →  Ortsverzeichnis von 1880 teilweise als »ortsüblich« bestätigt. Die Präsenz des Slowenischen um Moosburg/Blatograd ist historisch belegt, zumal Urban →  Jarnik dort seinen Kirchen- dienst versah und Anton M. →  Slomšek seine be- rühmte Kanzelpredigt für den Erhalt der slowenischen Sprache in Moosburg/Blatograd auf Slowenisch hielt – weil eben der Sprachwechsel dort bereits im Gange war. Gerade in diesem Bereich bildet die Sprachgrenze auf lokaler Ebene eine Schlangenlinie, da sich etwa Maria Feicht/Marija v Smrečju diesseits und Win- dischbach (bei Kranzmayer als slowenisch Potače, slm. Potoče repertoriert) jenseits der so definierten Sprachgrenze befinden. Die zweisprachige Nennung von Hörzendorf/Goričja vas (nach Kukovica ; nach Kranzmayer slm. Spôdnje Prêvare) in der Bezirks- hauptmannschaft St.  Veit/Šentvid ist in diesem Lichte nachvollziehbar, da sich der Ort im nördlichen Rand- bereich des →  Zollfeldes/Gosposvetsko polje befindet. Sehr differenziert und von Ort zu Ort unterschiedlich ist die sprachliche Zuordnung um den Erzbauort Eber- stein/Svinec, wo etwa Selesen/Želežno (amtlich 1883, 1918 ; nach Kranzmayer slow. Zelezno, slm. Zeleze o. Železe) auch aufgrund seiner slowenischen Etymologie auf den Eisenabbau hinweist. In den zu →  Sankt Paul/ Šenpavel im Lavanttal/Labotska dolina gravitierenden slowenischen Gebieten war die Sprachgrenze im Ge- gensatz zum Oberen Gailtal/Zgornja Ziljska dolina lange Zeit stabil, so dass die Angaben auch aus der Per- spektive des beginnenden 21. Jh.s durchaus nachvollzo- gen werden können. Das O. weist insgesamt eine historische Schreibweise auf. Im vorliegenden Exzerpt wurden historische amt- liche Ortsnamen in [eckige Klammern] gesetzt, sofern eine moderne Schreibweise, etwa bei Zdovc, nachge- wiesen ist (wobei vornehmlich die geografischen Rand- bereiche des einst geschlossenen slowenischen Sied- lungsgebietes in →  Südkärnten/Južna Koroška bzw. daran anschließende Gebiete berücksichtigt wurden, während von einer umfassenden komparativen Studie mit den bei Zdovc repertorierten Orten Abstand ge- nommen wurde). Kursiv wurden Ortsnamen angeführt, wenn diese aufgrund komparatistischer Überlegungen deduziert werden konnten. Mit * sind jene historischen amtlichen Ortsnamen gekennzeichnet, die offensicht- lich nicht oder kaum der modernen Schreibweise ent- sprechen und heute wohl nur als Zitat mit einer Er- läuterung verwendung finden könnten (und von denen keine moderne Form überliefert ist). Bisweilen wird auf Varianten insbesondere im Vergleich zum Ortsver- zeichnis aus 1880 (kurz 1880) hingewiesen. Wird auf weitere Ortsverzeichnisse verwiesen, wird die jeweilige Jahreszahl angegeben (1849, 1854, 1883, 1918). Wo es angemessen erschien, wird zudem insbesondere auf slo- wenisch und slowenisch-mundartliche (slm.) Varianten von Kranzmayer hingewiesen. Zweisprachig repertoriert sind im Bereich der heuti- gen Gemeinde Lesachtal (Lesna dolina) : Liesing/Lesje, Maria Luggau/Marija v Logu und Sankt Lorenzen/ Šentlovrenc ; im Bereich der Gemeinde Kötschach- Mauthen (Koče-Muta) : Dober/Dober (als Gegend- name, der Name kommt auch als Name eines Dorfes bei Rattendorf vor), Kötschach/Koče, Kreuth/Rute, Würmlach/Burmle. In Bereich der heutigen Gemeinde Kirchbach sind angeführt : Kirchbach/Cirkovice* (in der historischen Schreibweise ; eine weitere slowenische Benennung ist Cirkno, diese allerdings nach Kranz- mayer ein Konstrukt. Nach Kranzmayer ist die slm. Variante Kirpa ; 1849, 1854 : Cirknice), Waidegg/Bajdek, Oberdöbernitzen und Unterdöbernitzen haben die slo- wenische Entsprechung Dobernica (es findet sich auch die jüngere Benennung Debrevnica oder nach Turk Debrnica ebenso wie für den Bach Débrnica), Reisach/
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
2 : J – Pl
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
502
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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