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Osəmca
(147/449), Völkermarkt/Velikovec (2.079/518), OG
Waisenberg/[Važenberg] Važenberk (1.003/1.861).
PB Wolfsberg (Volšperk) (41.928/1.902), darunter
Militär (5/0) :
GB Sankt Paul (im Lavanttal) (Šentpavel v Labotski
dolini (11.011/1.887) :
OG Granitzthal (Granica) (1.568/24) : Gönitz
(148/16), Langegg (171/7), Windisch Grutschen
(Gruča) (78/1) ; OG Kienberg/Ojstrica (244/1.577) :
Gaisberg/Kozji Vrh (22/246), Goritzenberg/Gorica
(32/336), Heiligengeist/Sveti Duh (0/200), Lorenzen-
berg/Sveti Lovrenc (Šent Lovrenc) (121/125), Raben-
stein (17/82), Sankt Sebastian/Sveti Boštjan (4/67),
Witsch/Viča (40/149), Wölk/Velka (0/137) ; OG La-
vamünd/Labot [Labud] (1.476/63) : Hart/[Hrast]
Dobrava (106/20), Lavamünd/[Labut] Labot (372/4),
Magdalensberg (542/20), Pfarrdorf/Farska vas [Farska
Ves] (79/2), Unterbergen/Podgora (72/0), Wunder-
stätten/Drumlje (82/12), Zeil (86/5) ; OG Legerbuch
(528/3) : Witternigg (28/3) ; OG Lindhof (1017/11) :
Aich (101/1), Dachsberg (102/1), Farrach (51/3), Mes-
sensach (76/2), Untereberndorf (81/4) ; OG Sankt
Georgen (2.348/16) : Hart (124/16) ; OG Sankt Paul
(Šentpavel) (1171/8) ; OG Unterdrauburg/[Spodnji
Dravograd] Dravograd (614/185) : Schloßberg/Stari
Grad (16/15), Unterdrauburg/[Spodnji Dravograd]
Dravograd (598/170).
GB Wolfsberg (Volšperk) (21.587/15) :
OG Schönweg ([Žeminj] Semiče) (345/9) : Kien-
berg (182/7), Schönweg ([Žeminj] Semiče) (163/2) ;
OG Wolfsberg (Volšperk) (5.472/6) : Ritzing (368/3),
Schleifen (500/3).
Archive : HHStA ; KLA ; ÖNB (ALEX) : http://alex.onb.ac.at/ ;
Parlamentsbibliothek Wien ; UBK ; www.verfassungen.de/at/ ; www.
sistory.si (2. 9. 2013).
Quellen/Web : Spezialortsrepertorium der österreichischen Länder, be-
arbeitet auf Grund der Ergebnisse vom 31. Dezember 1910, V. Kärnten.
Herausgegeben von der statistischen Zentralkommission. Wien 1918,
124 + 4 S.: www.sistory.si/publikacije/prenos/?urn=SISTORY :ID :838
(14. 3. 2013) ; die Volkszählungsergebnisse von 1910 in den Kärntner
Gemeinden wurden in eine im Web abrufbare Excell-Datei durch N.
Agárdi unter www.omm1910.hu/?/en/databank (5. 12. 2013) über-
tragen ; sowie → Ortsverzeichnisse 1849/50, 1854, 1860, 1880, 1883.
Lit. Rechtsgrundlagen/Verwaltungsgeschichte ; Toponomas-
tik und zu einzelnen Toponymen, Atlanten/Landkarten sowie
Web : vgl. → Kranzmayer, Ortsnamen, alphabetisches Verzeich-
nis, sowie → Landeseinteilungserlass (1), Kärntner, vom 23. Dezem-
ber 1849.
Bojan-Ilija Schnabl Osəmca, standarssprachlich slow. osmina, dt. Acht-
Tage-
Verrichtung, eine Totenmesse acht Tage nach
dem Begräbnis des/der Verstorbenen, überliefert u. a.
im → Klagenfurter Feld/Celovško polje (→ Brauch).
Nach SEL (Helena Ložar-Podlogar) Bewirtung
der Nachbarn und Bekannten, die zuvor acht Tage zur
Erlösung der Seele des/der Verstorbenen in dessen/de-
ren Haus beteten.
Quelle/Lit.: mündl. von Katja Sturm-Schnabl ; SEL (Helena Ložar-
Podlogar : Osmina).
Bojan-Ilija Schnabl
Osəmca (< osem = 8). Die osəmca oder osemca, auch
ohtar [Achter] genannt, ist eine Form des ersten Tanzes
bei Hochzeiten (→ Brauch). Der Name geht auf die
vom Paar getanzte Figur zurück, das während des Tan-
zes die Tanzfläche in Form eines Andreaskreuzes quert,
weshalb die zurückgelegte Strecke die Ziffer acht bildet.
Mit dem Kreuz, das ein sehr häufiges Element bei der
Segnung der Tanzfläche darstellte, wurde eine apotro-
päische Handlung absolviert.
Abbildung : Draufsicht der Tanzbewegung bei der
osəmca.
Die älteste verlässliche Beschreibung des Tanzes in
Form einer Acht datiert vom Ende des 19. Jh.s, da-
bei nannte Valentin Pogačnik den Tanz krence rejat
[Kreise tanzen]. Seiner Ansicht nach war der Tanz
bekannt in St. Jakob im Rosental/Šentjakob v Rožu,
in Maria Elend/Podgorje und in Zell/Sele. Bis zum
Ersten Weltkrieg wurde der Tanz unter dem Namen
kriva viža [krumme Weise] in Form einer Acht auch in
Solčava ausgeführt, wobei ein Steirischer [Tanz] (slow.
štajeriš) getanzt wurde. Die einzige vollständig überlie-
ferte Beschreibung des Tanzes stammt aus Zell/Sele bei
→ Ferlach/Borovlje, wo die osemca noch bis in die 60er-
Jahre des 20. Jh.s getanzt wurde, und zwar nach den
Schritten der Mazurka. Grundsätzlich wurde der Tanz
nach dem ersten Gang beim Hochzeitsmahl getanzt, er
wurde vom Zeremonienmeister, dem sog. camar geführt,
der vorab während des Singens die Tanzfläche mit sei-
nem Hut segnete. Zuerst tanzte er mit der Taufpatin
der Braut, danach mit dieser selbst und zuletzt mit ih-
rer družica, der Kranzeljungfrau. Manchmal wollte die
Braut ihr Geschick beweisen und tanzte die osəmca mit
einem Glas Wein auf dem Kopf.
Abbildung : Draufsicht der Tanzbewegung des Tanz-
paares bei Pogačnik Ende des 19. Jh.s.
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
- Title
- Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
- Subtitle
- Von den Anfängen bis 1942
- Volume
- 2 : J – Pl
- Authors
- Katja Sturm-Schnabl
- Bojan-Ilija Schnabl
- Publisher
- Böhlau Verlag
- Location
- Wien
- Date
- 2016
- Language
- German
- License
- CC BY-NC 3.0
- ISBN
- 978-3-205-79673-2
- Size
- 24.0 x 28.0 cm
- Pages
- 502
- Categories
- Geographie, Land und Leute
- Kunst und Kultur