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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
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Page - 1005 - in Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška - Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl

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1005 Ottmanach/Otmanje Ottmanach/Otmanje - Ansichtskarte, 1908, KOK Ravne na Koroškem Feldzug gegen die Awaren, blieb aber fastend und be- tend drei Tage an der Enns (vor dem steilen Berg) aus Angst, in die Provincia Avarorum einzudringen. Noch 870 hieß die Ostarrichi-Gegend östlich der Enns in der Salzburger →  Conversio Sclavinia. Im 9. und 10. Jh. galt die Region und deren lingua vulgaris mit dem Namen Ostarriki als slawisch (karantanerslowenisch). Die vielen kaiserlichen Schenkungen an Freising hän- gen offenbar damit zusammen, dass man den dortigen Bischöfen mehr vertraute als den Salzburgern, die mit Tassilo gemeinsame Sache gemacht hatten. In der Kanzleisprache dürfte sich das slowenische Ostriki, volksetymologisch zu Ostrich »Ost/reich« um- gedeutet, latinisiert Austria, durchgesetzt haben. Dazu wurde die lateinische Übersetzung marcha orientalis gemacht. Volksetymologien stammen oft von »Gelehr- ten« ! 1156 wird die Markgrafschaft (comitatus) marcha Austriae von Baiern/Baivaria (→  Bagoaria) getrennt und selbstständiges Fürstentum/Herzogtum Östreich ob und unter der Enns. Der Ostringberg/Strengberg liegt genau an der Grenze zwischen beiden. Ostarrichi wurde schon 996 ausdrücklich wegen der möglichen Verwechslung mit Richi »Reich« als vulgare vocabulum bezeichnet. Richi ist jedenfalls keine Vo- kabel der Volkssprache. Die Volkssprache der Region war nachweislich (auch) →  Altslowenisch (»sclavanice«). Das Slowenische als Volkssprache lingua vulgaris zei- gen eindeutig die Namen in einem Umkreis von 30 km, wie z. B.: Raming/Rybnika, Zauch/Suha, Weistrach/ Bistra, der Sonntagberg qui dicitur sclauuanice Ruznik, Ferschnitz/Brežnica, Ybbsitz/Ibusica (die kleine Ybbs), Opponitz/Sopotnica, Gleiss (die Burg des sclavus Gluzo, Gluzengisazi) oder Windischendorf (1160, der älteste →  Windisch-Name Österreichs). Österreich als »Spitz- berg« war eine scherzhafte journalistische Erfindung mit Karikatur. Als »der steile Berg« bzw. »Scharfen- berg« der Römerstraße zwischen Lorch/Lauriacum und Ybbs und zwischen dem Land ob und unter der Enns ist er durchaus realistisch. Lit.: O. Kronsteiner : Bedeutet Ostarrichi wirklich »Ostreich« ? Un- zeitgemäße Anmerkungen zu europäischen Millenniumsmythen. In : Die Slawischen Sprachen 50 (1996) 125–134 ; H. D. Pohl : Ostarrîchi 996–1996. Tausend Jahre Name Österreich. In : Österreichische Namen- forschung 24 (1996) 3–10, und in zahlreichen anderen Publikationen desselben Autors zum Thema Ostarrichi = »Ostreich« ; O. Kronst- einer : Der Ostarrichi Mythos. In : Nichts als Namen. 2003, 41–47 ; J. Freutsmiedl : Römische Straßen der Tabula Peutingeriana in Noricum und Raetien. Erlangen (o. J.). Otto Kronsteiner Österreich, →  Innerösterreich (Notranja Avstrija) ; →  Ostarrichi ; →  Slovenia submersa. Osttirol, →  Toponyme slawischer bzw. slowenischer Herkunft in Osttirol und in Salzburg. Osvobodilna fronta (OF) [Befreiungsfront/Be- freiungsbewegung], vgl. Sachlemmata : →  Wider- standsbewegung, sowie →  Domoljub [Heimatfreund] ; →  Kärnten/Koroška ; TIGR ; →  Zedinjena Slove- nija [Vereinigtes Slowenien] ; Personenlemmata : →  Brandner, Anton ; →  Ehrlich, Lambert ; →  Finžgar, Fran Saleški ; →  Gaspari, Anton ; →  Kidrič, France ; →  Knez, Alojz ; →  Kuhar, August ; →  Lapuš, Florijan ; →  Prušnik, Karel- Gašper ; →  Sienčnik, Dr. Luka ; →  Starc, Johann ; →  Štaudeker, Franc ; →  Urbanc, Anton ; →  Vidic, Fran ; →  Zwitter, Dr. Franci ; →  Zwitter, Vinko ; →  Župančič, Oton. Oswald von Wolkenstein (1377–1445), Minnesänger, →  Adelssprache, →  Liedersammlung, handschriftliche →  Minnesänger ; →  Sprachmischung, mittelalterliche ; →  Windisch. Otrob, Pavel (Musikschaffender, Kulturaktivist), →  Zvezda, Izobraževalno in pevsko društvo [Bildungs- und Gesangsverein Zvezda (Stern)]. Ottmanach/Otmanje (Altgemeinde, heute integriert in die Gemeinde →  Magdalensberg/Štalenska gora), vgl. Sachlemmata : →  Bildstock ; →  Edlinger-Ge- meinschaftswald am Christofberg/Krištofova gora im Gemeindegebiet von Magdalensberg/Štalenska gora ; →  Flurnamen in St.  Thomas am Zeiselberg/Šenttomaž
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Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška Von den Anfängen bis 1942, Volume 2 : J – Pl
Entnommen aus der FWF-E-Book-Library
Title
Enzyklopädie der slowenischen Kulturgeschichte in Kärnten/Koroška
Subtitle
Von den Anfängen bis 1942
Volume
2 : J – Pl
Authors
Katja Sturm-Schnabl
Bojan-Ilija Schnabl
Publisher
Böhlau Verlag
Location
Wien
Date
2016
Language
German
License
CC BY-NC 3.0
ISBN
978-3-205-79673-2
Size
24.0 x 28.0 cm
Pages
502
Categories
Geographie, Land und Leute
Kunst und Kultur

Table of contents

  1. Alphabetische Liste der AutorenInnen/BeiträgerInnen im vorliegenden Band 547
  2. Lemmata Band 2 J – Pl 549
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